Papst-Trauerzug in Rom: Arme und Obdachlose erwarten sein Eintreffen

So verläuft die Trauerfeier

Am Ort der Bestattung warten die Armen und Obdachlosen auf den Papst

Ein historischer Trauerzug durch Rom markiert am Samstag das Ende einer Ära in der Kirchengeschichte. An der Bestattungskirche werden Arme und Obdachlose auf den Sarg warten.

Diese sechs Kilometer lange und letzte Reise wird in die Geschichte eingehen. In der modernen Kirchengeschichte hat es keinen vergleichbaren Trauerzug für einen Papst quer durch die römische Altstadt gegeben.

Offiziell nennt der Vatikan keine Zeitangaben für die Zeremonie am Samstag. Beobachter gehen aber davon aus, dass nach der Trauerfeier auf dem Petersplatz der Leichenwagen mit dem Sarg von Papst Franziskus gegen 13 Uhr seinen Weg zur Basilika Santa Maria Maggiore nehmen wird. In Schritttempo, damit sich die Menschen, die nicht am Petersplatz Platz gefunden haben, wenigstens am Straßenrand vom am Ostermontag verstorbenen Franziskus verabschieden können. Allein am Petersplatz werden 200.000 Menschen erwartet.

Strecke wird rund anderthalb Stunden in Anspruch nehmen

Der Weg wird über die Tiberbrücke Ponte Vittorio Emanuele II. führen, dann die Prachtstraße Corso Vittorio Emanuele II. entlangfahren, bis der Leichenwagen das Einheitsdenkmal an der Pizza Venezia erreicht. Von dort geht es die Straße an den Kaiserforen vorbei, die ansonsten für den Autoverkehr gesperrt ist, bis zum Kolosseum. Hier biegt der Wagen in die Via Labicana ab, in Richtung der Basilika San Giovanni in Laterano. Kurz davor biegt der Zug jedoch nach links in die Via Merulana ab, die in geradewegs zur Basilika Santa Maria Maggiore führt. Es ist damit zu rechnen, dass der Weg insgesamt rund anderthalb Stunden in Anspruch nehmen wird.

An den Straßenrändern werden Hunderttausende Menschen erwartet. Der Luftraum wird von Hubschraubern und Drohnen überwacht. Tausende Sicherheitskräfte achten darauf, dass niemand auf der Straße dem Leichenwagen folgt.

Nur der engste Kreis ist zugelassen

Hinter dem Wagen werden nur wenige Autos folgen, denn bei der eigentlichen Beisetzung in Santa Maria Maggiore wird nur ein sehr kleiner Kreis an Menschen zugegen sein, keine Staatsgäste, keine Politiker. In den Begleitfahrzeugen befinden sich Mitglieder von Franziskus' argentinischer Familie und seine sogenannte vatikanische Familie: sein Krankenpfleger Massimiliano Strappetti und die Hausangestellten Piergiorgio Zanetti und Daniele Cherubini.

Aus dem Kardinalskollegium werden aus Protokollgründen mindestens der Camerlengo Kevin Farrell und Kardinaldekan Giovanni Battista Re mitfahren. Sie müssen laut kirchlichem Recht bei der Bestattung des Pontifex anwesend sein. Ob andere Kardinäle zugelassen sind, ist nicht bekannt. Auch nicht, ob die Privatsekretäre Don Juan Cruz Villalón, Don Manuel Pellizzon und Don Fabio Salerno dabei sind.

Auf den Stufen hoch in die Kirche werden arme und obdachlose Menschen den Sarg in Empfang nehmen. "Die Armen haben einen besonderen Platz im Herzen Gottes und sie hatten ihn auch im Herzen von Franziskus", teilt die Pressestelle des Vatikans mit. Franziskus selbst hatte nach seiner Wahl zum Papst erklärt, er wolle "eine arme Kirche für die Armen".

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Anschließend wird der Sarg in die Erde unterhalb der Kirche hinabgelassen. Ab Sonntag können Gläubige das Grab besuchen.