Rücktritt von Kramp-Karrenbauer Wie sich Friedrich Merz die Zukunft der CDU vorstellt
Nach dem angekündigten Rückzug von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer gilt Friedrich Merz als ein möglicher Kanzlerkandidat. Im t-online.de-Interview äußerte er sich erst kürzlich über die Zukunft der Union.
Die CDU befindet sich nach dem angekündigten Rückzug von Parteichefin und Kanzlerkandidatin Annegret Kramp-Karrenbauer im Aufruhr. Ihr ehemaliger Konkurrent um den Parteivorsitz, Friedrich Merz, hat der noch amtierenden CDU-Chefin seine Unterstützung bei der Suche nach einer Nachfolgeregelung angeboten. Wie er sich die Zukunft seiner Partei vorstellt, verriet Merz vor etwas mehr als einer Woche im Interview mit t-online.de.
Bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr traue er der Union ein Potenzial von "mindestens 35 Prozent der Stimmen" zu, sagte Merz in dem Interview. Im Wahlkampf werden nach Einschätzung Merz' die Grünen zum "Hauptgegner" der Unionsparteien. Eine Zusammenarbeit mit ihnen schließt er dennoch nicht aus.
"Rote Linien" gegenüber den Grünen
Für Merz verlaufen die "roten Linien", die eine Koalition mit den Grünen unmöglich machen würden, dort, "wo die Grundlagen unserer Industriegesellschaft infrage gestellt" würden.
In einer möglichen schwarz-grünen Koalition hält Merz auch ein Modell wie es nun in Österreich praktiziert wird, für denkbar. Jeder Koalitionspartner könne – innerhalb seiner Ressorts – 100 Prozent seiner Themen durchsetzen. Wichtig sei, "gegenseitig abzuklären, wo die Grenzen sind, und dabei auch Spielräume zu lassen". Politik bestehe darin, "bei Bedarf auch situationsbezogen zu handeln und immer wieder neue Antworten zu geben."
- t-online.de-Interview mit Friedrich Merz vom 1. Februar 2020
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa