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Corona-News | Boeing führt Impfpflicht für 125.000 Mitarbeiter ein


Newsblog zu Covid-19
Boeing führt Impfpflicht für 125.000 Mitarbeiter ein

Von afp, dpa, rtr, t-online
Aktualisiert am 13.10.2021Lesedauer: 49 Min.
Ankunft einer Boeing-Maschine: Die Mitarbeiter des US-Flugzeugbauers müssen sich impfen lassen.Vergrößern des BildesAnkunft einer Boeing-Maschine: Die Mitarbeiter des US-Flugzeugbauers müssen sich impfen lassen. (Quelle: Wolfgang Simlinger/imago-images-bilder)

Bis Anfang Dezember müssen sich die US-Mitarbeiter des Flugzeugbauers Boeing impfen lassen. Damit setzt das Unternehmen eine Ansage des Präsidenten durch. Alle Infos im Newsblog.

In Deutschland haben sich seit Beginn der Pandemie mehr als 4,3 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts starben mehr als 94.200 Menschen an oder mit dem Virus seit Beginn der Pandemie. Mehr zu den aktuellen Zahlen lesen Sie hier. Im Zuge der Ende 2020 begonnenen Impfkampagne haben inzwischen 68,6 Prozent der Bundesbürger mindestens eine Impfdosis erhalten, 65,4 Prozent sind vollständig geimpft (Stand: 13. Oktober 2021).

Boeing führt Impfpflicht für 125.000 Mitarbeiter ein

Der US-Flugzeugbauer Boeing führt im Rahmen einer von Präsident Joe Biden erlassenen Anordnung für Auftragnehmer von US-Bundesbehörden eine Impfpflicht ein. "Bis zum 8. Dezember müssen die rund 125.000 US-Mitarbeiter entweder einen Impfnachweis vorlegen oder infolge einer Behinderung oder einer aufrichtigen religiösen Überzeugung anerkannte, zumutbare Schutzmaßnahmen treffen", teilt Boeing mit. Auch die US-Fluggesellschaften American Airlines, Southwest Airlines, JetBlue Airways und Alaska Airlines sowie der Flugzeugteilehersteller Spirit AeroSystems erklären, dass sie sich an die von Biden vorgeschriebene Frist halten werden.

Diskrepanz bei Impfquote: Drosten verteidigt Robert Koch-Institut

In der Debatte um die Unsicherheit bei der Impfquote in Deutschland hat der Virologe Christian Drosten das Robert Koch-Institut (RKI) in Schutz genommen. Die einseitige Schuldzuweisung ans RKI und Lothar Wieler halte er so für nicht gerechtfertigt, sagte der Experte von der Berliner Charité am Dienstag im Podcast "Coronavirus-Update" bei NDR-Info. Mehr zu der Kritik lesen Sie hier.

USA öffnen Grenzen zu Kanada und Mexiko für Geimpfte

Die USA öffnen ihre Grenzen zu Kanada und Mexiko für Geimpfte wieder. Ab Anfang November werden nach 19 Monaten die Beschränkung für geimpfte Reisende aus Kanada aufgehoben, teilt das Büro des Mehrheitsführers im Senat, Chuck Schumer, mit. Auch die Grenze zu Mexiko werde dann für vollständig Geimpfte geöffnet, erklärt das Büro der demokratischen Senatorin Kirsten Gillibrand.

Zahl der Impfdurchbrüche gestiegen

Nach Angaben der Bundesregierung ist der Anteil der geimpften Corona-Patienten auf Intensivstationen angestiegen. Auf Grundlage der Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) registriert das Bundesgesundheitsministerium in den Wochen von Mitte August bis Anfang September 1.186 Corona-Fälle, die "intensivmedizinisch versorgt" werden mussten, berichten die Zeitungen der "Funke Mediengruppe". Von den Patienten waren 119 Personen geimpft, in 10,03 Prozent der Fälle kam es demnach offenbar zu einem Impfdurchbruch, teilt das Ministerium in einer Antwort auf Anfrage der Linksfraktion im Bundestag mit, aus der die Zeitungen zitieren. In einem längeren Zeitraum von Anfang Februar bis Anfang September habe der Anteil der geimpften Intensiv-Corona-Patienten noch bei 1,84 Prozent gelegen.

"Dass im Laufe der Zeit mehr Impfdurchbrüche verzeichnet werden, ist erwartbar, da generell immer mehr Menschen geimpft sind und sich SARS-CoV-2 derzeit wieder vermehrt ausbreitet. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, als vollständig geimpfte Person mit dem Virus in Kontakt zu kommen", erklärt das RKI.

Bund zahlte rund fünf Milliarden Euro für Gratis-Tests

Die Ausgaben des Bundes für kostenfreie Corona-Bürgertests belaufen sich nach Angaben des Gesundheitsministeriums auf mehr als fünf Milliarden Euro. Bis Mitte September 2021 wurden bereits 5,2 Milliarden Euro über den Gesundheitsfonds abgerechnet, berichtet die Zeitung "Rheinische Post" aus einer Mitteilung des Ministeriums.

Thailand öffnet für Geimpfte aus sicheren Ländern – auch Deutschland

Gute Nachrichten für Fernreisende: Thailand öffnet ab dem 1. November seine Grenzen zum quarantänefreien Urlaub für vollständig Geimpfte aus mindestens zehn Staaten – darunter auch Deutschland. Dies kündigte Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha in einer Fernsehansprache am Dienstag an. Andere Länder, die wegen ihrer geringen Corona-Inzidenz auf der Liste stehen, sind Singapur, China und die USA. Urlauber müssten lediglich einen PCR-Test vor der Abreise in ihrer Heimat und einen weiteren bei der Ankunft in Thailand machen, sagte Prayut. Danach könnten sie alle Landesteile frei bereisen.

Ab dem 1. Dezember sollen voraussichtlich weitere Länder zur Liste hinzugefügt werden. Dann werde voraussichtlich auch der seit Monaten wegen einer schweren Corona-Welle verbotene Ausschank von Alkohol in Restaurants wieder erlaubt sein.

"Es war auch für mich eine der schmerzlichsten Erfahrungen in meinem Leben, Entscheidungen zu treffen, durch die die Rettung von Leben mit der Rettung von Lebensgrundlagen in Einklang gebracht werden mussten", betonte Prayut. Der für das Land extrem wichtige Tourismussektor liegt seit mehr als eineinhalb Jahren fast komplett am Boden. Viele Menschen haben seither kein Einkommen mehr.

Keine einheitliche Testpflicht für Mitarbeiter mit Kundenkontakt

Bund und Länder konnten sich nicht auf ein einheitliches Vorgehen für das Erlassen einer Corona-Testpflicht für Mitarbeiter in Unternehmen mit Publikumsverkehr einigen. Die Gesundheitsministerkonferenz beschloss am Montag in ihrer Schaltkonferenz lediglich, dass Paragraf 28 im Infektionsschutzgesetz als Rechtsgrundlage dafür geeignet sei. "Auf dieser Rechtsgrundlage kann eine Testvorlagepflicht für die Beschäftigten mit direktem Kundenkontakt durch das Landesrecht erlassen werden", heißt es im einstimmig gefassten Beschluss, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Im ursprünglichen Entwurf hatte es noch geheißen: "Die Länder sind sich einig, dass die mittlerweile in vielen Bundesländern geregelte 3G-Nachweispflicht als Voraussetzung zum Zugang zu Betrieben, Einrichtungen oder sonstigen Angeboten mit direktem Kundenkontakt nicht nur für Kundinnen und Kunden, Besucherinnen und Besucher oder sonstige externen Personen, sondern auch für Beschäftigte gelten soll." Der von Baden-Württemberg vorgelegte Textentwurf war aber kurz vor Beginn der Konferenz nach dpa-Informationen zurückgezogen worden.

In Berlin sind etwa Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter "mit körperlichem Kontakt zu Kundinnen und Kunden oder sonstigen Dritten" und Beschäftigte, "die als Funktionspersonal mit Publikumskontakt auf Veranstaltungen tätig sind", zu Tests verpflichtet, wenn sie nicht geimpft oder genesen sind. In Baden-Württemberg müssen Mitarbeiter, die "direkten Kontakt zu externen Personen" haben, sich testen lassen, wenn sich die Corona-Lage verschärft und bestimmte Behandlungszahlen in den Kliniken überschritten werden. In Sachsen ist die Testpflicht von Beschäftigten an einen Inzidenzwert von 35 gekoppelt.

