Festnahmen in Deutschland Mädchen von IS-Paar versklavt und vergewaltigt?
Ein irakisches Ehepaar soll sich an zwei kleinen jesidischen Mädchen vergangen haben. Die Reihe der Vorwürfe gegen die mutmaßlichen IS-Mitglieder ist lang.
Die Bundesanwaltschaft hat ein irakisches Ehepaar aus Bayern festnehmen lassen. Die beiden Personen werden beschuldigt, zwei kleine jesidische Mädchen sexuell missbraucht und als Sklavinnen gehalten zu haben. Es wird angenommen, dass der Mann und die Frau Mitglieder der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) sind.
Die Vorwürfe gegen das Paar sind schwerwiegend: Sie sollen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen begangen haben und Mitglied in einer ausländischen terroristischen Vereinigung sein. Diese Informationen gab die oberste deutsche Anklagebehörde am Mittwoch in Karlsruhe bekannt.
Mehrmalige Vergewaltigungen von Kindern
Die Misshandlungen sollen Ende 2015 begonnen haben, als eines der Mädchen erst fünf Jahre alt war. Im Oktober 2017 soll ein weiteres, damals zwölfjähriges jesidisches Mädchen misshandelt worden sein. Der Mann soll beide Mädchen mehrmals vergewaltigt haben, so der Vorwurf. Die Frau habe ihm dabei geholfen und zum Beispiel die Zimmer vor den Vergewaltigungen hergerichtet.
Zusätzlich zu den körperlichen Misshandlungen mussten die beiden Kinder offenbar auch Hausarbeit leisten und auf die Kinder des Paares aufpassen. Sie durften ihre eigene Religion nicht praktizieren und wurden gezwungen, islamische Regeln zu befolgen. Bei vermeintlichen Fehlern wurden sie angeblich mit einem Besenstiel geschlagen oder mit heißem Wasser verbrüht. Zudem sollen sie die beiden Jesidinnen an weitere IS-Mitglieder weitergegeben haben.
Den Beschuldigten, die in Regensburg und im Landkreis Roth gefasst worden waren, sei inzwischen der Haftbefehl eröffnet worden. Sie sitzen in Untersuchungshaft.
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
- Nachrichtenagentur dpa