"Konrad Adenauer" Regierungsflieger nach Wartung gleich wieder mit Panne
Vier Monate lang wurde der Regierungsflieger "Konrad Adenauer" nach einer Panne generalüberholt. Auf dem ersten Flug von Heiko Maas zum UN-Sicherheitsrat nach New York gab es nun wieder Probleme.
Beim ersten Dienstflug der "Konrad Adenauer" nach längerer Pause hat es gleich wieder eine Panne gegeben. Nach der Landung am Montag in New York wurde ein Reifenschaden festgestellt, sodass das Flugzeug nicht selbstständig in die Parkposition fahren konnte. "Wir haben Probleme mit einem Reifen, sodass wir geschleppt werden müssen", gab der Pilot durch. Der Reifendefekt wurde t-online.de aus Delegationskreisen bestätigt.
Außenminister Heiko Maas (SPD) war mit der "Konrad Adenauer" am frühen Montagmorgen in Berlin losgeflogen. Er verpasste wegen der Panne den Auftakt einer informellen Sitzung des UN-Sicherheitsrats. Er ist nach New York gekommen, um den Vorsitz in dem wichtigsten Gremium der Vereinten Nationen zu übernehmen, den Deutschland zum ersten Mal seit fast sieben Jahren innehat.
Der Airbus war vier Monate lang außer Dienst gewesen, weil er generalüberholt wurde, nachdem es Ende November mit Bundeskanzlerin Angela Merkel an Bord auf dem Weg zum G20-Gipfel in Buenos Aires Probleme gab. Merkels Flug wurde abgebrochen und die Maschine zum Flughafen Köln/Bonn geleitet.
Immer wieder Pannen bei Regierungsfliegern
Ein defektes Bauteil – eine zentrale Schalteinheit in der Bordelektronik ("Transformer Rectifier Unit") – hatte am 29. November gleich zwei Funksysteme lahmgelegt, die sich im Notfall gegenseitig ersetzen sollen. Außerdem konnte der Pilot durch den Defekt kein Kerosin in der Luft ablassen, um das Landegewicht zu verringern.
Maas war erst im Februar wegen einer Panne an einem Regierungsflieger in Mali gestrandet. In den vergangenen Monaten war es immer wieder zu Pannen bei der Flugbereitschaft gekommen. Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) blieb für längere Zeit in Afrika hängen, musste sogar einen Besuch in Namibia absagen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier musste im November wegen eines Triebwerkdefekts stundenlang in Südafrika ausharren. Und im Oktober hatten Nagetiere in Indonesien die Maschine von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) lahmgelegt.
Neue Langstreckenjets bestellt
Die Pannenserie hat einem Bericht des "Spiegel" zufolge schon dazu geführt, dass Minister künftig wohl zunehmend Linie fliegen müssen, weil mehr Maschinen als Reserve bereitgehalten werden. So sollen Flüge der wichtigsten Repräsentanten des Staates wie Kanzlerin und Bundespräsident abgesichert werden, hieß es unter Berufung auf ein internes Papier des Verteidigungsministeriums.
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Inzwischen hat die Bundesregierung drei neue Langstreckenmaschinen bestellt, dem "Spiegel" zufolge vom Typ A350. Im Idealfall soll die erste 2020 bereit stehen.
- Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Recherchen