"Das ist Irrsinn" Ostbeauftragter will Maaßen nicht als CDU-Kandidaten
Der ehemalige Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen will für die CDU in den Bundestag. Marco Wanderwitz, CDU-Abgeordneter und Ostbeauftragter des Bundes, hält davon rein gar nichts.
Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, der sächsische CDU-Bundestagsabgeordnete Marco Wanderwitz, kritisiert die angestrebte Bundestagskandidatur des früheren Verfassungsschutzchefs Hans-Georg Maaßen für seine Partei. "Das ist Irrsinn" sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Aus meiner Sicht ist Herr Maaßen in Stil und Inhalt schon länger nicht mehr kompatibel mit der Christlich-Demokratischen Union."
Maaßen will im Wahlkreis 196 in Südthüringen für die CDU für den Bundestag kandidieren. Berichten zufolge hat ihn einer der dortigen Kreisverbände bereits nominiert. In diesem Wahlkreis war bei der Bundestagswahl 2017 der mittlerweile aus der Partei ausgetretene Mark Hauptmann gewählt worden, gegen den in der Maskenaffäre der Union ein Ermittlungsverfahren läuft.
Maaßen musste nach Chemnitz-Eklat in Ruhestand
Der aus Nordrhein-Westfalen stammende Maaßen stand von 2012 bis 2018 an der Spitze des Bundesamtes für Verfassungsschutz. Davor war er seit 1991 in verschiedenen Abteilungen im Bundesinnenministerium tätig, ab 2008 als Leiter des Stabes Terrorismusbekämpfung.
Als Verfassungsschutzpräsident war Maaßen seinerzeit massiv in die Kritik geraten, weil er bezweifelt hatte, dass es nach der Tötung eines Deutschen in Chemnitz rassistisch motivierte Hetzjagden gab. Abgelöst wurde er nach langem Hin und Her, als er später zudem von "linksradikalen Kräften" in der SPD sprach. Im November 2018 wurde er auf Antrag von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) in den einstweiligen Ruhestand versetzt.
Maaßen tritt für einen harten Kurs in der Migrationspolitik ein. Nachdem er seinen Posten als Verfassungsschutzpräsident verloren hatte, gab es vorübergehend Spekulationen, er könne sich der AfD anschließen. Auch gab es damals Gerüchte über ein mögliches CDU-Parteiausschlussverfahren, zu dem es aber nicht kam.
- Nachrichtenagentur AFP