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Koalitionsvertrag: Spargelbauern kritisieren Mindestlohn-Pläne


Oft schlechte Arbeitsbedingungen
Obst- und Gemüsebranche kritisiert 15-Euro-Mindestlohn deutlich

Von t-online, KON

Aktualisiert am 10.04.2025Lesedauer: 2 Min.
Spargelsaison beginntVergrößern des Bildes
Arbeiter auf einem Spargelfeld (Archivbild): Branchenverbände warnen vor der Erhöhung des Mindestlohns. (Quelle: Uwe Anspach/dpa/dpa-bilder)
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Die kommende Koalition hat sich vorgenommen, den Mindestlohn zu erhöhen. Spargelbauern fürchten, dass so der Produktionsstandort Deutschland geschwächt wird.

Der "Verbands Süddeutscher Spargel und Erdbeeranbauer e.V." (VSSE) übt deutliche Kritik an den Mindestlohnplänen der schwarz-roten-Koalition. Laut dem am Mittwoch vorgestellten Koalitionsvertrag peilen Union und SPD eine Anhebung auf 15 Euro im kommenden Jahr an. Vorstandsprecher der VSSE, Simon Schumacher, fordert in einer Mitteilung des Verbands die "Einfrierung des Mindestlohns von 12,82 € für die Landwirtschaft".

Der Branchenverband rechtfertigt die Forderung mit einem Rückgang der Spargel- und Erdbeerbauern in den letzten Jahren – in der Darstellung des Verbandes eine direkte Folge aus der Einführung des Mindestlohns. Deutschland werde so als Produktionsstandort unattraktiver: Spanien beispielsweise habe einen deutlich niedrigeren Mindestlohn und außerdem geringere Produktionsstandards.

Festgeschriebener Mindestlohn schützt Arbeiter

Anke Knaup vom Netzwerk der Spargel und Beerenverbände e.V. ist ebenfalls gegen die Erhöhung des Mindestlohns – und argumentiert mit der nationalen Sicherheit: "In der Pandemie und mit dem Kriegsausbruch in der Ukraine haben wir erlebt, wie wichtig die inländische Produktion von Lebensmitteln ist. Auch die weltweit zunehmenden Wetterextreme legen es nahe, verstärkt auf die inländische Gemüse- und Obstproduktion zu setzen."

Die schlechten Arbeitsbedingungen von Saisonarbeitern waren in den vergangenen Jahren immer wieder in die Schlagzeilen geraten. So berichtete eine Oxfam-Studie aus dem Jahr 2023 etwa von intransparenten Abrechnungen, schlechten Wohnbedingungen und fehlendem Kranbesitzschutz bei der Spargel- und Erdbeerernte. Ein gesetzlich geregelter Mindestlohn bietet wenigstens theoretisch für die Arbeitskräfte zusätzlichen Schutz.

Die Lebenshaltungskosten sind in den vergangenen Monaten in Deutschland deutlich gestiegen. So ist etwa Butter im Vergleich zu 2024 im Februar um etwa 28 Prozent teurer geworden.

Verwendete Quellen

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