Wie bei Vorfall in Trier Wenn Fahrzeuge als Waffe genutzt werden
In Trier ist ein Mann mit einem SUV durch die Innenstadt gerast. Viele Passanten wurden verletzt, mindestens zwei Menschen starben. Es ist nicht der erste tödliche Vorfall dieser Art in Deutschland.
Münster, Bottrop, Trier – Autos wurden in Deutschland schon mehrfach für Angriffe gegen Passanten genutzt. Am heutigen Dienstag kamen in Trier mindestens zwei Menschen ums Leben, nachdem ein 51-jähriger Mann offenbar "wahllos" Personen in einer Fußgängerzone angefahren hat. Hinweise auf einen politischen Hintergrund gebe es nicht, so heißt es aus Sicherheitskreisen. Mehrere Menschen wurden verletzt. Auch ein Baby ist nach neuesten Erkenntnissen unter den Todesopfern.
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Vorfälle, bei denen Menschen auf ähnliche Weise ums Leben kamen oder schwer verletzt wurden. Fünf Unglücke im Überblick:
Volksmarsen, Februar 2020
Am Rosenmontag steuert ein 29 Jahre alter Deutscher sein Auto absichtlich in die Menge. In der nordhessischen Stadt werden Dutzende Menschen verletzt, darunter 20 Kinder. Einen politischen Hintergrund schließen die Ermittler aus. Wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung kommt der Täter in Untersuchungshaft.
Bottrop, Januar 2019
Wenige Minuten nach dem Jahreswechsel fährt ein Autofahrer im Ruhrgebiet in eine Menschenmenge. Es gibt vier Verletzte, darunter Menschen mit Migrationshintergrund. Zwei weitere Versuche, in Bottrop und Essen Passanten anzufahren, schlagen fehl. Der 50 Jahre alte Täter wird in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen.
Münster, April 2018
Ein Mann rast mit einem Campingbus in eine Gruppe von Menschen vor einer beliebten Gaststätte, dann erschießt er sich. Fünf Menschen sterben, mehr als 20 werden verletzt. Die Ermittler gehen davon, dass der Täter psychisch krank war.
Heidelberg, Februar 2017
Am Rande der Altstadt fährt ein 35-Jähriger seinen Mietwagen in eine Menschengruppe auf dem Gehweg. Ein 73 Jahre alter Mann stirbt. Der Täter gilt als schuldunfähig, die Richter weisen ihn dauerhaft in die Psychiatrie ein.
Berlin, Juli 2006
Während der Fußball-WM fährt ein 33-Jähriger mit seinem Kleinwagen absichtlich in die Menschenmenge auf der Fanmeile am Brandenburger Tor. Rund 20 Menschen werden verletzt. Der Amokfahrer kommt in eine psychiatrische Klinik.
Nun der nächste Vorfall, bei dem ein Fahrzeug zur Waffe wurde. Der Autofahrer ist "vier Minuten nach Ersthinweis" festgenommen worden. Das sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) am Dienstagabend vor Ort. Geäußert hat sich der Fahrer den Angaben zufolge bislang nicht.
- Nachrichtenagenturen dpa und AFP
- Eigene Recherchen