Mexikanischer Drogenboss "El Betito" trotz veränderten Aussehens verhaftet
Die mexikanische Polizei hat einen berüchtigten Drogenboss festgenommen – trotz seines komplett veränderten Aussehens. "El Betito" ließ sich neue Haare transplantieren und war 30 Kilogramm leichter.
Ein mexikanischer Drogenboss hat versucht, durch Gewichtsverlust und eine Operation sein Äußeres zu verändern – und wurde trotzdem geschnappt.
"El Betito", Anführer von La Unión Tepito, sei gemeinsam mit seinem Bruder im Süden von Mexiko-Stadt festgenommen worden, teilte der nationale Sicherheitsbeauftragte, Renato Sales, am Donnerstag mit. "El Betito" hatte sich einer Haartransplantation unterzogen. Außerdem nahm er durch eine Magenverkleinerung 30 Kilogramm ab, wie Sales mitteilte.
Der Bandenchef hatte bei seiner Festnahme rund 10.000 Dollar, 140 Päckchen des Rauschgifts Crystal und eine Schusswaffe bei sich, wie die Behörden mitteilten. La Unión Tepito sei für den Verkauf und die Verbreitung von Drogen sowie Erpressungen von Nachtklubs in der Hauptstadt verantwortlich, erklärte Sales. Der namensgebende Stadtteil Tepito gilt als eine der gefährlichsten Ecken von Mexiko-Stadt.
Zehn Leichen in Guadalajara gefunden
Während die Verhaftung von "El Betito" ein großer Erfolg für die Ermittler ist, geht der Bandenkrieg um die Vorherrschaft über den Drogenhandel in Mexiko weiter.
In der Stadt Guadalajara hatte die mexikanische Polizei in einem Haus und auf einem Grundstück insgesamt zehn Leichen gefunden. Die Ermittler gehen von einer Auseinandersetzung zwischen Drogenbanden aus. Der Gouverneur des Bundesstaates Jalisco, Aristóteles Sandoval, sagte am Mittwoch, mehrere Verdächtige seien festgenommen worden. Nähere Angaben machte er nicht.
Ein Nachbar im südlichen Stadtteil Villa Fontana Aqua habe am Dienstag Blutspuren im Eingangsbereich des Hauses entdeckt, teilte die Polizei mit. Drei Tote mit Schussverletzungen seien im Inneren des Hauses gefunden worden, wie Behördenvertreter sagten. Mithilfe von Spürhunden seien kurz darauf vier weitere Leichen – drei Männer und eine Frau – gefunden worden, die im Hof vergraben gewesen seien. Am Mittwoch wurden dann drei weitere getötete Männer entdeckt, deren Hände gefesselt gewesen seien.
Seit 2006 wurden im mexikanischen Drogenkrieg mehr als 200.000 Menschen ermordet. 2006 startete die Regierung einen Feldzug unter Einsatz der Armee gegen die Drogenkartelle. Kritiker machen den Einsatz maßgeblich für den Anstieg der Morde verantwortlich.
- dpa