Lauterbach befürwortet das Ende der kostenlosen Schnelltests

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach unterstützt das Ende der kostenlosen Corona-Schnelltests. "Das Auslaufen der kostenlosen Corona-Tests ist richtig", sagte Lauterbach der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag). "Es wäre falsch, denjenigen, die sich selbst der Solidarität des Impfens verweigern, unbegrenzt solidarisch die Tests zu bezahlen."

Auch die Kommunen begrüßen den Schritt. "Wir gehen nicht davon aus, dass die wegfallenden kostenlosen Tests zu ernsthaften sozialen Konflikten führen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Montag. "Angesichts einer Impfquote von 80 Prozent bei Erwachsenen ist das der richtige Schritt", sagte auch der Präsident des Deutschen Landkreistags, Reinhard Sager, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Neuseeland führt Impfpflicht ein

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat die neuseeländische Regierung eine weitgehende Impfpflicht für Mitarbeiter im Gesundheitswesen sowie für Lehrer angekündigt. "Wir können nichts dem Zufall überlassen", sagte Chris Hipkins, der im Kabinett von Premierministerin Jacinda Ardern sowohl Bildungsminister als auch für das Corona-Krisenmanagement zuständig ist, am Montag. Deshalb werde die Impfung für bestimmte Berufsgruppen obligatorisch.

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"Impfungen bleiben unser stärkstes und effektivstes Instrument, um uns gegen Infektionen und Erkrankungen zu schützen", betonte Hipkins. Den neuen Regelungen zufolge müssen Ärzte, Krankenpfleger und andere Mitarbeiter im Gesundheitswesen bis zum 1. Dezember zweifach gegen das Coronavirus geimpft sein. Menschen im Bildungssektor mit direktem Kontakt zu Schülern haben bis zum 1. Januar Zeit, um sich vollständig immunisieren zu lassen.

Weiterführende Schulen werden dazu verpflichtet, eine Datenbank über den Impfstatus ihrer Schüler zu führen. Eine Entscheidung zu einer möglichen Impfpflicht an Hochschulen steht noch aus.

Lauterbach: "Personaldiskussion nicht das Wichtigste"

In der Diskussion um die reale Impfquote ist der SPD-Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach dem RKI-Leiter Lothar Heinz Wieler zu Hilfe gekommen. "Wir sind in einer besonders vulnerablen Phase, wo es jederzeit wieder ein Aufflammen der vierten Welle geben könnte und wahrscheinlich geben wird. Da halte ich die Personaldiskussion für nicht das Wichtigste", sagte Lauterbach im "Bericht aus Berlin" in der ARD.

Dennoch spart er nicht an Kritik am Institut. "Es hat Defizite gegeben", räumte Lauterbach ein. Die Diskrepanz zwischen den unterschiedlichen Impfquoten sei "begründungsbedürftig", das müsse aufgearbeitet werden. Im Vordergrund stehe aber, wie es inhaltlich weitergehe.

Das RKI und sein Chef Wieler sind in die Kritik gekommen, weil die vom Institut herausgegebene Impfquote wohl nicht der Realität entsprach. Politiker von FDP und Grünen hatten eine mangelnde Distanz des Robert Koch-Instituts zur Bundesregierung beklagt und Unzufriedenheit mit Instituts-Chef Lothar Wieler geäußert. Bei Wieler gebe es "von Fehlereinsicht keine Spur", sagte die FDP-Gesundheitsexpertin Christine Aschenberg-Dugnus (FDP).

Corona-Schnelltests ab heute für die meisten kostenpflichtig

Die seit dem Frühjahr für alle Bürgerinnen und Bürger kostenlos möglichen Corona-Schnelltests müssen jetzt meist selbst bezahlt werden. Generell gratis bleiben sie noch für Menschen, die sich nicht impfen lassen können, darunter Kinder unter 12 Jahren. Das legt eine neue Bundesverordnung fest, die am Montag in Kraft tritt.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten hatten vereinbart, dass das vom Bund seit Anfang März finanzierte Angebot für kostenlose "Bürgertests" für alle ohne Symptome enden soll. Da kostenlose Impfungen für alle möglich sind, sei eine dauerhafte Übernahme der Test-Kosten durch die Steuerzahler nicht länger nötig, hieß es zu Begründung.

Lockdown in Sydney beendet

Im australischen Bundesstaat New South Wales und seiner Hauptstadt Sydney ist am Montag der Lockdown nach 106 Tagen beendet worden. Insgesamt 63.000 Corona-Infektionen und über 430 Todesfälle wurden in dieser Zeit gezählt. Der Lockdown wurde beendet, nachdem in der Vorwoche über 70 Prozent der Bevölkerung ihre zweite Schutzimpfung erhalten hatten. Landesweit liegt die Impfquote in Australien aktuell bei knapp 62 Prozent.

Mit dem Ende des strengen Lockdowns in Sydney werden auch zahlreiche Einschränkungen aufgehoben. Unter anderem dürfen sich vollständig geimpfte Personen nunmehr in Gruppen von bis zu 30 Menschen treffen. Friseure dürfen wieder Kunden empfangen, allerdings nur unter Einhaltung der Distanzregeln, was auch für Museen, Fitnessstudios oder Kinos gilt.

Ärzte warnen vor weiteren Infektionen

Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hat wegen des Endes der kostenlosen Coronatests am Montag vor weiteren Infektionen gewarnt. "Kostenpflichtige Coronatests führen dazu, dass sich künftig weniger Menschen mit Symptomen testen lassen werden", sagte die Gewerkschaftsvorsitzende, Susanne Johna, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Sonntag. "Das ist ein Einfallstor für eine weitere Übertragung des Virus."

Ab Montag sind die Bürgertests nicht mehr kostenlos. So will die Politik den Druck auf Ungeimpfte erhöhen, sich impfen zu lassen. Ausnahmen gelten unter anderem für alle Gruppen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen und dies nachweisen können oder für die noch kein Impfstoff zur Verfügung steht.

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verteidigte die Maßnahme. "Kostenlose Bürgertests abzuschaffen, gebietet die Fairness vor dem Steuerzahler", sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Sonntag. Jeder, für den es empfohlen sei und der wolle, habe sich mittlerweile impfen lassen können.

Bericht: Bund und Länder beraten über 3G-Regel am Arbeitsplatz

Am Montag wollen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern nach Angaben von "Business Insider" über eine Testpflicht von Angestellten in Unternehmen mit Kundenkontakt beraten. Dem Magazin liegt ein Beschlussentwurf dazu vor, in dem es heißt: "Die Länder sind sich einig, dass die mittlerweile in vielen Bundesländern geregelte 3G-Nachweispflicht als Voraussetzung zum Zugang zu Betrieben, Einrichtungen oder sonstigen Angeboten mit direktem Kundenkontakt auch für Beschäftigte gelten soll.“ Bislang galt diese Regelung nur für Kunden oder Besucher in Restaurants oder beim Friseur.

Ein möglichst einheitliches Vorgehen der Länder soll dabei umgesetzt werden. Bei Genesenen und Geimpften könne auch der Impfnachweis beziehungsweise Genesenenstatus ausreichen.

Lauterbach fordert neuen Impfgipfel und Corona-Verschärfungen

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat eine neue Bund-Länder-Runde angeregt, um die Corona-Regeln teilweise zu verschärfen. "Es wäre sinnvoll, dass sich die Ministerpräsidenten zeitnah mit der Kanzlerin noch einmal treffen", sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "In der Pandemie stehen sehr viele Entscheidungen an – von den Corona-Regeln bis zu den Booster-Impfungen. Wir dürfen in der Zeit, in der Koalitionsverhandlungen laufen, nicht den Überblick verlieren", sagte er mit Blick auf die Gespräche zur Regierungsbildung.

Zwar werde die Pandemie, wenn keine gefährlichere Virusvariante auftrete, im späten Frühjahr 2022 vorbei sein. "Wir werden aber einen schweren Winter haben, wenn wir nicht die nötige Impfquote erreichen." Daher könnten die Schutzmaßnahmen nicht maßgeblich beendet werden. Aus seiner Sicht gehe es zum Teil sogar um Verschärfungen. "Wir sollten die 2G-Regel intensiver nutzen, also nur Geimpften und Genesenen den Zugang zu Restaurants, Kinos oder Veranstaltungen ermöglichen", erklärte Lauterbach. So schaffe man einen Anreiz, sich doch noch impfen zu lassen.

