"Werden wir persönlich besprechen" CDU-Kandidat enttäuscht von Kretschmer
Sachsens Ministerpräsident Kretschmer (CDU) hat seinem Brandenburger SPD-Amtskollegen die Unterstützung ausgesprochen. Das sorgt am Wahlabend für empörte Reaktionen.
Der Brandenburger Spitzenkandidat der CDU, Jan Redmann, zeigte sich nach der Landtagswahl in Brandenburg enttäuscht von seinem Parteikollegen Michael Kretschmer. Der sächsische Ministerpräsident hatte bei einem Termin mit Brandenburgs Ministerpräsidenten Dietmar Woidke (SPD) vor der Wahl dessen Rücken gestärkt. In unsicheren Zeiten brauche es Verlässlichkeit, hatte Kretschmer gesagt.
"Das war überhaupt nicht hilfreich", sagte Redmann am Wahlabend im ZDF auf eine entsprechende Frage. "Das hat auch viele Wahlkämpfer im Land Brandenburg sehr enttäuscht", fügte er hinzu. "Das werden wir sicherlich auch noch mal persönlich mit Michael Kretschmer besprechen."
CDU spricht von "bitterer Niederlage"
Auch CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann äußerte sich zu Kretschmers Aussage. "Das hat sicherlich nicht geholfen, um es mal gelinde auszudrücken." Brandenburgs CDU-Generalsekretär Gordon Hoffmann kritisierte das ebenfalls. "Hilfreich war es mit Sicherheit nicht", sagte Hoffmann nach den ersten Hochrechnungen der Landtagswahl. "Ich habe es ein Stück weit auch als unkollegial empfunden."
Die CDU schneidet den aktuellen Hochrechnungen zufolge schlechter ab als 2019. Linnemann sprach von einer "bitteren Niederlage". Es habe seit Wochen eine Polarisierung auf die Frage gegeben, die AfD oder die SPD mit Ministerpräsident Dietmar Woidke an die Spitze zu wählen, sagte Linnemann im ZDF. Viele CDU-Wähler hätten dann gesagt: "In diesem Fall wähle ich die SPD."
- Wahlsendung in der ARD