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Papst Franziskus: Das sind die Aufgaben der Schweizergarde


Schweizergarde im Vatikan
Warum Schweizer Soldaten den Papst bewachen

Von t-online
25.04.2025 - 12:54 UhrLesedauer: 2 Min.
Papst Franziskus mit einer Schweizergarde (Archivbild): Die Uniformierten sind die Leibwächter des Pontifex.Vergrößern des Bildes
Papst Franziskus mit einer Schweizergarde (Archivbild): Die Uniformierten sind die Leibwächter des Pontifex. (Quelle: Massimo Valicchia/imago-images-bilder)
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Seit über 500 Jahren schützt die Schweizergarde den Papst. Was hinter der Tradition steckt – und warum sie mehr als nur eine Touristenattraktion ist.

Seit über einem halben Jahrtausend steht eine Gruppe junger Männer aus der Schweiz im Dienst des Papstes. Die Päpstliche Schweizergarde gilt als die älteste noch bestehende Armee der Welt – und als ein farbenfrohes Relikt aus einer anderen Zeit. Doch die Schweizergardisten sind mehr als nur Fotomotiv für Touristen auf dem Petersplatz.

Gegründet wurde die Garde am 22. Januar 1506. Damals trafen 150 Schweizer Söldner unter Hauptmann Kaspar von Silenen in Rom ein – auf Anordnung von Papst Julius II., der sich in unruhigen Zeiten verlässlichen Schutz wünschte. Ihren wohl tragischsten Einsatz hatten die Gardisten am 6. Mai 1527, als Truppen des deutschen Kaisers Rom plünderten. 147 von 189 Gardisten starben beim Versuch, Papst Clemens VII. die Flucht in die Engelsburg zu ermöglichen. Der Einsatz wird bis heute gewürdigt: Jedes Jahr am 6. Mai leisten neue Rekruten an diesem Gedenktag ihren Eid auf den Papst.

Besondere Rolle der Schweizergarde zwischen Pontifikaten

Die Hauptaufgabe der Schweizergarde ist bis heute der persönliche Schutz des Papstes in der Vatikanstadt, aber auch bei Reisen. Zudem übernehmen die Gardisten Ordnungsdienste, bewachen Eingänge und stehen bei offiziellen Zeremonien Spalier. Während einer Sedisvakanz, also der Zeit zwischen zwei Pontifikaten, sichern sie das Kardinalskollegium ab.

Bekannt und beliebt bei Touristen ist auch die sogenannte Galauniform der Schweizergardisten. Sie wurde Anfang des 20. Jahrhunderts entworfen. Die berühmte Farbkombination blau-rot-gelb ist charakteristisch. Die blauen und gelben Stoffstreifen unterbrechen in fließender Bewegung das Rot der Ärmel und der Hose. Auch die Baskenmütze gehört seit Beginn des 20. Jahrhunderts zur Uniform. Je nach Anlass variiert die Uniform der Schweizergarde: Im Nachtdienst tragen die Gardisten ausschließlich blau, bei Galaanlässen schwarz.

Viele Voraussetzungen für den Dienst in der Schweizergarde

Wer in der Schweizergarde dienen will, muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen: männlich, katholisch, unverheiratet, Schweizer Staatsbürger, zwischen 19 und 30 Jahre alt – und mit abgeschlossener Berufsausbildung oder Matura. Neben militärischer Ausbildung lernen die Gardisten auch Sprachen und Etikette. Die Gardisten verpflichten sich zu mindestens 26 Monaten Dienst.

Nach dem Tod von Papst Franziskus im April 2025 hat die Schweizergarde die diesjährige Vereidigungszeremonie ausnahmsweise verschoben. Sie soll im Herbst nachgeholt werden – als Zeichen des Respekts und der Besinnung. In einer Mitteilung sprach die Garde davon, ihre "Mission und das Gebet für die ewige Ruhe" des verstorbenen Papstes in den Mittelpunkt zu stellen.

Die Schweizergarde genießt trotz ihrer überschaubaren Größe – aktuell sind es rund 135 Männer – international Aufmerksamkeit. Sie ist ein Symbol für Treue, Disziplin und Tradition – und ein lebendiger Beweis dafür, dass jahrhundertealte Institutionen auch im 21. Jahrhundert relevant bleiben können.

Verwendete Quellen
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