VdK warnt vor hohen Preisen für Corona-Tests

Der Sozialverband VdK hat zum Ende der Gratis-Coronatests ab Montag vor den sozialen Folgen für Geringverdiener gewarnt. "Wir befürchten, dass es wieder zu völlig überteuerten Angeboten kommt", sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND, Samstagsausgaben). Sie kritisierte, dass bislang keine Deckelung der Kosten für die Tests vorgesehen sei.

"Menschen mit wenig Geld sollten außerdem nur eine geringe Eigenbeteiligung zahlen müssen", forderte sie. Eine Regelung vom Sozialministerium dazu fehle allerdings noch. Bentele forderte zudem mehr Ausnahmen von der Bezahlpflicht, beispielsweise für Menschen "die ernsthafte gesundheitliche Bedenken aufgrund von chronischen Erkrankungen oder Behinderungen haben".

Die Coronatests sind ab Montag nicht mehr kostenfrei. Ausnahmen gelten unter anderem für alle Gruppen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen und dies nachweisen können oder für die noch kein Impfstoff zur Verfügung steht.

RKI: Lettland und Estland künftig Corona-Hochrisikogebiete

Bundesregierung und Robert-Koch-Institut (RKI) haben die EU-Staaten Estland und Lettland neu als Corona-Hochrisikogebiete eingestuft. Gleiches gilt auch für die Ukraine, Jemen und Brunei, wie das RKI am Freitag mitteilte. Dagegen wurden unter anderem eine Reihe französischer Überseegebiete sowie die norwegischen Regionen Oslo und Viken von der Liste der Hochrisikogebiete gestrichen.

Die neuen Einstufungen werden Sonntagfrüh wirksam. In der EU sind damit abgesehen von einigen verbleibenden Überseegebieten Frankreichs und der Niederlande noch Rumänien, Litauen und Slowenien sowie die irische Region Border als Hochrisikogebiete eingestuft, außerdem unter anderem Großbritannien, Länder des westlichen Balkans, die USA, die Türkei sowie Ägypten und Israel.

Einreisende aus Hochrisikogebieten müssen für zehn Tage in Quarantäne. Geimpfte und Genesene können die Quarantäne aber abwenden, wenn sie bereits vor ihrer Einreise einen Genesenen- oder Impfnachweis an die deutschen Behörden übermitteln. Bei nachträglicher Einreichung eines Genesenen- oder Impfnachweises oder eines Negativtests kann die Quarantäne verkürzt werden. Lettland hat inzwischen erneut den Notstand ausgerufen.

Kassenärzte-Chef macht Hoffnung auf Freedom Day in Deutschland

Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, erwartet nach der Korrektur der offiziellen Impfquote durch das Robert Koch-Institut baldige Lockerungen von Corona-Restriktionen. "Mit einer zu niedrigen Impfquote kann man nun nicht mehr für Corona-Maßnahmen argumentieren", sagte Gassen der "Bild"-Zeitung (Freitagsausgabe). "Der Freedom-Day rückt näher."

Die Impfquote unter den Erwachsenen in Deutschland ist einer neuen Erhebung des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge höher als bislang angenommen. Es sei "in der Erwachsenenbevölkerung von einem Anteil mindestens einmal Geimpfter von bis zu 84 Prozent und einem Anteil vollständig Geimpfter von bis zu 80 Prozent auszugehen", hieß es am Donnerstag in der Auswertung des neuen Impfquoten-Monitorings (Covimo).

Kultusminister wollen Schulen weiter offen halten

Die Kultusministerinnen und Kultusminister der Länder setzen sich weiterhin dafür ein, dass es in der Corona-Pandemie nicht zu erneuten Schulschließungen kommt. Es sei "unerlässlich, die Schulen offen zu halten und den Präsenzunterricht dauerhaft zu sichern", heißt es in einem Beschluss, den die Minister am Freitag nach Beratungen in Potsdam fassten. Sie bekräftigen damit im Wesentlichen ihre bereits im Juni und August formulierten Beschlüsse für einen "Schulischen Regelbetrieb im Schuljahr 2021/2022".

Im aktuellen Schuljahr sei es gelungen, trotz Pandemie und Delta-Variante durchweg in allen Ländern vollständigen und kontinuierlichen Präsenzunterricht sicherzustellen. Das Recht der Kinder und Jugendlichen auf Bildung, Freizeitgestaltung und Zusammenkünfte sei weitestgehend ohne Einschränkungen gesichert.

Die Kultusministerkonferenz (KMK) sprach sich zudem für eine zurückhaltende Quarantäne-Politik durch die Gesundheitsämter aus: Auch bei einer weitgehenden Abschaffung der Maskenpflicht an Schulen sollten Quarantäneanordnungen "im Interesse eines verlässlichen Präsenzunterrichts" auf tatsächlich infizierte Personen beziehungsweise enge Kontaktpersonen eingegrenzt werden.

Mehrheit ist gegen Maskenpflicht an Schulen

Die Mehrheit der Bürger ist einer Umfrage zufolge für die Abschaffung der Maskenpflicht im Klassenzimmer. 57 Prozent sind der Meinung, dass die Maskenpflicht im Unterricht abgeschafft werden sollte, wie eine Befragung von Infratest-dimap für den ARD-Deutschlandtrend ergab.

Bei den Eltern mit schulpflichtigen Kindern sind es sogar 71 Prozent. Lediglich 37 Prozent sind für eine Beibehaltung der Maskenpflicht an Schulen – und nur 27 Prozent der Eltern schulpflichtiger Kinder. In Berlin müssen jüngere Schüler bis zur sechsten Klasse seit Montag im Unterricht keine Maske mehr tragen, in Bayern entfiel die Tragepflicht im Klassenzimmer zum Wochenbeginn für alle Schüler. Solche oder ähnliche Regelungen gelten auch in anderen Bundesländern oder sind dort in Planung.

Die Sorgen der Bürger vor einem Anstieg der Corona-Infektionszahlen ist der Umfrage zufolge im Vergleich zum Sommer kleiner geworfen. Aktuell treibt diese Sorge 42 Prozent um – im Juli gab noch eine Mehrheit von 62 Prozent an, sehr große oder große Sorgen zu haben, dass die Infektionen wieder steigen könnten.

EMA genehmigt Merck-Anlage zur Herstellung von J&J-Impfstoff

Die Europäische Arzneimittelagentur EMA lässt den Produktionsstandort des US-Arzneimittelherstellers Merck & Co im amerikanischen West Point in Pennsylvania für die Herstellung des Impfstoffs von Johnson & Johnson zu. Laut EMA soll die Anlage von Merck sofort in Betrieb genommen werden, um die weitere Versorgung mit dem Vakzin von J&J in der Europäischen Union sicherzustellen. Merck hatte Anfang dieses Jahres zugestimmt, den Impfstoff seines Rivalen herzustellen, nachdem das Unternehmen die Entwicklung von zwei eigenen Impfstoffen aufgegeben hatte.

Stiko empfiehlt Booster-Impfungen für über 70-Jährige

Die Ständige Impfkommission empfiehlt jetzt auch allen Senioren ab 70 Jahren eine Corona-Auffrischimpfung. Im höheren Alter falle die Immunantwort nach Impfungen insgesamt geringer aus und Impfdurchbrüche könnten häufiger auch zu einem schweren Krankheitsverlauf führen, hieß es in der Begründung. In Pflegeeinrichtungen könne ein sogenannter Booster wegen eines erhöhten Ausbruchsrisikos auch Senioren unter 70 Jahren gespritzt werden. Die Empfehlung für eine Auffrischimpfung gilt darüber hinaus auch für Pflegepersonal in ambulanten und stationären Einrichtungen für ältere Menschen und andere Covid-Risikogruppen sowie für medizinisches Personal mit direktem Kontakt zu Patienten.

Zuvor gab es eine entsprechende Empfehlung nur für Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Die Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff soll frühestens sechs Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung erfolgen – unabhängig davon, welcher Impfstoff zuvor verwendet wurde.

