Wrackteile gefunden Rettungsleiter der "Titan"-Mission: "Es ist noch sehr emotional"
Das U-Boot war im Atlantischen Ozean beim Tauchgang zum Wrack der "Titanic" verschwunden und implodiert. Jetzt werden erneut dramatische Details bekannt.
Der Untergang des U-Bootes "Titan" hielt die Welt tagelang in Atem. Die Hoffnung, die Insassen zu finden, war bis zuletzt groß. Schließlich konnte allerdings nur das Wrack geborgen werden. An Bord des kleinen Vehikels hatte es eine Implosion gegeben. Mehr dazu lesen Sie hier. Die fünfköpfige Besatzung war vermutlich sofort tot. Nun spricht Edward Cassano, Leiter der Rettungsmission, über den Schrecken beim Fund des Wracks.
Während einer Pressekonferenz im amerikanischen Buffalo, New York, überkamen den Geschäftsführer von Pelagic Research Services die Gefühle. Cassano beschrieb sichtlich aufgewühlt seine Eindrücke von den Tagen, nachdem die "Titan" als vermisst gemeldet worden war.
"Wir waren darauf vorbereitet, die Menschen an Bord zu retten"
"Während der gesamten Entwicklungen der Geschehnisse hatten wir den gleichen grundlegenden Fokus", erklärt Cassano. "Trotz der Dringlichkeit der Rettung waren wir immer um die Sicherheit aller Einsatzkräfte bemüht. Wir waren darauf vorbereitet, vor Ort einzutreffen und die Menschen an Bord zu retten."
Denn eigentlich wurde das Unternehmen für eine Rettungsmission beauftragt. Cassano berichtet, dass er und seine Mitarbeiter sich auf mehrere mögliche Szenarien eingestellt hätten, als sie ihren Unterwasserroboter auf seine Mission schickten, das U-Boot zu finden.
"Das, was wir uns gewünscht hätten, war natürlich die 'Titan' auf dem Meeresgrund zu finden", so der Leiter der Rettungsmission. "Das Schiff wäre intakt gewesen und die Crew am Leben. Der Roboter hätte die 'Titan' dann mit seinem Arm packen und nach oben ziehen können."
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"Es ist noch sehr emotional"
Als dann jedoch die ersten Trümmerteile entdeckt worden seien, sei den Beteiligten schnell klar geworden, dass keine Hoffnung auf Rettung der fünf Insassen bestehe. Die Rettungsmission sei sofort "zu einer Bergung geworden". Bei den Worten bricht Cassano in Tränen aus. "Bitte entschuldigen Sie. Es ist noch sehr emotional", sagt er mit zittriger Stimme.
An Bord der "Titan" waren der Franzose Paul-Henri Nargeolet (77), der britische Abenteurer Hamish Harding (58), der britisch-pakistanische Unternehmensberater Shahzada Dawood (48), dessen 19-jähriger Sohn Suleman sowie Stockton Rush (61), der Chef der Betreiberfirma Oceangate und vermutlich Pilot des Bootes. Hier lesen Sie mehr zu den Insassen.
Warum genau das U-Boot "Titan" implodierte, ist noch nicht abschließend geklärt. Aktuell gibt es Ermittlungen gegen Oceangate – das Unternehmen, welches die Reise zum Wrack der "Titanic" veranstaltete.
- themirror.co.uk: "Titan submarine rescue leader in tears as he describes finding wreckage" (englisch)
- en.as.com: "New details emerge about discovery of Titan submersible debris" (englisch)
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