Doch keine Entführung? Adelsnahe 88-Jährige ist wieder aufgetaucht
Wende im mutmaßlichen Entführungsfall in Österreich: Die auf offener Straße in eine schwarze Limousine gezerrte 88-Jährige ist wohlbehalten bei ihrer Tochter aufgetaucht. Der Vorfall gibt Rätsel auf.
Die am Dienstag auf offener Straße in Österreich in ein Auto gezerrte 88-Jährige ist wohlauf. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, hat sie sich in der Nacht bei den Behörden in Tirol gemeldet. Die Polizei geht nach den ersten Befragungen der Beteiligten nun davon aus, dass sie freiwillig mitgefahren ist.
Laut österreichischen Medien tauchte die Frau mittwochfrüh wohlbehalten bei ihrer Tochter im Tiroler Nobelskiort Kitzbühel auf. Sie war nach Angaben der Polizei am Dienstagnachmittag in Eisenstadt im Burgenland mit ihrer Pflegerin unterwegs, als neben ihr zwei schwarze Limousinen hielten. Die Pflegerin wurde zur Seite gestoßen, anschließend die 88-Jährige in eines der Fahrzeuge gesetzt.
Bei der Frau soll es sich Berichten zufolge um die Mutter von Stefan Ottrubay handeln, dem Neffen der 2014 verstorbenen Melinda Esterhazy, Witwe des 1989 verstorbenen Paul V. Fürst Esterhazy. Stefan Ottrubay verwaltet als Vorstand der Esterházy-Stiftungen und Generaldirektor der Esterházy-Betriebe den Nachlass des Adelsgeschlechts.
Entführung frühzeitig bezweifelt
Aufgrund der seltsamen Begleitumstände des Falls war schon am Dienstagabend nicht ganz klar, "ob es sich um eine Entführung im klassischen Sinn handelt", sagte Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) im ORF.
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Der Vorfall löste laut österreichischen Medien einen massiven Polizeieinsatz in der Kleinstadt nahe der ungarischen Grenze aus. Gegen 17.00 Uhr leiteten die Behörden eine Großfahndung im Raum Eisenstadt ein. Nach Angaben eines Augenzeugen wurden Autos mit ausländischem Kennzeichen – insbesondere aus Ungarn – gestoppt und durchsucht.
- Nachrichtenagentur dpa, afp
- ORF: Alarmfahndung: Frau vermutlich entführt