Der Beschlussentwurf und die dazugehörige wissenschaftliche Begründung sind am Donnerstag in ein Stellungnahmeverfahren von Fachkreisen und an die Bundesländer gegangen. Änderungen sind daher noch möglich, teilte die Stiko mit.

Pfizer beantragt Impfstoff-Zulassung für Fünf- bis Elfjährige in den USA

Der US-Pharmakonzern Pfizer hat in den USA eine Notfallzulassung seines zusammen mit dem Mainzer Unternehmen Biontech entwickelten Corona-Impfstoffs für fünf- bis elfjährige Kinder beantragt. Pfizer erklärte am Donnerstag auf Twitter, der Zulassungsantrag liege der US-Arzneimittelbehörde FDA vor. Im September hatten die beiden Unternehmen bei der FDA bereits Studiendaten eingereicht, wonach der Impfstoff bei Kindern "sicher und wirksam" sei.

Vier Club-Besucher in Ulm mit Corona infiziert

Mindestens vier Besucher eines Ulmer Clubs haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Wie der Alb-Donau-Kreis mitteilte, lagen zunächst positive PCR-Testergebnisse von drei Personen vor, die sich am Mittwoch vergangener Woche alle zur gleichen Zeit in dem Club aufgehalten hatten. "Es ist davon auszugehen, dass diese zu diesem Zeitpunkt ansteckend waren", hieß es vom Gesundheitsamt. Wie eine Sprecherin am Donnerstag sagte, sei auch eine vierte Person positiv getestet worden.

In dem Ulmer Club habe die 3G-Regel gegolten, wie die Sprecherin des Gesundheitsamtes sagte. Das bedeute, Besucher mussten entweder geimpft, genesen oder getestet sein, um den Club besuchen zu können. Unter welchen Voraussetzungen einzelne Besucher eingelassen wurden, sei unklar. Die vorliegenden Infektionen, könnten auf fehlerhafte Tests oder etwa auch auf Impfdurchbrüche zurückzuführen sein.

354 Personen hätten über die Luca-App einen Warnhinweis erhalten, heißt es vom Alb-Donau-Kreis. 51 Clubgäste, die sich nicht mit der App registriert hatten, seien telefonisch informiert worden. Eine generelle Quarantäne für die Gäste – mehrere Hundert – habe das Gesundheitsamt nicht angeordnet. Nach Vorgaben des Landes Baden-Württemberg werde ein Ausbruchsgeschehen erst angenommen, wenn mindestens 5 Menschen oder 20 Prozent einer kleineren Gruppe positiv getestet wurden.

Lauterbach: Bessere Impfquote plausibel – aber nicht genug für Freedom Day

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach ist erfreut über den neuen Covimo-Bericht des Robert Koch-Instituts. Dem Papier zufolge könnte die Impfquote höher liegen als offiziell angegeben. Bei einer Telefonbefragung unter 1.005 Erwachsenen gaben 87,5 Prozent an, bereits einmal geimpft zu sein. 80,9 Prozent sagten, vollständig geimpft zu sein. "Die Daten sind plausibel", twitterte Lauterbach. "Trotzdem reicht das noch nicht für einen Freedom Day." Ein paar Wochen 2G-Beschränkung und "gute Impfangebote" würden helfen, so Lauterbach weiter.

Sydney lockert Corona-Beschränkungen

Aufatmen im australischen Bundesstaat New South Wales und in der Millionenstadt Sydney: Weil dort inzwischen 70 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft sind, hat die Regionalregierung weitreichende Lockerungen der strikten Corona-Beschränkungen angekündigt. Bereits ab Montag dürfen vollständig Geimpfte – erstmals seit 100 Tagen – wieder in Restaurants essen und ins Fitnessstudio gehen. Zudem können sich wieder zehn statt wie bisher fünf Erwachsene in Privathäusern treffen, im Freien sind Versammlungen von 30 statt wie bisher 20 Menschen erlaubt, wie Regionalpremier Dominic Perrottet am Donnerstag erklärte.

Ab dem 18. Oktober sollen zudem schrittweise die Schulen wieder aufmachen. "Impfungen sind der Schlüssel zur Normalisierung des Lebens, und die Lockerungen werden dazu beitragen, dass Familien und Freunde wieder zusammenkommen, Kinder in die Schulen gehen und Unternehmen schneller ihren Betrieb aufnehmen", sagte Perrottet.

Flug- und Zugreisen in Kanada nur noch mit Impfung

Die meisten Reisenden in Kanada müssen künftig vollständig gegen das Coronavirus geimpft sein. Ab dem 30. Oktober gelte die Impfpflicht für alle, die Maschinen von kanadischen Flughäfen nehmen oder mit den öffentlichen Zügen im Land fahren, teilte Ministerpräsident Justin Trudeau am Mittwoch mit. Auch an einer entsprechenden Vorschrift für Reisende auf Kreuzfahrtschiffen werde gearbeitet. Ähnliche Regelungen gibt es auch schon in anderen Ländern, in Deutschland aber bislang nicht.

Die neuen Regeln sind Teil einer Strategie der kanadischen Regierung, die Zahl der Geimpften weiter hochzutreiben. Dazu gehört auch die am Mittwoch ebenfalls verkündete Pflicht für öffentliche Angestellte, darunter auch Polizisten, bis Ende Oktober nachzuweisen, ein Vakzin erhalten zu haben. Ansonsten würden sie ab Mitte November vom Dienst entbunden und nicht mehr bezahlt.

Firmen im Transportsektor müssten ebenfalls sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter ihren Impfstatus nachweisen. Bisher sind 72 Prozent der 38 Millionen Kanadier komplett geimpft. Die verhältnismäßig erfolgreiche Kampagne war zuletzt ins Stocken geraten.

Schweden Und Dänemark setzen Moderna-Impfung für unter 30-Jährige aus

Nach Schweden setzt auch Dänemark Impfungen mit dem Covid-19-Impfstoff von Moderna bei Jüngeren aus. In Schweden sollen Menschen, die 1991 oder später geboren wurden, zunächst nicht mehr mit dem Vakzin Spikevax geimpft werden. Hintergrund seien Berichte über seltene Nebeneffekte wie Herzmuskelentzündung (Myokarditis), teilte die schwedische Gesundheitsbehörde mit.

Daten deuteten auf eine Zunahme von Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen nach der Impfung hin. "Der Zusammenhang ist besonders deutlich, wenn es sich um den Impfstoff Spikevax von Moderna handelt, vor allem nach der zweiten Dosis." Das Risiko sei aber sehr niedrig.

Die schwedische Gesundheitsbehörde empfiehlt nun stattdessen eine Impfung mit Comirnaty von BioNTech/Pfizer, ebenso wie die dänische. Dänemark will Impfungen mit dem Vakzin bei Personen unter 18 Jahren wegen der Berichte über seltene Nebenwirkungen aussetzen. Die dänische Gesundheitsbehörde verwies auf eine bisher noch nicht veröffentlichte nordische Studie, die nun an die Europäische Arzneimittelbehörde EMA gehen soll. Norwegen empfiehlt bereits eine Impfung mit Comirnaty bei Minderjährigen.

Die täglichen Corona-Zahlen vom RKI verzögern sich

Die Meldung der täglichen Corona-Zahlen verzögert sich. Derzeit wird das Dashboard des Robert Koch-Insituts noch aktualisiert. "Bitte schauen Sie später wieder vorbei", heißt es dort. Einige Zahlen (Neuinfektionen, Inzidenz, Todesfälle) waren ab dem Vormittag dann auf der Seite des RKI abrufbar. Andere wie die zu den Impfungen, zur Hospitalisierungsrate und zum R-Wert fehlten noch.

RKI-Befragung: Bei Krankenhauspersonal noch fünf Prozent Ungeimpfte

Fünf Prozent des Krankenhauspersonals in einer Online-Befragung des Robert Koch-Instituts (RKI) sind im Sommer noch nicht gegen Covid-19 geimpft gewesen. Mit 91 Prozent gab der überwiegende Großteil der Teilnehmenden an, bereits vollständig geimpft zu sein.

