Forderungen an Kommission Junge Unionpolitiker wollen höhere Rentenbeiträge für Kinderlose

Kinderlose sollen zukünftig mehr Geld in die Rentenkasse einzahlen. Das fordert eine Gruppe junger Abgeordneter aus CDU und CSU. Außerdem müsse das Renteneintrittsalter überdacht werden.
Eine Gruppe junger Unionsabgeordneter drängt auf einen höheren Rentenbeitrag für Kinderlose. Menschen ohne Kinder sollten künftig "einen Beitragszuschlag in Höhe von einem Prozent" in die Rentenkasse einzahlen, heißt es in einem Papier der Jungen Gruppe in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, aus dem die "Welt" am Montag zitierte. Zudem solle das gesetzliche Renteneintrittsalter abgeschafft werden. In der Fraktion dürfte dieser Vorstoß für kontroverse Debatten sorgen.
Kinderreiche Familien leisteten bereits "einen erheblichen Beitrag zum umlagefinanzierten Rentensystem", sagte der Vorsitzende der Gruppe, Mark Hauptmann (CDU), der "Welt". "Das tun Kinderlose eben nicht."
Paare mit zwei Kindern sollen nach Vorstellung der jungen Abgeordneten den normalen Beitragssatz zahlen. Ab drei Kindern soll jeder Elternteil einen Abschlag von 0,5 Prozent erhalten, pro Kind maximal ein Prozent für beide Elternteile.
Hauptmann bezeichnete es als enttäuschend, dass es der Rentenkommission nach zwei Jahren Beratung nicht gelungen sei, einen Vorschlag zum Renteneintrittsalter vorzulegen: "Wir können nicht einfach ignorieren, dass die Menschen immer länger leben und damit auch immer länger Renten beziehen."
Das Papier sieht vor, dass ab 2030 unabhängig vom Lebensalter nur diejenigen ohne Abschläge in Rente gehen können, die 47 Jahre gearbeitet haben. Dieses Modell solle dynamisiert werden: "Das heißt, wenn die Lebenserwartung in Deutschland um ein Jahr steigt, erhöht sich die Beitragszeit um neun Monate."