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Good News für Deutschland: Das wird ein guter Herbst


Tagesanbruch
So gut wird dieser Herbst

MeinungVon Janna Halbroth

Aktualisiert am 05.10.2021Lesedauer: 5 Min.
Oktober 2021: Dieser Herbst wird ein guter.Vergrößern des Bildes
Oktober 2021: Dieser Herbst wird ein guter. (Quelle: IMAGO / Shotshop)
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Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser,

vor einigen Tagen fuhr ich mit dem Fahrrad durch das Brandenburger Tor. Dort gab es, wie so oft, eine Kundgebung. Die Mitglieder der sogenannten Basis verteufelten die kommenden Wochen, sprachen von dunklen Zeiten für uns alle und vor allem für Geimpfte. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Ich trat schneller in die Pedale und beschloss für mich:

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Schluss mit der Schwarzmalerei.

"Und kam die goldene Herbsteszeit. Und die Birnen leuchteten weit und breit", so beschrieb schon Theodor Fontane in seiner Ballade "Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland" diese besondere Jahreszeit. Und tatsächlich wird dieser Herbst für uns gut. Also mindestens schon mal besser als der vergangene. Das Glas ist halbvoll, Sie wissen schon.

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Was genau besser wird? Zum einen beratschlagen derzeit die Parteien über eine neue Regierung. Ob nun Jamaika, GroKo oder Ampel – fest steht, dass sich diese neue Regierung mit der Klimakatastrophe beschäftigen wird. Sie trägt dafür Sorge, dass wir möglichst schnell eine Klimaneutralität erreichen. Die Klimaziele weiterhin vor sich herzuschieben, wie es in der Vergangenheit gehandhabt wurde, entspricht nicht mehr dem Regierungsauftrag, den die Wählerinnen und Wähler den Parteien gegeben haben.

Zum anderen erwarten uns in diesem Herbst mehr Freiheiten in der Corona-Krise. Die Bedrohung durch das Virus ist nach wie vor da, das sollten wir nicht unterschätzen. Die Impfquote ist ausbaufähig. Viele Menschen sind noch nicht gänzlich vor einer Infektion geschützt. Aber: Von der anderen Seite betrachtet sind über die Hälfte der Menschen in Deutschland doppelt geimpft. Es gibt also mehr Geimpfte als Nicht-Geimpfte. Die Übertragung von Geimpften an Geimpfte ist höchst unwahrscheinlich. Und das Risiko, geimpft einen schweren Verlauf durchleben zu müssen, ist extrem gering. Die Impfung hilft also. Da können noch so viele Schwurbler am Brandenburger Tor etwas anderes behaupten.

Auch die neuesten Enthüllungen rund um die "Pandora Papers" gehören zu den Good News dieses Herbstes. Nicht aus Schadenfreude, nicht aus Häme, sondern aus Gerechtigkeit. Wir alle müssen Steuern zahlen, manchen tut es mehr weh, anderen weniger. Ein weiterer Schritt gegen Steuerbetrug ist doch durchaus ein Schritt in Richtung einer besseren Gesellschaft.

Eigentlich begann der Herbst ja schon am 22. September, aber es fühlt sich doch jetzt erst so richtig danach an. Herbst steht für Kürbisse, Gemütlichkeit, Besinnung auf das Wesentliche und die herrliche Natur mit ihren wunderbaren Farben. Gestern waren wir sogar alle für einige Zeit offline. Auch das: durchaus mal ein Segen. Kein WhatsApp, kein Instagram, kein Facebook, welch angenehme Stille in der sonst so lauten digitalen Welt. Auch wenn wohl durchaus mehr dahintersteckt als nur ein wenig Ruhe für die Nutzer.

Das Wetter im Oktober soll noch einmal richtig goldig werden. Ein Hoch, das sich von West- bis nach Osteuropa legt, wird uns offenbar ein wundervolles zweites Oktoberwochenende bescheren. Es stehen uns also herrlich herbstliche Tage bevor. Blätter können gesammelt, Kastanienfiguren gebastelt, Kürbisse ausgeschnitzt werden. Wir dürfen uns für die Ernte bedanken und dann bekommt auch noch Helene Fischer ein Baby. Okay, schon gut. Jetzt übertreibe ich vielleicht. Verzeihen Sie mir den Ausbruch an Euphorie. Natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt, nicht jedes goldschimmernde Herbstblatt ist wertvoll. Dennoch sind das alles gute Nachrichten, denen man gern auch mal mehr Beachtung schenken kann als den negativen.

