Starke Unwetter Schweiz: Retter finden Toten
Gewitter und ein Bergsturz haben für schwere Schäden in einem Schweizer Tal gesorgt. Die Lage ist noch unübersichtlich, ein Mensch wurde tot gefunden.
In dem Schweizer Tal Misox nahe der italienischen Grenze wurden nach einem Bergsturz vier Menschen vermisst. Wohnhäuser mit mehreren Dutzend Einwohnern mussten evakuiert werden, wie die Kantonspolizei Graubünden mitteilte. Am Samstagmorgen konnte eine der Vermissten lebend aus dem Schuttkegel gerettet werden, wie Kantonspolizei bekannt gab.
Am Sonntag wurde auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben, dass eine männliche Person tot in einem Fluss gefunden wurde. Nach den zwei weiteren Vermisste werde noch gesucht. Der Bergsturz am Freitagabend hatte in Verbindung mit starken Gewittern eine Hochwasserlage ausgelöst.
Als Bergsturz bezeichnen Schweizer Behörden generell ein Phänomen, bei dem sich mindestens eine Million Kubikmeter Fels vom Berg lösen und abstürzen. Die Straße A13, die durch das Tal führt, ist teilweise gesperrt. Mehr Angaben zu den Vermissten und zu entstandenen Schäden machte die Polizei zunächst nicht.
Behörden hatten am Freitag vor erneuten Überschwemmungen im Misox gewarnt. Die Situation habe sich am Abend verschlimmert, teilte die Kantonspolizei mit. "Mehrere Flüsse traten aus ihrem Bett heraus", hieß es.
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Ferienort Zermatt von der Außenwelt abgeschnitten
Auch in anderen Regionen in der Schweiz, vor allem in den Kantonen Wallis und Graubünden, richteten Überschwemmungen schwere Schäden an. Im Wallis mussten am Freitag rund 230 Menschen ihre Häuser verlassen, sagte die Leiterin des Amtes für Bevölkerungsschutz, Marie-Claude Noth-Ecoeur, der Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Mehr als 200 Feuerwehrleute sowie Dutzende weitere Kräfte waren demnach alarmiert.
Der für sein Skigebiet bekannte Ferienort Zermatt ist wegen der Überschwemmungsgefahr seit Freitagmittag von der Außenwelt abgeschnitten (mehr dazu lesen Sie hier). Die Sperrung der Zugstrecke zwischen Visp und Zermatt sollte noch bis mindestens Samstagmorgen in Kraft bleiben. Auch der Verkehr mit Ersatzbussen zwischen Visp und dem etwa fünf Kilometer von Zermatt entfernten Täsch musste unterbrochen werden, da die Straße gesperrt wurde, teilte die Bahngesellschaft Matterhorn Gotthard Bahn mit.
In den vergangenen Tagen hatten heftige Gewitter die Region getroffen. Zusammen mit der in diesem Jahr reichlichen Schneeschmelze sorgten die starken Regenfälle für Überschwemmungen. Der Fluss Vispa trat stark über seine Ufer. Das Schweizer Bundesumweltamt rief auch für Teile des Bodensees die höchste Warnstufe aus.
- blick.ch: "'Es gibt Momente, wo Zuhören und Schweigen im Vordergrund stehen'"
- gr.ch: "Unwetter Mesolcina: Einladung Pressekonferenz"
- slf.ch: "Bergsturz, Steinschlag und Co.: FAQ und Dossier"
- Mit Material der Nachrichtenagentur AFP