Weitere vier Prozent waren im Studienzeitraum von Ende Juni bis Ende Juli noch unvollständig geimpft. Das geht aus dem aktuellen RKI-Ergebnisbericht hervor. Die Fragen der Behörde beantworteten demnach knapp 17.000 Beschäftigte von 111 Kliniken auf freiwilliger Basis. Darunter waren Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte, aber auch Menschen aus anderen Bereichen wie Laboren und Verwaltung. Den höchsten Anteil an Ungeimpften gab es in der Erhebung bei Pflegepersonal mit sechs Prozent, vor therapeutischen Berufen und medizinisch-technischem Personal mit je fünf Prozent. Dass sich jemand nicht impfen lässt, kam im ärztlichen Dienst mit zwei Prozent am seltensten vor.

Eine Mehrheit der 774 ungeimpften Teilnehmer gab laut Bericht an, sich auf keinen Fall impfen zu lassen (56 Prozent), ein knappes Viertel äußerte sich eher negativ. "Die Hauptgründe gegen eine Impfung waren die Furcht vor bleibenden Schäden, die Sorge, dass die neuen Impftechnologien nicht sicher sein könnten, der Wunsch, noch abwarten zu wollen und die Furcht vor starken Nebenwirkungen", schreiben die Autoren zu den Gründen. Rund ein Fünftel der Ungeimpften gab an, bereits mit Corona infiziert gewesen zu sein.

Als Beweggründe für eine Corona-Impfung nannten Geimpfte vor allem, dass sie ihre privaten und beruflichen Kontakte und sich selbst schützen wollen. Aber auch Aufforderungen durch den Arbeitgeber spielten eine Rolle.

Lehrerverband fordert einheitliche Corona-Regelungen

Der Deutsche Lehrerverband hat ein Ende der unterschiedlichen Corona-Regelungen an Schulen gefordert. Vor der Tagung der Kultusministerkonferenz Ende der Woche forderte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger in der "Rheinischen Post" einheitliche Kriterien für Testungen, Maskenpflicht und den erforderlichen Mindestabstand in Schulen bei stark steigenden Inzidenzen. Ebenso müssten die Infektions- und Quarantänezahlen wöchentlich bundesweit erfasst werden. "Das größte Ärgernis für uns als Lehrerverband ist die Tatsache, dass bei den Corona-Maßnahmen derzeit wieder ein Rückfall in die wildeste Kleinstaaterei stattgefunden hat", sagte Meidinger der Zeitung.

Der Vertreter der Lehrerinnen und Lehrer kritisierte, dass die Maskenpflicht in einigen Bundesländern komplett, anderswo nur teilweise abgeschafft worden sei. Ebenso unterschiedlich würden Testungen der Schülerinnen und Schüler gehandhabt. In Thüringen seien neben der Maskenpflicht auch die Tests abgeschafft worden, wodurch die Schulen "zur Durchseuchung freigegeben werden". In dem Bundesland gilt eine Maskenpflicht im Unterricht nur ab bestimmten Warnstufen, im Schulgebäude jedoch grundsätzlich. Verbindliche Tests sind lediglich ab der höchsten Warnstufe vorgeschrieben.

Virologe Stöhr fordert Ende aller Maßnahmen für Minderjährige

Der Virologe Klaus Stöhr unterstützt die Forderung nach Lockerungen an Schulen. Der Wissenschaftler sprach sich in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" für das Ende aller Corona-Maßnahmen – den "Freedom Day" – für Minderjährige aus. "Sie sollten alle als geimpft oder genesen gelten und Masken in den Schulen und die Testpflicht für diese Gruppe verschwinden." Mit den Massentests von Kindern werde "einfach nur sinnlos Geld verbrannt".

EMA gibt grünes Licht für Auffrischungsimpfung mit Biontech-Impfstoff

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus mit dem Biontech-Impfstoff genehmigt. Eine Booster-Impfung mit dem Corona-Vakzin des Mainzer Unternehmens und seines US-Partner Pfizer komme für Menschen ab 18 Jahren in Betracht, erklärte die EMA am Montag. Die dritte Impfung soll demnach frühestens sechs Monate nach Verabreichung der zweiten Dosis erfolgen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Städtetagspräsident warnt vor zweitem Corona-Winter

Städtetagspräsident Burkhard Jung ruft alle Bundesländer zu größeren Anstrengungen bei den Corona-Impfungen auf. "Vor dem Winter müssen wir noch mehr Menschen zur Impfung motivieren, nur dann können wir relativ sicher durch die kalte Jahreszeit kommen", sagt Jung den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Deshalb müssten die Impfangebote der Städte in Einkaufszentren oder bei Sportveranstaltungen weiter laufen. Schulen und Kitas müssten unbedingt offenbleiben, doch für mehr Sicherheit seien weitere 2G-Regeln erforderlich. Wer auf den Weihnachtsmarkt, oder in Kinos, Clubs oder in ein Fitnessstudio gehen wolle, solle sich impfen lassen.

Australien kauft antivirale Corona-Pillen von Merck&Co

Australien kauft 300.000 Dosen der experimentellen antiviralen Pillen von Merck&Co Nach Ansicht von Experten könnte das erste orale Coronavirus-Medikament "Molnupiravir" bei besonders gefährdeten Patienten die Wahrscheinlichkeit zu sterben oder ins Krankenhaus eingeliefert zu werden auf die Hälfte reduzieren. Das Medikament muss in Australien noch zugelassen werden.

RKI-Befragung: Bei Krankenhauspersonal noch fünf Prozent Ungeimpfte

Fünf Prozent des Krankenhauspersonals in einer Online-Befragung des Robert Koch-Instituts (RKI) sind im Sommer noch nicht gegen Covid-19 geimpft gewesen. Mit 91 Prozent gab der überwiegende Großteil der Teilnehmenden an, bereits vollständig geimpft zu sein. Weitere vier Prozent waren im Studienzeitraum von Ende Juni bis Ende Juli noch unvollständig geimpft. Das geht aus dem aktuellen RKI-Ergebnisbericht hervor.

Die Fragen der Behörde beantworteten demnach knapp 17.000 Beschäftigte von 111 Kliniken auf freiwilliger Basis. Darunter waren Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte, aber auch Menschen aus anderen Bereichen wie Laboren und Verwaltung. Den höchsten Anteil an Ungeimpften gab es in der Erhebung bei Pflegepersonal mit sechs Prozent, vor therapeutischen Berufen und medizinisch-technischem Personal mit je fünf Prozent. Dass sich jemand nicht impfen lässt, kam im ärztlichen Dienst mit zwei Prozent am seltensten vor.

Eine Mehrheit der 774 ungeimpften Teilnehmer gab laut Bericht an, sich auf keinen Fall impfen zu lassen (56 Prozent), ein knappes Viertel äußerte sich eher negativ. "Die Hauptgründe gegen eine Impfung waren die Furcht vor bleibenden Schäden, die Sorge, dass die neuen Impftechnologien nicht sicher sein könnten, der Wunsch, noch abwarten zu wollen und die Furcht vor starken Nebenwirkungen", schreiben die Autoren zu den Gründen. Rund ein Fünftel der Ungeimpften gab an, bereits mit Corona infiziert gewesen zu sein.

Als Beweggründe für eine Corona-Impfung nannten Geimpfte vor allem, dass sie ihre privaten und beruflichen Kontakte und sich selbst schützen wollen. Aber auch Aufforderungen durch den Arbeitgeber spielten eine Rolle.

Politiker will weiter Corona-Zertifikat mit Sputnik erstreiten

Einem Politiker der Linkspartei wird das Impfzertifikat verweigert, da er mit dem russischen Vakzin geimpft ist. Dagegen klagte er und verlor. Jetzt will er offenbar in die nächste Instanz gehen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Neuseeland rückt vorsichtig von Null-Covid-Strategie ab

Neuseeland rückt vorsichtig von seiner ehrgeizigen Null-Covid-Strategie ab. Premierministerin Jacinda Ardern sagte am Montag, die hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus habe sich als "Wendepunkt" erwiesen. In Auckland habe das Coronavirus auch mit dem strengen Lockdown der vergangenen Wochen nicht ausgemerzt werden können.

Ardern kündigte an, die Strategie noch nicht unmittelbar aufzugeben. Die Regierung werde die Beschränkungen in Auckland aber leicht lockern, auch wenn die Zahl der neuen Fälle nicht zurückgegangen sei. Sie fügte hinzu, dass diese Strategie-Änderung erst durch die deutliche Steigerung der Impfquote möglich geworden sei.

