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Frauke Petry: Ex-AfD-Chefin belastet Meuthen und Weidel schwer


"Erpressbar gemacht"
Ex-AfD-Chefin Petry berichtet von Geheimtreffen mit Milliardär

Von t-online, mk

Aktualisiert am 10.03.2021Lesedauer: 2 Min.
Alice Weidel (l.), Jörg Meuthen und Frauke Petry bei einer Pressekonferenz im Jahr 2017: "Montag Zürich klappt bei mir, LG Jörg".Vergrößern des Bildes
Alice Weidel (l.), Jörg Meuthen und Frauke Petry bei einer Pressekonferenz im Jahr 2017: "Montag Zürich klappt bei mir, LG Jörg". (Quelle: Ipon/imago-images-bilder)
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Bis 2017 war Frauke Petry Chefin der AfD. Jetzt berichtet sie von geheimen Treffen mit Immobilienunternehmer Henning Conle – und belastet die Parteiführung schwer.

Spitzenfunktionäre der AfD haben sich laut Ex-Parteichefin Frauke Petry ab 2015 mehrfach mit dem Immobilienunternehmer und Milliardär Henning Conle getroffen. Dieser habe der Partei anonyme Spenden angeboten, berichtet Petry dem Rechercheverbund "Correctiv" und der ZDF-Sendung "Frontal 21".

"Mein Eindruck war, dass Henning Conle die AfD unterstützen wollte, dass er letztlich dabei nicht persönlich in Erscheinung treten wollte", sagt Petry laut Vorabmeldung in dem Interview, das am Dienstagabend um 21 Uhr im ZDF ausgestrahlt werden sollte. Sie habe Conle zwischen Oktober 2015 und Mai 2016 mehrfach in Leipzig und Zürich in dieser Sache getroffen. In der Schweiz sei auch der jetzige Parteichef Jörg Meuthen dabei gewesen.

Meuthen will sich nicht äußern

Dass Meuthen den Milliardär Conle tatsächlich in Zürich getroffen hat, legen auch Kurznachrichten nahe, die den Redaktionen vorliegen. "Montag Zürich klappt bei mir, LG Jörg", schrieb Meuthen per SMS im Dezember 2015 zu einem geplanten Treffen. Meuthen war zu dieser Zeit im Wahlkampf und klagte über Geldnot. In einer SMS an Petry schrieb Meuthen im November 2015: "Wenn ich also kein Geld für den Wahlkampf haben werde, werde ich auch keinen aussichtslosen Kampf führen." Trotz mehrfacher Anfrage wollte sich Meuthen nicht zu etwaigen Treffen mit Conle und Spendenangeboten des Milliardärs äußern, so "Correctiv" und "Frontal 21".

Im März 2016 begannen mehrere dubiose Spendenaktionen und Werbehilfen für die AfD. Mit einer millionenschweren Kampagne warb der "Verein für Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und bürgerlichen Freiheiten" bei Wahlen für die AfD. Eine Schweizer Werbefirma half bei der Verwaltung des Vereins. Dieselbe Firma unterstützte Jörg Meuthen mit Werbekampagnen. Die Bundestagsverwaltung hat diese Unterstützung für Meuthen als illegale Spenden bewertet und gegen die AfD Strafzahlungen in Höhe von rund 270.000 Euro verfügt. Conle reagierte auf Anfragen zu seiner Rolle nicht.

Nachweislich hat Conle im Jahr 2017 auf verdeckten Wegen der AfD-Politikerin Alice Weidel 132.000 Euro gespendet. Die Bundestagsverwaltung hat inzwischen eine Strafzahlung von 396.000 Euro verhängt. Die AfD klagt dagegen. Laut Petry hat der Milliardär schon sehr früh intensiv Kontakt zur Parteispitze gesucht und anonyme Spendenwege sondiert. "Wie wir heute wissen, haben Jörg Meuthen und Alice Weidel Spenden angenommen und haben sich dadurch nicht nur persönlich erpressbar gemacht", so Petry.

Verwendete Quellen
  • Vorabmeldung von "Correctiv" und "Frontal 21"
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