"Ausnahmezustand Wetter" Tief "Klaus" fegt übers Land – mindestens 21 Verletzte
Der Frühsommer zeigt sich von seiner ungemütlichen Seite. Das Unwetter platzt in eine Hochzeitsparty und verletzt sieben Gäste schwer. In Berlin stehen zwei Stunden lang die Fernzüge still.
Sturmtief "Klaus" ist am Mittwochabend über Deutschland hinweggefegt und hat mindestens 21 Menschen verletzt. Besonders heftig traf es eine Hochzeitsgesellschaft in Blankensee in Mecklenburg-Vorpommern. Dort stürzte nach einer Böe ein Ast aus rund vier Metern herab. Drei Frauen und vier Männer wurden getroffen und schwer verletzt, ein weiterer Mann erlitt leichte Blessuren. Rund 100 Hochzeitsgäste hatten sich auf einem Platz im Ortszentrum versammelt. 43 Feuerwehrleute kamen zur Hilfe. Ein Seelsorger kümmerte sich nach dem Unglück um die Gesellschaft.
In Oranienburg bei Berlin riss der Wind eine Baumkrone ab, die ebenfalls auf Gäste einer Freiluftfeier stürzte. Laut Feuerwehr wurden dort elf Menschen verletzt. In der Nähe von Magdeburg wurde ein Einfamilienhaus vom Blitz getroffen. Der Dachstuhl wurde in Brand gesetzt, laut Polizei ist das Gebäude nicht mehr bewohnbar.
"Ausnahmezustand Wetter"
Stark getroffen von Tief "Klaus" war Berlin. Windböen peitschten laut DWD-Angaben mit einer Geschwindigkeit von rund 110 Kilometern pro Stunde über die Hauptstadt. Die Feuerwehr verzeichnete rund 320 Unwettereinsätze. Um Mitternacht wurde der "Ausnahmezustand Wetter" ausgerufen. Dabei werden Einsätze nach Wichtigkeit bearbeitet, nicht nach dem Zeitpunkt des eingehenden Notrufes. Straßen wurden zeitweise überflutet, auf dem Wannsee kenterten Boote und ein Baum fiel auf ein Cabrio. Die Insassen des Autos wurden dabei leicht verletzt.
Für knapp zwei Stunden mussten am Mittwochabend alle Fernzüge am Berliner Hauptbahnhof stehen bleiben, wie eine Bahn-Sprecherin sagte. Durch das Gewitter seien technische Anlagen beschädigt worden. Umgerissene Bäume fielen auf Gleise. Am frühen Donnerstagmorgen konnten noch nicht alle S-Bahnlinien wieder planmäßig fahren. Im Fernverkehr seien hingegen alle Strecken wieder frei, sagte eine Sprecherin am Morgen.
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Von den Unwettern wurde die Osthälfte Deutschlands besonders stark erwischt. Laut DWD fielen in Waren an der Müritz in zwei Stunden rund 35 Liter Regen pro Quadratmeter, in Gera in Thüringen waren es 45 Liter pro Quadratmeter, allerdings in drei Stunden.
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Am Donnerstag sollte es insgesamt etwas kühler im Land werden. Die Spitzenwerte liegen nach DWD-Angaben bei 28 Grad, etwa in Berlin. Auch in Bayern, entlang der Donau könne es ähnlich warm werden. Im Westen werde es deutlich kühler, wie auch schon in den Tagen zuvor. Vereinzelte Gewitter und größere Regenmengen, etwa im Schwarzwald, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern könnten für den Donnerstag aber nicht ausgeschlossen werden.
- Nachrichtenagentur dpa