Die Zwei-Millionen-Einwohner-Stadt Auckland bleibt demnach bis auf Weiteres weitgehend abgeriegelt. Ab Mittwoch sollen in Neuseelands einwohnerreichsten Stadt Treffen draußen mit bis zu zehn Menschen aber wieder erlaubt sein. Jede Woche will die Regierung nun weitere Lockerungen prüfen. In den kommenden Wochen könnten also weitere Geschäfte und Schulen wieder öffnen. Ende September hatten bereits einige Geschäfte wie Restaurants mit Lieferdienst wieder geöffnet.

Kinderärzteverband bekräftigt Ablehnung von Maskenpflicht an Schulen

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hat seine Forderung nach einem Ende der Maskenpflicht an Schulen bekräftigt. Dafür sei jetzt der richtige Zeitpunkt, sagte der Verbandssprecher, der Berliner Kinderarzt Jakob Maske, am Montag im Deutschlandfunk. Kinder und Jugendliche hätten genug gelitten, zurückgesteckt und Rücksicht auf ältere Altersgruppen genommen. "Jetzt ist endlich wieder Zeit, normalen Unterricht zu machen, normal durch Mund und Nase atmen zu können, ohne dass hier eine Beschränkung durch die Maske da ist."

Die Virologin Melanie Brinkmann vom Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung hatte die Abschaffung der Maskenpflicht an Schulen mit Verweis auf die hohe Anzahl Nicht-Geimpfter, darunter Kinder, "verfrüht" genannt. In mehreren Bundesländern wurden Maskenregeln für Schüler inzwischen gelockert.

Städtetag will 2G in Kinos und Fitnessstudios

Angesichts der Debatten um die Impfquote in Deutschland hat sich Städtetagspräsident Burkhard Jung für die Ausweitung der 2G-Regeln auf weitere Einrichtungen ausgesprochen. Das Land brauche "weitere 2G-Regeln, besonders in pädagogischen und pflegerischen Zusammenhängen", sagte Jung der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montagsausgabe). "Und auch in Kinos, Clubs, Fitnessstudios sollten nur Geimpfte und Genesene Zutritt haben."

"Wir müssen alles tun, um noch mehr Menschen fürs Impfen zu motivieren und um die Impfquote zu steigern", forderte der SPD-Politiker. Etwa 70 Prozent der Erwachsenen seien aktuell geimpft. "Das ist zu wenig", betonte Jung.

Zudem kritisierte der Leipziger Oberbürgermeister die Schließung von Impfzentren. Es sei zwar richtig, das Gros der Impfungen den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten zu überlassen. "Wenn im Herbst und Winter Grippeimpfungen und Erkältungswelle rollen, kann es aber eng in den Wartezimmern werden", warnte er. "Dann können wir die Impfzentren nicht einfach wieder aufmachen."

Weitere Bundesländer locken Maskenpflicht an Schulen

In zwei Bundesländern greifen an diesem Montag Lockerungen bei der Maskenpflicht an Schulen. In Berlin ist die Pflicht zum Masketragen im Unterricht bis zur sechsten Klasse fortan aufgehoben, in Bayern müssen im Unterricht nun generell keine Masken mehr getragen werden.

Über die Aufhebung der Pflicht wird seit Tagen erbittert gestritten. Einige Ärztevertreter hatten eine generelle Fortsetzung der Maßnahme an Schulen als unangemessen bezeichnet. Andere, etwa Virologen, halten den Kurswechsel für verfrüht, weil in den Klassenräumen die Abstandsregeln nicht gelten, dort altersbedingt viele Ungeimpfte sitzen und die Zahl der Infektionen gerade unter jungen Menschen hoch ist. Das Coronavirus geht nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) besonders stark bei Kindern ab dem Vorschulalter und Heranwachsenden bis zum Teenager-Alter um.

Zu präsent – Pfleger Ricardo Lange darf nicht mehr in Klinik arbeiten

Auftritte mit Spitzenpolitikern und in Talkshows haben den Berliner Intensivpfleger Ricardo Lange in der Corona-Pandemie bekannt gemacht. Lange berichtete vom stressigen Arbeitsalltag in deutschen Krankenhäusern und kritisierte die Privatisierung im Gesundheitswesen. "Kliniken sind momentan eher Fabriken, wo die Ware Mensch hineinkommt und da wird Geld generiert bis zum letzten Atemzug", sagte er zum Beispiel im Mai bei "Markus Lanz". Jetzt haben seine offenen Worte berufliche Konsequenzen.

"Bisher haben sich die negativen Auswirkungen meiner Bemühungen für eine bessere Patientenversorgung auf Beleidigungen beschränkt", schreibt Lange auf Twitter. "Nun darf ich in einer Klinik nicht mehr arbeiten, weil ich mich zu medienwirksam für die Pflege einsetze. Ich bin enttäuscht!" Lange ist bei einer Leiharbeitsfirma angestellt, also nicht direkt bei der Klinik. Sein Arbeitgeber sei ihm treu und die Klinik könne frei entscheiden, welche Pflegekräfte sie buche und welche nicht. "Offiziell würden sie den wahren Grund für meine Sperrung natürlich nie zugeben", sagte Lange dem "Tagesspiegel". "Man ist machtlos. Kein schönes Gefühl."

Den Namen der privaten Klinik will Lange aber nicht sagen: "Ich finde, das gehört sich nicht", zitiert ihn der "Tagesspiegel". Es gehe ihm nicht um einen persönlichen Rachefeldzug oder darum, die Klinik durch den Dreck zu ziehen. "Die Klinik ist ja auch dem unterlegen, was politisch gewollt ist." Trotzdem mache ihn die Reaktion der Klinik traurig – er sei schließlich immer loyal gewesen.

Melbourne stellt Lockdown-Rekord auf

Gut eineinhalb Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie hat die australische Millionenmetropole Melbourne einen unrühmlichen Rekord aufgestellt. Die Hauptstadt des Bundesstaats Victoria an der Ostküste komme inzwischen auf zusammengezählt 246 Tage im Lockdown-Modus, berichtete der australische Rundfunksender ABC. Damit habe Melbourne dem bisherigen Rekordhalter Buenos Aires den Rang abgelaufen.

In Victoria haben die Corona-Neuinfektionen zuletzt drastisch zugenommen, vergangene Woche purzelte gar ein Rekordwert nach dem anderen. Dabei befindet sich die Region seit fast zwei Monaten in einem strikten Lockdown – zum sechsten Mal bereits. Nicht nur im Großraum Melbourne mit seinen rund fünf Millionen Einwohnern liegen deshalb bei vielen Menschen die Nerven blank, zumal der Lockdown noch mehrere Wochen andauern soll.

Viel mehr Kinder mit Atemwegsinfekten – Mediziner in Sorge

Eine ungewöhnliche Häufung von Atemwegsinfekten bei Kindern beunruhigt Mediziner. Betroffen seien vor allem Kinder unter sechs Jahren, sagt Jakob Maske, Sprecher des Bundesverbandes der Kinder- und Jugendärzte. Aufgrund von Kita-Schließungen und anderen Corona-Maßnahmen im vergangenen Winter und Frühjahr seien sie bisher nicht in Kontakt mit bestimmten Erregern gekommen. "Die Infekte werden jetzt nachgeholt."

Gefährlich sind bestimmte Erreger wie das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) vor allem für Frühgeborene und vorerkrankte Kinder im ersten Lebensjahr. Die Ärzte sorgen sich um ihre Versorgung im Herbst und Winter. Dem Verbandssprecher zufolge ist es schon jetzt sehr mühsam, kleine Patientinnen und Patienten stationär in Kinderkliniken unterzubringen. Hintergrund sei auch, dass zu wenig Pflegepersonal für Kinder ausgebildet werde.

Größere RSV-Ausbrüche unter Kindern wurden bereits im Mai aus Israel und in den Sommermonaten aus den USA, Australien und Japan gemeldet. Das RKI mahnte deshalb schon im Sommer an, sich auf ein ähnliches Szenario vorzubereiten. Im September seien doppelt so viele Ein- bis Vierjährige pro Woche mit Atemwegsinfekten in Kliniken eingewiesen worden wie in den Jahren vor der Pandemie, erläuterte das RKI.

