U-Boot im Atlantik Diese fünf Menschen starben bei der Implosion der "Titan"
Tagelang waren Rettungsteams auf der Suche nach der "Titan". Doch nun gibt es keine Hoffnung mehr auf Überlebende. Wer war an Bord des Tauchboots?
Sie wollten das Wrack der vor mehr als 110 Jahren gesunkenen "Titanic" besichtigen, nun gibt es Gewissheit: Die fünf Insassen, die an Bord der "Titan" waren, sind tot. Die Ursache: vermutlich eine Implosion des Tauchboots (mehr dazu lesen Sie hier). Wer war an Bord des Touristenboots?
Der Milliardär
Bereits am Montag wurde bekannt, dass sich der britische Milliardär und Pilot Hamish Harding an Bord befand. Dieser hatte am Sonntag auf seinem Instagram-Profil mitgeteilt, er sei "stolz, endlich ankündigen zu können", dass er sich der Mission zum Wrack der "Titanic" anschließen werde.
"Es hat sich ein Wetterfenster geöffnet und wir werden morgen einen Tauchgang versuchen", schrieb Harding weiter. "Wegen des schlimmsten Winters seit 40 Jahren in Neufundland ist diese Mission wahrscheinlich die erste und einzige bemannte Mission zur 'Titanic' im Jahr 2023", fügte der 58-Jährige hinzu.
Harding war ein erfahrener Abenteurer, er hielt mehrere Guinness-Weltrekorde. So absolvierte er im März 2021 den längsten Tauchgang im Marianengraben, dem tiefsten Ort der Erde. Im Juni 2022 flog der Brite ins All.
"Zur Besatzung des U-Boots gehören auch legendäre Forscher, von denen einige seit den 80er-Jahren mehr als 30 Tauchgänge zur 'Titanic' unternommen haben", hieß es in Hardings Beitrag weiter. Lesen Sie hier mehr zu Hamish Harding.
Vater und Sohn
Zudem waren ein pakistanischer Geschäftsmann und dessen 19-jähriger Sohn Teilnehmer der Expedition. "Unser Sohn Shahzada Dawood und sein Sohn Suleman hatten sich auf eine Reise begeben, um die Überreste der 'Titanic' im Atlantischen Ozean zu besichtigen", zitierten britische Medien am Dienstagmorgen aus einer Mitteilung der Familie. Bei der Familie handelt es sich um eine der reichsten Familien Pakistans. Dawood, seine Frau Christine und die beiden gemeinsamen Kinder lebten aber im Londoner Umland.
Dawood war der stellvertretende Vorsitzende des in Karatschi ansässigen Mischkonzerns Engro. Er engagierte sich auch für die 1960 gegründete Stiftung seiner Familie, die sich für Bildung einsetzt. Zudem gehörte er der gemeinnützigen Organisation Prince Trust Charity an, die König Charles 1979 ins Leben rief. Hier lesen Sie mehr zur Familie Dawood.
"Titanic"-Experte
Auch der französische Forscher Paul-Henri Nargeolet war an Bord des verunglückten U-Bootes. Er gilt als einer der bekanntesten Experten für das "Titanic"-Wrack – und trägt deshalb den Spitznamen "Mr. Titanic". Hier lesen Sie mehr zu Nargeolet.
Beim fünften Passagier handelte es sich um Stockton Rush, den Chef des U-Boot-Betreibers Oceangate Expeditions. Rush gründete das Unternehmen im Jahr 2009. Mehr zu seiner Person lesen Sie hier.
Dass gleich mehrere Teilnehmer reich sind, ist kein Zufall: Die Expedition ist kein günstiges Unterfangen. Ein Platz als Passagier in dem Tauchboot kostet laut der Website von Oceangate 250.000 Dollar (rund 229.000 Euro).
- Eigene Recherche
- Nachrichtenagentur dpa
- dailymail.co.uk: "One of Pakistan's richest men – a UK-based board member of the Prince's Trust charity – and his son are trapped alongside British billionaire on missing Titanic sub: Desperate search in the Atlantic as air runs out hours after last ping above wreck" (englisch)
- Nachrichtenagentur dpa