20.000 Euro Kopfgeld ausgesetzt Aus Rache: Gruppe vergewaltigt 30-jährigen Mann
Zunächst gingen die Ermittler von einem politischen Motiv aus. Doch nun ist klar: Andere Gründe gaben den Ausschlag für die Vergewaltigung an einen Flüchtling.
Im Fall der Gruppenvergewaltigung eines 30-jährigen Mannes Anfang September im nordrhein-westfälischen Iserlohn geht die Staatsanwaltschaft nicht mehr von einem politischen Motiv aus. Die Ermittlungen sind abgeschlossen, und es wurde Anklage gegen vier Beschuldigte erhoben. Als mögliche Motive werden finanzielle Absichten und ein persönlicher Racheakt genannt, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Das Opfer soll Familienangehörige der Beschuldigten beleidigt haben. Zudem war ein Kopfgeld von 20.000 Euro auf ihn ausgesetzt, auf das es die Beschuldigten möglicherweise abgesehen hatten. Mehrere Medien berichteten zuvor über die Anklage wegen gemeinschaftlicher Vergewaltigung, gefährlicher Körperverletzung und Geiselnahme.
Beschuldigte vergewaltigten ihn mit einem Gegenstand
Laut Anklage lauerten die vier Beschuldigten – alle aus dem Iran stammend und miteinander verwandt oder verschwägert – dem 30-jährigen iranischen Flüchtling an einem leer stehenden Brauereigebäude auf. Sie sollen ihn dann überfallen, gefesselt, geschlagen und schwer misshandelt haben. Um ihn zu erniedrigen, vergewaltigten sie ihn mit einem Gegenstand.
Zusätzlich sollen sie ihm mit dem Tod gedroht und ihn gedemütigt haben, während sie die Tat filmten. Dieses Tatvideo sowie DNA-Spuren an den Tatwerkzeugen liegen als wichtige Beweisstücke vor. Zunächst hatte man aufgrund der Herkunft aller Beteiligten ein politisches Motiv nicht ausgeschlossen und den Staatsschutz eingeschaltet.
Ermittelt wird weiterhin gegen mögliche unbekannte Tatbeteiligte, so der Staatsanwalt. Die Zulassung der Anklage zur Hauptverhandlung wird nun vom Landgericht Hagen geprüft.
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- Nachrichtenagentur dpa