Israel forciert Booster-Impfung

Wegen hoher Infektionszahlen erhöht Israels Regierung in der Corona-Krise den Druck auf zweifach geimpfte Personen: Ab Sonntag gilt der sogenannte Grüne Pass, der den Zugang zum öffentlichen Leben erleichtert, nur noch bis zu sechs Monate nach der zweiten Impfung. Danach müssen Betroffene eine dritte Spritze als Auffrischung erhalten.

Auch wer positiv auf Corona getestet wurde, muss spätestens sechs Monate danach noch eine Impfung erhalten. Nach Zahlen des Gesundheitsministeriums könnten von der neuen Regelung mehr als eine Million Menschen betroffen sein.

Rund 61 Prozent der rund 9,4 Millionen Einwohner sind laut Gesundheitsministerium zweifach geimpft, rund 37 Prozent dreifach. Voraussetzung für die dritte Spritze ist, dass die zweite Impfung mindestens fünf Monate zurückliegt. Israel hat Ende Juli als erstes Land weltweit damit angefangen, dritte Impfungen zu vergeben. Hintergrund der Entscheidung sind Zahlen des Gesundheitsministeriums, wonach die Effektivität der Impfung seit Anfang Juni stark nachgelassen hat.

Lauterbach fordert Ausweitung der 2G-Regel

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert einen vermehrten Einsatz der 2G-Regel in Deutschland. Das sagte er dem Sender "ntv". Nur noch Geimpfte und Genesene haben mit der 2G-Regel Zutritt zu bestimmten Bereichen des öffentlichen Lebens. Derzeit gilt in Deutschland oft die 3G-Regel: Neben Geimpften und Genesenen haben dann auch Ungeimpfte Zutritt – wenn sie einen negativen Corona-Test vorlegen können.

Die Mischung aus Geimpften und Ungeimpften schätzt Lauterbach als "nicht sicher" ein. Für ein besseres und sichereres Leben brauche es mehr 2G. Geimpfte könnten sich zwar auch mit Corona infizieren. Aber: "Wenn sie untereinander sind, erkrankt niemand schwer." Das sei bei der 3G-Regel nicht der Fall.

Lufthansa empfiehlt Impfpflicht für Flugpersonal

Die Deutsche Lufthansa hat sich für eine Corona-Impfpflicht für Flugpersonal in Deutschland ausgesprochen. "Als weltweit operierende Airline befürworten wir eine verpflichtende Impfung für unsere Crews und brauchen darüber hinaus eine Möglichkeit zur Erfassung der Impfdaten", sagte Lufthansa-Vorstand Detlef Kayser "Bild am Sonntag".

Als Begründung teilte die Lufthansa mit, dass mit Hongkong gerade das erste internationale Flugziel eine Impfung für Piloten und Flugbegleiter vorschreibe. Der Konzern rechne damit, dass Kanada und die USA bald ähnliche Regelungen erlassen werden. Die neuseeländische Fluglinie Air New Zealand wird ab dem 1. Februar 2022 nur noch vollständig geimpfte Passagiere auf ihren internationalen Strecken befördern.

Johnson will Einreise nach Großbritannien erleichtern

Der britische Premierminister Boris Johnson wird im Laufe dieser Woche weitere Länder für Einreisen ohne Hotelquarantäne öffnen, berichtet der Sunday Telegraph. Bislang stehen 54 Länder auf einer roten Liste, bald sollen es nur noch neun sein. So könnten zukünftig Reisende aus Südafrika, Brasilien, Mexiko und Indonesien bei ihrer Ankunft in England ab Ende Oktober nicht mehr 10 Tage lang in einem von der Regierung bestimmten Hotel unter Quarantäne gestellt werden, so die Zeitung.

Die Hotelquarantäne-Richtlinie für Reisende schreibt bisher vor, dass man in einem Hotel bleiben muss, was pro Erwachsenem 2.285 Pfund (2.669 Euro US-Dollar) kostet und viele Touristen abschreckt.

So viele Über-60-Jährige sind noch immer nicht geimpft

Besonders ältere Menschen laufen Gefahr, bei einer Corona-Infektion schwer zu erkranken oder zu sterben. Dennoch sind Stand heute noch mehr als drei Millionen der Über-60-Jährigen nicht geimpft. Das teilte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf Twitter mit und drang darauf: "Gerade diese Altersgruppe hat ein besonders hohes Risiko für schwerste und auch tödliche Covid-19-Verläufe, vor allem bei steigenden Infektionszahlen im Winter." Die Impfung schütze und sei sicher.

Italien erlaubt gleichzeitige Impfung gegen Corona und Grippe

Italiens Gesundheitsministerium hat grünes Licht für die gleichzeitige Impfung gegen Corona und Grippe gegeben. Das teilt die Behörde mit. Eine britische Studie hatte zuvor gezeigt, dass die gleichzeitige Verabreichung sicher ist und das Immunsystem dadurch nicht negativ beeinflusst wird.

Arzt soll falsche Impfzertifikate ausgestellt haben

In Bayern ermittelt die Kriminalpolizei gegen ein Hausarzt. Er soll Patienten Impfnachweise ausgestellt haben, ohne sie tatsächlich gegen das Coronavirus geimpft zu haben. Das berichtet der Bayerische Rundfunk (BR) unter Berufung auf die Polizei. Demnach werde auch geprüft, ob der Mediziner die falschen Nachweise auf Verlangen der Patienten ausgestellt hat und ob dafür Geld geflossen ist.

Unabhängig davon haben die Ermittlungen Folgen für alle, die sich in der Praxis haben impfen lassen: Sie gelten jetzt als ungeimpft, da die Gefahr bestehe, dass sie keinen ausreichenden Schutz haben. Sie dürfen ihre Einträge im gelben Impfausweis sowie das digitale Impfzertifikat nicht verwenden. Wer dies trotzdem tue, dem drohen strafrechtliche Konsequenzen, so der BR. Das Landratsamt habe alle Impf-Patienten der Praxis aufgefordert, ihren Impfschutz mit einem Antikörper-Test abklären zu lassen.

In der Praxis hatte es vor drei Tagen eine Razzia gegeben, bei der Dokumente beschlagnahmt worden. Die Praxis ist derzeit geschlossen.

USA überschreiten Zahl von 700.000 Corona-Toten

In den USA sind inzwischen mehr als 700.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Mit 700.258 Todesfällen wurde die Schwelle am Freitag (Ortszeit) überschritten, wie die John Hopkins-Universität meldete. Das ist ungefähr so viel wie die gesamte Einwohnerschaft der Hauptstadt Washington.

Durchschnittlich werden in den USA derzeit rund 1.000 Corona-Todesfälle pro Tag verzeichnet. Die Impfkampagne stagniert derweil, die Quote der vollständig geimpften US-Bürger liegt bei nur 55,7 Prozent. Auch die Diskussion um das Tragen von Schutzmasken spaltet das Land. Mehrere Gouverneure von der Republikanischen Partei haben eine Maskenpflicht verboten, unter anderem in Texas und Florida.

Kalifornien dagegen kündigte am Freitag verpflichtende Corona-Impfungen für alle Schüler ab dem kommenden Jahr an, sofern die Impfstoffe von der Arzneimittelbehörde FDA für die jeweilige Altersgruppe bis dahin vollständig zugelassen sind.

Deutschland hat 17 Millionen Impfdosen gespendet

Deutschland hat inzwischen mehr als 17 Millionen Corona-Impfdosen für andere Staaten abgegeben. Davon wurden zehn Millionen Dosen des Präparats von Astrazeneca über die internationale Initiative Covax verteilt, wie aus einer neuen Aufstellung des Bundesgesundheitsministeriums hervorgeht. Gut sieben Millionen Dosen gingen direkt an Länder mit akutem Bedarf - nämlich an die Ukraine, Namibia, Vietnam, Ägypten und Ghana. Außerdem steht demnach noch eine direkte Auslieferung nach Thailand an.

Minister Jens Spahn sagte am Samstag der Deutschen Presse-Agentur: "Wir impfen die Welt, um anderen und uns selbst zu helfen. Denn erst wenn alle geschützt sind, hat diese Pandemie endlich ein Ende." Der CDU-Politiker dankte besonders der Bundeswehr für ihre Unterstützung bei der Logistik. "Wir können uns darauf verlassen, dass unser gespendeter Impfstoff überall auf der Welt sicher ankommt."

