t-online fragt nach Einbrecher verschenken jetzt Geld – stimmt das?
Wachsamkeit ist gefragt. Denn Kriminelle nutzen unscheinbare Techniken, um ihre potenziellen Opfer auszuspähen. Eine hat mit Geld zu tun.
Ein weißer Van mit verdunkelten Scheiben steht tagelang in einer Wohnsiedlung. Darin sitzen ein oder zwei Kriminelle, die die Gegend heimlich ausspähen und so herausfinden, welches Haus urlaubsbedingt gerade verlassen ist und bei welchem sich ein Einbruch lohnt. So lautet zumindest das Klischee. Doch in der Praxis gehen die Kriminellen anders vor.
So ist es beispielsweise üblich, dass die Kriminellen einen kleinen, transparenten Plastikstreifen zwischen Türblatt und Rahmen klemmen. Anschließend verlassen sie den potenziellen Tatort und kehren erst nach ein oder zwei Tagen wieder zur Kontrolle zurück. Denn wird in der Zwischenzeit die Tür von dem Hausbewohner geöffnet, fällt der Kunststoffteil herunter. So wissen die Kriminellen, dass sie nicht ungestört einbrechen können.
Eine weitere Methode ist ein Zahnstocher oder ein kleiner Ast, der neben die Fußmatte gelegt wird. Ordentliche Hausbesitzer entfernen diesen störenden Schmutz.
Nun soll es eine weitere Methode geben, mithilfe derer Einbrecher erkennen, ob Personen urlaubsbedingt verreist sind oder nicht. Dieser Trick wird bereits in einigen Foren diskutiert. Und auch ein t-online-Leser hat auf die Masche aufmerksam gemacht.
Geheimtrick mit Geldstück
Dabei legen sie ein Geldstück unter den Briefkastendeckel.
t-online hat bei der polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes nachgefragt, ob diese Masche bereits bekannt ist. Die Antwort: "Diese Methode des Ausspionierens ist uns nicht bekannt und dürfte zu den Mythen von Einbruchsmethoden zählen."
Das sagen Expeten zur Briefkasten-Methode
Die Experten erklären, dass diese Methode nicht "sonderlich sinnvoll" sei. "Denn sobald jemand etwas in den Briefkasten wirft (z. B. Zeitung/Werbung/Post), würde diese sofort herausfallen." Hinzu kommt, dass viele Nachbarn oder Freunde, die während der Urlaubsabwesenheit das Haus betreuen, in der Regel den Briefkasten kontrollieren. Und bei dieser Kontrolle würde das Geldstück ebenfalls herunterfallen, geben die Experten zu bedenken.
Nichtsdestotrotz kann es sein, dass Kriminelle bestimmte, polizeilich bisher nicht bekannte Methoden nutzen, um ohne Aufwand etwas mehr über die Anwesenheit der Hausbewohner zu erfahren.
Gelegenheit macht Diebe
Im Allgemeinen gilt jedoch, dass sowohl Hausbesitzer als auch Mieter verstärkt auf den Einbruchschutz ihrer eigenen vier Wände achten sollten. Denn oftmals handelt es sich bei Einbrüchen um Gelegenheitsdelikte. Das bedeutet, dass die Kriminellen die Gelegenheit ausnutzen, also spontan handeln, und das Objekt nicht tagelang vorher ausspähen.
- schriftliches Interview mit der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes
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