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Trier – Amok-Fahrer festgenommen: Inzwischen fünf Tote – darunter auch Baby


Täter hatte 1,4 Promille
Fünf Menschen sterben bei Amokfahrt in Trier

Von dpa, afp, mk, dru

Aktualisiert am 01.12.2020Lesedauer: 3 Min.
Das Standbild aus einem Handyvideo zeigt die Festnahme des 51-jährigen Fahrers in Trier: Die Polizei hat die Echtheit des Videos bestätigt.Vergrößern des Bildes
Das Standbild aus einem Handyvideo zeigt die Festnahme des 51-jährigen Fahrers in Trier: Die Polizei hat die Echtheit des Videos bestätigt. (Quelle: t-online)
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Ein Autofahrer ist mit seinem Wagen in Trier durch die Fußgängerzone gerast und hat mehrere Menschen erfasst, fünf Personen starben. Hinweise auf ein politisches Motiv gebe es nicht, so die Polizei.

Bei der Amokfahrt durch die Trierer Innenstadt sind nach jüngsten Angaben mindestens fünf Menschen getötet worden. Zahlreiche Menschen hätten teils schwere Verletzungen oder erhebliche Verletzungen erlitten. Sechs Menschen seien leicht verletzt worden, sagte der Innenminister von Rheinland-Pfalz, Roger Lewentz (SPD). Bei den Todesopfern handelt es sich laut Polizei um ein neun Monate altes Baby, drei Frauen im Alter von 73, 52 und 25 Jahren sowie einen 45 Jahre alten Mann. Alle stammten demnach aus Trier. Hinweise auf ein politisches Motiv für die Tat gebe es nicht.


Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) sprach vor Journalisten von "einem Bild des Grauens". Er sei nach dem Vorfall durch die Innenstadt gelaufen. "Es war einfach nur schrecklich", sagte der SPD-Politiker und schilderte, wie er einen Turnschuh – wohl von einem der Opfer – gesehen habe. "Wir sehen solche Bilder im Fernsehen ganz oft und denken, das kann bei uns nicht passieren. Jetzt ist es auch in Trier passiert." Am Mittwoch soll an der Porta Nigra, dem Wahrzeichen der Stadt, ein Trauerort eingerichtet werden, so Wolfram Leibe.

SUV-Fahrer soll einen Kilometer durch Trier gerast sein

Polizeisprecher Karl-Peter Jochem zufolge handelt es sich bei dem Festgenommenen um einen 51-jährigen in Trier geborenen Deutschen, der sich gegen seine Festnahme gewehrt haben soll. Bei seiner Festnahme war er alkoholisiert, ein Atemtest ergab 1,4 Promille. Der Verdächtige hat seinen Wohnsitz demnach im Kreis Trier-Saarburg.

Der Mann soll mit einem Geländewagen etwa einen Kilometer lang durch die Innenstadt gefahren sein. Der erste Notruf erreichte die Polizei um 13.48 Uhr, der mutmaßliche Täter wurde vier Minuten später gestellt. Das Tatfahrzeug wurde laut Polizei gestoppt und der Fahrer festgenommen. Der Mann soll die letzten Tage vor der Tat in seinem Auto gelebt haben.

Es gebe Anhaltspunkte für ein psychiatrisches Krankheitsbild, sagte der leitende Oberstaatsanwalt Peter Fritzen. Am Mittwoch soll der Verdächtige einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Ob ein Haftantrag gestellt werde oder eine einstweilige Unterbringung in ein psychiatrisches Krankenhaus erfolge, sei noch nicht klar.

Todesfahrt durch Trier – erster Notruf um 13.48 Uhr

Nach der Tat wurde die komplette Innenstadt abgesperrt und Spuren wurden gesichert. "Wir haben eine Person festgenommen, ein Fahrzeug wurde sichergestellt. Zwei Menschen sind nach ersten Erkenntnissen verstorben", teilte die Polizei während des Einsatzes auf Twitter mit.

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Dort bat die Polizei auch eindringlich darum, keine Fotos und Videos von dem Vorfall im Internet zu verbreiten.

Trier: Oberbürgermeister Leibe spricht von Amokfahrt

Dem SWR berichteten Augenzeugen am Nachmittag, dass der Wagen absichtlich auf die Menschen zugesteuert sei. Der Sender zitierte Oberbürgermeister Leibe mit den Worten, es handele sich um einen Amokfall. Der "Trierische Volksfreund" zitierte einen Augenzeugen, wonach Menschen durch die Luft geflogen seien. Hubschrauber kreisten über dem Gebiet.

Teile der Innenstadt waren weiträumig abgesperrt. Überall im Zentrum, auch nahe der berühmten Porta Nigra, war Blaulicht zu sehen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe veröffentlichte eine amtliche Gefahrenmitteilung. In Trier herrsche eine "Sonderlage", der betroffene Bereich sei unbedingt zu meiden.

Regierungssprecher Steffen Seibert schrieb auf Twitter: "Was in Trier geschehen ist, ist erschütternd. Die Gedanken sind bei den Angehörigen der Todesopfer, bei den zahlreichen Verletzten und bei allen, die in diesem Moment im Einsatz sind, um die Betroffenen zu versorgen."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
  • Eigene Recherchen
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