"Politbarometer" Mehrheit glaubt an Groko – aber nicht an die CDU-Chefin
Fast drei Viertel aller Befragten glauben an ein Bestehen der Regierungskoalition bis 2021. An Annegret Kramp-Karrenbauers Eignung als CDU-Parteichefin zweifeln auch Unionsanhänger.
Trotz der Veränderung der Machtverhältnisse in Sachsen und Brandenburg nach den Landtagswahlen erwartet die Mehrheit der Bürger auf Bundesebene Kontinuität. Laut dem veröffentlichten ZDF-"Politbarometer" gehen fast drei Viertel (72 Prozent) aller Befragten davon aus, dass die amtierende Bundesregierung bis zum Ende der Legislaturperiode 2021 im Amt bleiben wird. Im Juni waren dies nur 60 Prozent. Rund jeder Fünfte (22 Prozent) erwartet einen vorzeitigen Koalitionsbruch – im Juni waren das noch 34 Prozent.
Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die Union in der Umfrage der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen unverändert auf 28 Prozent, die SPD würde sich leicht verbessern auf 15 Prozent (plus zwei Punkte). Die Grünen würden mit 24 Prozent etwas einbüßen (minus ein Punkt).
Die AfD käme unverändert auf 13 Prozent, die FDP würde sechs Prozent erreichen (minus ein Punkt) und die Linke läge unverändert bei sieben Prozent. Damit hätte eine Koalition aus CDU/CSU und Grünen weiterhin als einziges Zweier-Bündnis eine klare Mehrheit.
Mit 62 Prozent meinen aktuell deutlich mehr Befragte als vor vier Wochen (50 Prozent), dass die schwarz-rote Bundesregierung ihre Arbeit eher gut macht. Ein Drittel (33 Prozent) ist unzufrieden. Im August waren dies noch 43 Prozent.
Erfolg von CDU-Chefin bezweifelt
Dass Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer die CDU erfolgreich in die Zukunft führt, glaubt allerdings noch nicht einmal jeder Fünfte (19 Prozent). 71 Prozent bezweifeln das. Auch unter den Unionsanhängern erwartet nur gut ein Drittel (34 Prozent) eine erfolgreiche Führung, mehr als die Hälfte (57 Prozent) traut Kramp-Karrenbauer das nicht zu.
Wie die Umfrage weiter zeigt, nimmt die parteiübergreifende Ablehnung der AfD weiter zu. Die Anhänger aller anderen Parteien bewerten die AfD auf der Skala von minus 5 bis plus 5 mit Durchschnittswerten zwischen minus 4,7 (Grüne) und minus 3,8 (Union). Diese deutliche Ablehnung geht bei der großen Mehrheit der Befragten mit dem Eindruck einher, dass rechtsextremes Gedankengut in der AfD sehr weit oder weit verbreitet ist. Nur 15 Prozent aller Befragten – aber 73 Prozent der AfD-Anhänger – sehen das nicht so.
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Die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen befragte vom 2. bis 4. September insgesamt 1.270 Wahlberechtigte. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent gut drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von zehn Prozent gut zwei Prozentpunkte.
- Nachrichtenagentur AFP