Und irgendwann hat man auch einfach keine Lust mehr, nur Trübsal zu blasen. Vor allem nicht nach all den Monaten, die wir jüngst erlebt haben.


Freier Blick auf den Kölner Dom

Wer schon einmal vor dem Kölner Dom stand und ein Foto machen wollte, der weiß: Das ist gar nicht so einfach. Die unschönen Baugerüste schleichen sich doch immer wieder vor die Linse. Eine gerüstlose Sicht auf die Westfassade der Kathedrale gab es schon sehr lange nicht mehr. Das erste Hängegerüst wurde 1996 aufgebaut. Es folgten übergangslos neue Gerüste, die sich mit den alten überschnitten.

So gesehen kann man getrost von einer Sensation sprechen, die sich da anbahnt. Denn heute könnte sich tatsächlich ein freier Blick auf das Wahrzeichen Kölns ergeben.

Die schlechte Nachricht: Die freie Sicht bezieht sich vorerst nur auf die Westfassade. Die gute Nachricht: Die soll bis 2023 gerüstfrei bleiben.

Bevor Sie nun allerdings überstürzt mit Ihren Fotoapparaten und Handys in die Kölner Innenstadt stürmen, sei noch gesagt, dass es ein nicht unerhebliches Restrisiko gibt, dass die Sensation kurzfristig platzt. Das etwa 30 Meter hohe Hängegerüst, das in 105 Metern Höhe am Nordturm angebracht ist, wird nur dann mit einem Kran abgenommen, wenn das Wetter mitspielt. Sollte es regnen, fällt der Abbau vorerst – Sie ahnen es schon – ins Wasser. Da wir aber den Herbst der guten Nachrichten feiern, glauben wir eher an Sonnenschein als an dunkle Wolken.


Sondierungstreffen von Union und Grünen

Heute um elf Uhr treffen sich die Spitzen von Union und Grünen zu Beratungen über ein mögliches gemeinsames Regierungsbündnis. Am 26. September haben wir alle unser Kreuzchen gemacht. Jetzt, neun Tage später, endet mit diesem Treffen in Berlin eine erste Runde von getrennten Sondierungsgesprächen. Alle Entwicklungen zur Regierungsbildung lesen Sie immer aktuell auch in unserem Blog.

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Nach den Gesprächen von Union und Grünen dürfte sich vermutlich schnell zeigen, ob noch weitere Treffen nötig sein werden, bevor es eine Entscheidung über die Aufnahme von formellen Koalitionsverhandlungen gibt. Eine lange Hängepartie soll es nach Aussagen der Parteien nicht geben. Bleiben wir getreu unseres Herbstmottos einfach mal optimistisch.


Was lesen?

Falls Sie fleißiger Facebook-Nutzer sind, war Ihnen gestern Abend womöglich langweilig. Der weltweite Ausfall der drittgrößten Website der Welt ist keine Petitesse, schreibt mein Kollege Peter Schink. Er muss ein globaler Weckruf sein, so seine Analyse.


Das Berghain hat die wohl "härteste Tür" Berlins: t-online-Reporter Jannik Läkamp hat es dennoch in den berühmt-berüchtigten Klub in der Hauptstadt geschafft. Was er nach acht Stunden Anstehen erlebte, hat er hier aufgeschrieben.


Das Nobelpreiskomitee ehrt zwei Wissenschaftler für die Erforschung unserer Sinne. Meine Kollegin Christiane Braunsdorf fragt sich: Wäre es nicht wichtiger gewesen, diejenigen auszuzeichnen, deren Arbeit seit November 2020 Menschenleben rettet? Aber lesen Sie doch gern selbst.


Was amüsiert mich?

Apropos Sondierungsgespräche: Die finden wohl nicht nur in Berlin, sondern auch bundesweit in Schlafzimmern statt.

Ich wünsche Ihnen einen – wie soll es auch anders sein – optimistischen Tag in diesem goldenen Herbstmonat. Morgen schreibt an dieser Stelle wieder mein werter Kollege Florian Wichert für Sie.

Ihre

Janna Halbroth
Redakteurin Unterhaltung
Twitter: @jannabacon

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Mit Material von dpa.

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