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EM 2024 | Spielorte: So sicher sind die Bahnhöfe der Städte


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Zeitung warnt vor einer Stadt
So gefährlich sind die Bahnhöfe der EM-Spielorte wirklich

Schlägerei und Polizeieinsatz am Hauptbahnhof Frankfurt am Main (Archivbild): Rund um diesen Bahnhof sollten Fußballfans zur EM aufmerksam sein.Vergrößern des Bildes
Schlägerei und Polizeieinsatz am Hauptbahnhof Frankfurt am Main (Archivbild): Rund um diesen Bahnhof sollten Fußballfans zur EM aufmerksam sein. (Quelle: IMAGO/imago-images-bilder)
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Zu den Spielorten der Fußball-EM im Sommer reisen viele Fans mit der Bahn an. So steht es um die Sicherheitslage an den Bahnhöfen der Spielorte.

Ein Artikel der britischen Boulevardzeitung "The Sun" schlug am Montag hohe Wellen. In diesem warnte das Blatt britische Fußballfans, die zur Europameisterschaft nach Deutschland reisen wollen, vor "Deutschlands schlimmstem Slum" – dem Frankfurter Bahnhofsviertel.

Aber wie gefährlich ist Frankfurts Kriminalitätsschwerpunkt wirklich? Und wie steht es um die Sicherheit der Bahnhöfe an den anderen Austragungsorten der Fußball-EM im Sommer? t-online liefert den Überblick.

Berlin

Ist der Berliner Hauptbahnhof gefährlich? Klares Jein. Natürlich werden auch dort vermehrt Kriminaldelikte registriert. Aber der Hauptstadtbahnhof ist trotz seiner exponierten Lage als "Herz der Hauptstadt" kein Drogen-Hotspot. In der direkten Umgebung wurde viel modernisiert. Von dort aus können Fußballfans direkt und ohne Umstieg zum Olympiastadion reisen. Deutlich maroder sieht es da beispielsweise am Alexanderplatz oder am Ostbahnhof aus.
Gefährlichkeitsgrad: 3 von 10

Leipzig

Der Leipziger Hauptbahnhof wurde in den vergangenen Jahren immer wieder zum schönsten Bahnhof Europas gekürt. Dort können sich Fußballfans nicht nur sicher fühlen, der moderne Kopfbahnhof bietet zudem auch noch was fürs Auge. Meiden sollte man nur den Schwanenteich. Südwestlich vom Hauptbahnhof gelegen, werden dort vermehrt Diebstähle, Körperverletzungen und Drogendelikte begangen.
Gefährlichkeitsgrad: 2 von 10

Hamburg

Hamburgs Hauptbahnhof ist nach dem Pariser Gare du Nord der am stärksten frequentierte Bahnhof Europas. Täglich schieben sich rund 550.000 Menschen durch die 1904 gebaute Anlage, die freilich für so viele Menschen überhaupt nicht ausgelegt ist. Dieser Ort zog in den vergangenen Jahren auch allerlei Kriminelle an. Anders als in anderen Großstädten sind es aber nicht organisierte Banden, sondern vor allem Obdachlose und Suchtkranke. Zur WM will Hamburgs Polizei neue Hightech-Kameras einführen, durch die Mehrfach- und Wiederholungstäter besser verfolgt werden können.
Gefährlichkeitsgrad: 6 von 10

Düsseldorf

Im jüngsten Stationsbericht des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) schneidet der Düsseldorfer Hauptbahnhof mit einem "ausgezeichnet" ab. Für die Aufenthaltsqualität gab es ein "zufriedenstellend", für die Fahrgastinformation ein "hervorragend" und bei der Barrierefreiheit besteht laut Bericht kein Handlungsbedarf. Dennoch ist der Hauptbahnhof in die Jahre gekommen, was besonders am Hinterausgang zu sehen ist. Trotzdem ist auch der Vorplatz nicht frei von Problemen, weitaus schlimmer ist es aber auf dem Worringer Platz in Nähe des Hauptbahnhofs – der gilt nämlich als Düsseldorfs größter Problemplatz, auf dem die Drogenszene teils offen konsumiert.
Gefährlichkeitsgrad: 3 von 10

Dortmund

Der VRR bewertet den Bahnhof unter Betrachtung der Kriterien Aufenthaltsqualität, Fahrgastinformation und Barrierefreiheit als "entwicklungsbedürftig". Größtes Problem ist hier demnach die Barrierefreiheit. "Unzureichend" heißt es hier von den Bahnhofsprüfern. Auf Google schneidet der Dortmunder Hauptbahnhof mit 3,5 von fünf möglichen Sternen eher mittelmäßig ab. Ein wiederkehrendes Thema bei in den schlechten Rezensionen: Rauschgift. "Während man auf einen Zug wartet, wird einem von den lokalen Dealern jegliche Art von Drogen angeboten", schreibt etwa eine Nutzerin, die mit ihren Erfahrungen nicht allein ist. "Dreckig, Kriminalität, Obdachlose, Bettler, Jugendgangs", schreibt ein anderer.
Gefährlichkeitsgrad: 5 von 10

