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Haiti: Bandenchef lässt über 180 Menschen töten


Verstümmelt und verbrannt
Er wollte Rache: Gang-Chef massakriert 184 Voodoo-Anhänger

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 09.12.2024Lesedauer: 2 Min.
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Bandenkriminalität in Port-au-Prince (Archivbild): Ein Bandenchef hat Menschen verstümmeln lassen. (Quelle: Odelyn Joseph/AP/dpa/dpa-bilder)
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Extreme Gewalt in Haitis Hauptstadt: Über 180 Menschen wurden Opfer eines brutalen Massakers. Die Täter gehörten offenbar einer berüchtigten Bande an.

In der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince hat eine bewaffnete Bande mindestens 184 Menschen getötet. Laut der Organisation Komitee für Frieden und Entwicklung (CPD) handelte es sich anscheinend um einen Racheakt des Bandenbosses Monel Felix, alias Micanord. Er machte Anhänger eines Voodoo-Kultes für den Tod seines Sohnes verantwortlich.

Das Blutbad ereignete sich am Freitag und Samstag in Wharf Jeremie, einem Teil von Cité Soleil. Dieses Viertel gilt als das gefährlichste Armenviertel der Hauptstadt. Die Mehrheit der Opfer waren ältere Frauen und Männer, deren Leichname verstümmelt und auf offener Straße verbrannt wurden.

In Haiti ist der Voodoo-Kult anerkannte Religion

Die CPD erklärte, dass der Sohn von Monel Felix an einer mysteriösen Krankheit gestorben sei. Daraufhin habe Felix die Bewohner des Viertels beschuldigt, seinen Sohn verhext zu haben. Er befahl die Bestrafung aller älteren Menschen und Voodoo-Anhänger im Viertel.

Haiti ist das ärmste Land des amerikanischen Kontinents und leidet seit Jahren unter schwerer Bandenkriminalität. Selbst Polizisten aus Kenia, die als Teil einer multinationalen Schutztruppe entsandt wurden, konnten bisher wenig ausrichten. Im November wurden in Port-au-Prince sogar zwei Passagierflugzeuge von US-Fluglinien beschossen.

Einwohner vor Ort bestätigten der "New York Times" das Massaker. Der Voodoo-Kult hat seine Ursprünge in Westafrika und ist in Haiti eine anerkannte Religion.

Seit Jahren extreme Gewalt

UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk erklärte am Montag in Genf: "Diese jüngsten Tötungen bringen die Todeszahl in Haiti in diesem Jahr auf unglaubliche 5.000 Menschen." Er forderte ein Ende des Waffenstroms nach Haiti sowie in Länder wie Sudan und Myanmar.

Haiti ist das ärmste Land des amerikanischen Kontinents und teilt sich die Karibikinsel Hispaniola mit der Dominikanischen Republik. Seit Jahren leidet das Land unter extremer Gewalt schwer bewaffneter Banden, die große Teile der Hauptstadt kontrollieren. Auch Polizisten aus Kenia, die als Teil einer multinationalen Schutztruppe entsandt wurden, konnten bisher wenig gegen die Gewalt ausrichten. Zuletzt waren im November zwei Passagierflugzeuge von US-Fluglinien in Port-au-Prince beschossen worden.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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