Betroffene sollen sich melden Mysteriöse Leukämie-Häufung wirft Fragen auf
In einer niedersächsischen Gemeinde erkranken ungewöhnlich viele Menschen an Leukämie. Was löst die Erkrankungen aus? Die Behörden haben bisher keine heiße Spur.
In der Samtgemeinde Papenteich im Landkreis Gifhorn in Niedersachsen sind zwischen 2016 und 2021 insgesamt 21 Fälle von akuter Leukämie aufgetreten. Besorgniserregend ist, dass diese Zahl doppelt so hoch ist, wie statistisch in der 25.000-Einwohner-Gemeinde zu erwarten gewesen wäre. Das Epidemiologische Krebsregister Niedersachsen (EKN) hat die erhöhte Häufung im Rahmen seines gemeindebezogenen Krebs-Monitorings festgestellt und das Gesundheitsamt Gifhorn alarmiert.
Bisher sind nur Personen im Alter von 45 Jahren und älter betroffen, Frauen etwas häufiger als Männer. Noch ist unklar, ob es sich um ein zufälliges Phänomen handelt oder ein spezifischer Faktor an der Häufung der Erkrankungen schuld ist. Um dies herauszufinden, untersucht das Gesundheitsamt Gifhorn gemeinsam mit dem niedersächsischen Landesgesundheitsamt und dem EKN die Hintergründe. Dabei sollen unter anderem Informationen zu den Lebensläufen und den Lebensumständen der betroffenen Personen gesammelt werden. Lesen Sie hier, welche Symptome auf Leukämie hinweisen können.
Betroffene sollen sich melden
Allerdings erschwert die Anonymität der erfassten Daten des Krebs-Monitorings des EKN die Arbeit. Daher werden von der Krankheit Betroffene in Zeitungsanzeigen dazu aufgerufen, sich beim Gesundheitsamt zu melden und gegebenenfalls Auskunft zu geben. Der niedersächsische Gesundheitsminister Andreas Philippi betonte gegenüber Sat.1 Regional, dass es viele Ursachen für akute Leukämien geben könne und man auf der Suche nach Zusammenhängen sei. Lesen Sie hier, was bisher über die Ursachen von Leukämie bekannt ist.
Bisher sind sieben Betroffene bekannt geworden. Dabei konnte zunächst keine Spur zu einer möglichen lokalen Ursache für die erhöhte Anzahl an Krebsfällen gefunden werden. Laut dem Amtsarzt Josef Kraft werde die Häufung an Leukämie-Fällen momentan als statistischer Ausreißer gewertet, dennoch müsse man beobachten, wie sich die Situation weiter entwickelt.
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
- Sat.1 Regional: Doppelt so viele Krebsfälle in Gifhorn wie erwartet
