Nach Pannenserie Bundesregierung bestellt neue Langstreckenjets
Die Pannen hatten sich auffällig gehäuft – nun kauft die Bundesregierung neue Langstreckenjets. Statt gebrauchte aufzumöbeln, sollen es einem Bericht zufolge diesmal ganz neue Airbus-Flieger sein.
Die Bundesregierung soll nach einer Reihe von Pannen schnell neue Regierungsflieger bekommen. Das Vergabeverfahren für eine dritte Langstreckenmaschine sei schon begonnen worden, sagte ein Sprecher des zuständigen Verteidigungsministeriums. Nach Informationen des "Spiegel" soll schon Ende 2019 ein Airbus-Langstreckenjet vom Typ A350 gekauft werden. Und zwar ein neuer Flieger, nachdem die derzeitigen Langstreckenjets des Typs A340 mit den Namen "Konrad Adenauer" und "Theodor Heuss" 2009 gebraucht von der Lufthansa übernommen wurden und inzwischen rund 20 Jahre alt sind.
Der A350 kostet etwa 180 Millionen Euro. Allerdings müsste die Einrichtung umgebaut und auch ein zusätzliches Sicherheitssystem eingebaut werden. Ein solches Gesamtpaket kann bis zu 100 Millionen Euro zusätzlich kosten. Er soll laut "Spiegel" im Idealfall schon 2020 einsatzbereit sein. Zugute komme der Bundesregierung, dass bei Airbus offenbar andere A350-Kunden abgesprungen seien und das Unternehmen so recht schnell liefern könne.
Insgesamt sollen dem Bericht zufolge in den kommenden Jahren drei neue A350 angeschafft werden und die Flieger "Konrad Adenauer" und "Theodor Heuss" ersetzen. Die Bundeswehr erhoffe sich, dass die neuen A350-Modelle weniger anfällig für Pannen sind als gebrauchte Flieger.
Pannenserie bei Regierungsfliegern
Nach einer Pannenserie waren Forderungen nach einer neueren Ausstattung der Flugbereitschaft laut geworden. Wegen eines Defekts an der "Theodor Heuss" war Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erst am Mittwoch in Äthiopien kurzzeitig gestrandet.
Vor drei Wochen traf es Entwicklungsminister Gerd Müller: Eine Dienstreise in drei Länder des südlichen Afrikas wurde für den CSU-Politiker wegen gleich zwei Defekten an einer Maschine vom Typ Bombardier Global 5000 zu einer kleinen Odyssee.
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Ende November hatte Kanzlerin Angela Merkel ihren Flug zum G20-Gipfel in Argentinien wegen eines schweren technischen Defekts an der "Konrad Adenauer" unterbrechen müssen. Bundespräsident Steinmeier musste im November wegen eines Triebwerksdefekts der "Adenauer" stundenlang in Südafrika ausharren. Und im Oktober hatten Nagetiere die Maschine während eines Stopps in Indonesien lahmgelegt und Finanzminister Olaf Scholz zu einer über 20-stündigen Rückreise per Linienflug gezwungen.
- Nachrichtenagentur dpa
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