Große Zustimmung FDP-Chef Lindner auf Parteitag in Berlin wiedergewählt
Christian Lindner ist erneut mit großer Zustimmung im Amt des FDP-Vorsitzenden bestätigt worden. In einer Rede nahm er sich die Große Koalition aber auch die Grünen vor.
Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner ist mit großer Mehrheit im Amt bestätigt worden. Für den 40-Jährigen stimmten am Freitag auf dem Parteitag in Berlin 86,6 Prozent der Delegierten. Gut zehn Prozent votierten gegen Lindner, rund drei Prozent enthielten sich. Einen Gegenkandidaten gab es nicht.
Lindner war erstmals Ende 2013 zum Vorsitzenden gewählt worden, nachdem die FDP bei der Bundestagswahl an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert war. 2015 und 2017 wurde er jeweils mit mehr als 90 Prozent bestätigt.
Am Abend wurde Lindners Favoritin Linda Teuteberg zur neuen Generalsekretärin der FDP gewählt. Die Bundestagsabgeordnete erhielt 92,8 Prozent der Stimmen. Die bisherige Generalsekretärin Nicola Beer ist Spitzenkandidatin der FDP bei der Europawahl und wurde auf dem Parteitag zu einer von drei Vizevorsitzenden gewählt.
Attacken auf Regierungparteien und Grüne
In seiner Rede auf dem Parteitag attackierte Lindner am Freitag die große Koalition, aber auch seine Oppositionskollegen von den Grünen scharf. Bei der Bundesregierung erkannte er "Signaturen der Planwirtschaft", den Grünen warf er eine Bevormundung der Bürger vor.
Er unterstrich, aus Sicht der FDP sei eine starke Wirtschaft "Mittel und Weg, damit diese Gesellschaft ihre Ziele erreichen kann". Nur eine kraftvolle Wirtschaft könne neue Technologien für den Klimaschutz entwickeln und das soziale Netz garantieren.
Für die nächsten Jahre gab Lindner das Ziel aus, dass sich die FDP eine "stabile Anhängerschaft" im zweistelligen Prozentbereich sichert. Außerdem sollten die Liberalen in allen Landtagen vertreten sein und im Bund ebenso wie in den Ländern Regierungsverantwortung übernehmen.
- Keine Angst vor dem "gelben Mann": Lindner spricht auf FDP-Parteitag Chinesisch
- Neue Generalsekretärin: FDP-Chef Lindner schlägt Kandidatin vor
- Ärger um US-Botschafter: Kubicki würde Grenell aus dem Land werfen
Obwohl Lindner bereits eineinhalb Stunden zu den Anwesenden gesprochen hatte, forderte eine Delegierte vor der Abstimmung über den Bundesvorsitz eine Vorstellung des Kandidaten. Lindner nahm es mit Humor und berichtete, sein erster Berufswunsch sei Bauer gewesen. Er sei aber "jetzt auch sehr zufrieden mit der Alternativverwendung als Bundesvorsitzender dieser Freien Demokratischen Partei".
- Nachrichtenagentur AFP