Medienbericht Mehr als 3.000 Tötungsdelikte in Deutschland ungeklärt
In der Bundesrepublik gibt es einem Bericht zufolge derzeit mehr als 3.000 "Cold Cases". Die Gesamtzahl der ungeklärten Fälle liegt aber vermutlich noch höher. Ein Bundesland liegt in der Statistik deutlich vorn.
In Deutschland gelten einem Zeitungsbericht zufolge derzeit mehr als 3.000 Tötungsdelikte als ungeklärt. Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" (NOZ) unter Berufung auf Angaben der Sicherheitsbehörden der Bundesländer berichtete, liegt die Gesamtzahl vermutlich noch höher, da einzelne Behörden keine Angaben machten. Allein Nordrhein-Westfalen verzeichnet demnach 1.160 sogenannte Cold Cases. Es folgten Baden-Württemberg und Niedersachsen mit 550 beziehungsweise 375 Cold Cases.
Die Bundesländer Sachsen und Sachsen-Anhalt konnten laut Bericht gar keine Angaben machen. Das gilt demnach auch für einige Polizeibehörden in anderen Bundesländern. Der Umgang mit den Fällen unterscheidet sich laut "NOZ" von Bundesland zu Bundesland. Teilweise sind spezielle Cold-Case-Einheiten im Einsatz, die die alten Verbrechen noch einmal aufrollen.
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BDK fordert eine bundesweite Lösung
Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) fordert bundesweit ein konzentrierteres Vorgehen bei den Ermittlungen zu alten Tötungsdelikten. Häufig würden die Cold Cases "neben dem Alltagsgeschäft" bearbeitet, so Vorsitzender Dirk Peglow in der "NOZ".
Er sagte der Zeitung: "Die Einrichtung sogenannter 'Cold Case Units' als selbstständige Dienststellen ist daher die beste Lösung, um Altfälle in der gebotenen Form zu bearbeiten und wenn möglich aufzuklären." Das sei nicht nur eine Verpflichtung gegenüber den Opfern. Die Aufklärung habe "vor allem für die Angehörigen der Opfer eine enorme Bedeutung".
- Nachrichtenagentur afp