Köln

Seit den Ereignissen der Kölner Silvesternacht 2015 hat die Polizei am Hauptbahnhof der Domstadt massiv aufgerüstet. Die Videoüberwachung und die Zahl der Polizeikräfte rund um den Bahnhof wurden verstärkt und die für das Gelände zuständige Bundespolizei verhängt immer wieder temporäre Waffenverbote. Natürlich gibt es an einem Ort, der laut Deutscher Bahn täglich von rund 300.000 Menschen frequentiert wird, an dem es eng, laut und stressig zugeht, auch Kriminalität. Zuletzt stieg beispielsweise die Zahl der Taschendiebstähle am Hauptbahnhof sprunghaft an. Fragt man die Kölner nach Plätzen, an denen sie sich unwohl fühlen, würden sie aber wohl eher den Ebertplatz und Neumarkt nennen, an denen offen Drogen konsumiert werden.
Gefährlichkeitsgrad: 3 von 10

München

Während Münchens Stadtbild im Allgemeinen durch Sauberkeit und Sicherheit glänzt, gilt der Hauptbahnhof seit Jahren als Kriminalitätshotspot. Körperverletzungsdelikte, Diebstahl und Betäubungsmitteldelikte sind hier beinahe an der Tagesordnung. Auch das Gebiet rund um den Bahnhof, wie die Schiller- oder Bayerstraße, gelten nicht gerade als Vorzeigegegend und werden von Einheimischen eher gemieden. Dank hoher Präsenz der Sicherheits- und Polizeibeamten im und um den Hauptbahnhof sowie einer flächendeckenden Videoüberwachung gilt der Münchner Hauptbahnhof dennoch als einer der sichersten Bahnhöfe Europas. Um die Unversehrtheit der Fans und Sportfreunde besonders während der bevorstehenden Fußball-EM gewährleisten zu können, wird die Zahl der Einsatzkräfte vor Ort an und vor den Spieltagen umfassend aufgestockt. Gefährlichkeitsgrad: 4 von 10

Gelsenkirchen

Gelsenkirchens Hauptbahnhof ist in den vergangenen Jahren deutlich unsicherer geworden. 1.400 Straftaten registrierte die Bundespolizei hier im Jahr 2022, ein Anstieg von 47 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021. Aktuellere Zahlen gibt es derzeit nicht. Insbesondere die Drogendelikte haben stark zugenommen. Doch in Gelsenkirchen kommt es auch zu mehr Diebstählen und Gewaltdelikten. Ob der starke Zuwachs in der Statistik allerdings so aussagekräftig ist, wie er scheint, ist nicht klar. Denn die Sprecherin der zuständigen Bundespolizei führte den Anstieg der festgestellten Straftaten im Gespräch mit der "WAZ" vor allem auf "zunehmende Kontrolldichte und verstärkte Überwachungsmaßnahmen" zurück. Für aufmerksame Fußballfans sollten in Gelsenkirchen keine großen Probleme entstehen.
Gefährlichkeitsgrad: 4 von 10

Frankfurt

Der Frankfurter Hauptbahnhof und das Bahnhofsviertel eilen ihrem Ruf voraus. Mit 10.000 Straftaten jährlich gilt der Stadtteil, in dem sich Frankfurts Verkehrsknotenpunkt befindet, zu Hessens größtem Kriminalitäts-Hotspot. Die offene Drogenszene, Partymeile sowie Rotlichtmilieu treffen hier aufeinander. Die Straßenreinigung muss den Stadtteil mehrmals täglich säubern – in der Regel in Begleitung der Stadtpolizei. Seit Ende 2023 gilt in dem Bereich ein weitläufiges Waffenverbot. Neue Panoramakameras überwachen besonders frequentierte Ecken im Bahnhofsviertel.
Gefährlichkeitsgrad: 8 von 10

Stuttgart

Auch in der Schwabenmetropole sind am Hauptbahnhof Gewalttaten an der Tagesordnung. Insbesondere nach der Corona-Pandemie sind die Zahlen stark angestiegen. Und auch im Jahr 2024 kommt es im Bereich des Stuttgarter Hauptbahnhofs jeden Tag zu durchschnittlich 14 Straftaten, vermeldet die Landespolizei. Eine weitere Gefahr geht von den Großbaustellen am Hauptbahnhof aus – hier laufen Fußballtouristen Gefahr, sich aufgrund der miserablen Ausschilderung von Wegen aus dem Gebäude und der angrenzenden Megabaustelle des Projekts Stuttgart 21 zu verirren. Gefährlichkeitsgrad: 6 von 10
Verirrungsgrad: 9 von 10

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
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