Unter den abgegebenen Impfstoffen sind nach Ministeriumsangaben auch mehr als fünf Millionen nicht mehr verwendete Impfdosen, die der Bund vom Pharma-Großhandel und den Ländern zurückgenommen hatte. Damit seien beim Bund keine Bestände von Astrazeneca mehr auf Lager. Ab Oktober sollen nun auch alle weiteren Lieferungen des Impfstoffs von Johnson & Johnson direkt an die Covax-Initiative gehen.

Deutschland hat zugesagt, bis Jahresende 100 Millionen Impfdosen für andere Länder bereitzustellen – ungefähr so viele (108 Millionen) wurden bisher auch im Inland eingesetzt.

Ärztevertreter gegen Maskenpflicht an Schulen

In der Debatte um eine Maskenpflicht an Schulen hat sich der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, gegen eine allgemeine Fortführung der Maßnahme ausgesprochen. "Ich halte eine generelle Fortsetzung einer Maskenpflicht in Schulen für unangemessen", sagte Fischbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag).

Er sehe etwa keinen Grund, warum Grundschüler im Unterricht grundsätzlich weiterhin Maske tragen sollten, zumal sie erheblich weniger zum Infektionsgeschehen beitrügen als Jugendliche und Erwachsene. Die Entscheidung müsse sich jeweils an den Inzidenzwerten und am Lebensalter der Kinder ausrichten. Fischbach kritisierte, es könne nicht sein, dass den Jüngsten das Maskentragen "weiterhin von der Gesellschaft zugemutet wird, um auf diejenigen Rücksicht zu nehmen, die sich einer Impfung verweigern".

Mehr als fünf Millionen Corona-Tote

Weltweit haben die Covid Todesfälle die fünf Millionen Grenze überschritten. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Die Delta-Variante verursachte einen sprunghaften Anstieg der Todesopfer, vor allem unter ungeimpften Menschen. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung hat noch nicht einmal eine Dosis eines Impfstoffs erhalten. Laut der Reuters-Analyse dauerte es fast ein Jahr, bis die Zahl der Covid-19-Toten 2,5 Millionen erreichte, während die nächsten 2,5 Millionen Todesfälle innerhalb von 236 Tagen verzeichnet wurden.

"Maskenpflicht völlig unangemessen"

Der Ärztepräsident Klaus Reinhardt äußerte sich ähnlich. Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstag) sagte er: "Es ist völlig unangemessen, dass Kinder und Jugendliche stundenlang im Unterricht eine Maske tragen müssen, während die Erwachsenen abends maskenlos ins Lokal gehen können." Er betonte: "Die Maskenpflicht im Unterricht muss jetzt bundesweit in allen Schultypen entfallen."

Kein Impfzertifikat nach Impfung mit Sputnik

Eine zweifache Impfung mit dem russischen Impfstoff Sputnik V berechtigt nicht zu einem deutschen Impfzertifikat. Es fehlen die Zulassung in Deutschland und eine entsprechende Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts, wie der hessische Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Kassel in einem am Freitag bekanntgegebenen Eilbeschluss entschied.Der Antragsteller war im Mai in Moskau und dann nochmals im Juli in San Marino mit Sputnik V geimpft worden.

Beim Landkreis Fulda begehrte er die Ausstellung eines deutschen Impfzertifikats. Der Landkreis lehnte dies ab – zu Recht, wie nun der VGH entschied. Die Voraussetzungen für den Impfnachweis seien nicht erfüllt. Nach der Corona-Schutzmaßnahmenausnahmenverordnung sei der Impfnachweis nur bei Impfungen mit einem Impfstoff auszustellen, der vom Paul-Ehrlich-Institut öffentlich gelistet werde.

Lauterbach dringt auf strikte 2G-Regeln

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach dringt auf die strikte Anwendung von 2G-Regeln zum Schutz vor dem Coronavirus. "Die Menschen denken, wir hätten das Virus im Griff, das Gegenteil ist der Fall: Die Probleme sind nicht gelöst", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Unterschätzt werde beispielsweise auch die Gefahr sogenannter Impfdurchbrüche, also Erkrankungen trotz vollständiger Impfungen.

"Immer noch sind 30 Prozent der unter 60-Jährigen nicht geimpft. Wir unterschätzen diese enorme Zahl", sagte Lauterbach. Er warnte daher vor einer neuen Corona-Welle im Herbst und Winter, wenn sich "das Leben wieder in geschlossene Räume verlagert".

Lauterbach verwies auf eine aktuelle Studie aus den USA, die zeige, dass infizierte Geimpfte eine gleich hohe Viruslast tragen wie Nicht-Geimpfte und damit gleich ansteckend sind. Um "gut durch den Winter zu kommen", plädierte Lauterbach daher für "eine Kombination von strikter Einhaltung" der 2G-Regeln – also Zugang nur für Genesene oder Geimpfte –, konsequentem Testen sowie zusätzlichen Impf-Anreizen.

64,6 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen Corona geimpft

Bei den Corona-Impfungen in Deutschland sind jetzt 64,6 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Die dafür meist nötige Spritze bekamen nach Daten des Bundesgesundheitsministeriums von Freitag fast 53,7 Millionen Menschen. Mindestens eine erste Impfung bekommen haben mittlerweile 56,6 Millionen Menschen oder 68,1 Prozent aller Einwohner.

Unter den Kindern von 12 bis 17 Jahren sind laut Robert Koch-Institut (RKI) inzwischen 41,9 Prozent mindestens einmal und 34,6 Prozent vollständig geimpft. Bei Erwachsenen haben 78,9 Prozent mindestens eine erste Spritze bekommen, vollständig geimpft sind 75,1 Prozent.

Eine Auffrischungsimpfung haben inzwischen gut 769.000 Menschen bekommen. Sie wird unter anderem älteren Menschen und Risikogruppen angeboten, bei denen die vollständige Impfung schon mindestens sechs Monate zurückliegt.

Bundesland ändert Regel zur Maskenpflicht im Freien

Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat weitere Corona-Lockerungen in dem Bundesland angekündigt. Zum 1. Oktober werde die Corona-Schutzverordnung geändert, sagte Laumann am Mittwoch im Gesundheitsausschuss des Landtages. Zuerst hatte der NDR berichtet.

Zu den wesentlichen Änderungen gehöre, dass es keine Maskenpflicht mehr im Freien geben werde. Es würden mehr Zuschauer bei Großveranstaltungen zugelassen, allerdings nur auf den Sitzplätzen, nicht auf den Stehplätzen. Außerdem sollen in der Gastronomie keine besonderen Abstände mehr vorgeschrieben werden. Die neue Corona-Schutzverordnung des Landes solle vom 1. Oktober bis Ende Oktober Gültigkeit haben.

Stiko-Chef: Druck wegen Kinderimpfung ist "absurd"

Eine mögliche Impfempfehlung für Kinder unter 12 Jahren wird aus Sicht der Ständigen Impfkommission (Stiko) noch schwieriger als die für 12- bis 17-Jährige. Kein Kind unter 17 sei in Deutschland ausschließlich an Covid-19 gestorben, sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Donnerstag). Weil die Krankheitslast bei den 12- bis 17-Jährigen so gering gewesen sei, sei die Entscheidung zur Impfung in der Nutzen-Schaden-Abwägung so schwierig gewesen. "Bei den Jüngeren wird das noch schwieriger sein."

Wenn sich die Zulassungsstudie von Biontech auf 3.000 Kinder beziehe, dann tauchten auf dieser Datenbasis seltene Nebenwirkungen wie zum Beispiel Herzmuskelentzündungen wahrscheinlich gar nicht auf, sagte Mertens. Der Stiko-Chef erwartet zugleich erneut eine "Welle des politischen Drucks" mit Blick auf die Impfung jüngerer Kinder. "Druck ist in dem Zusammenhang aber schlecht. Ganz besonders auch, weil die Kinder herhalten sollen, um die Impfmüdigkeit der 18- bis 59-Jährigen auszugleichen", sagte er den Blättern. "Das ist absurd."

Corona-Medikament zeigt Wirkung in klinischer Studie

Eine Corona-Therapie von Roche hat in klinischen Tests Wirkung gezeigt. Das Präparat Ronapreve verringerte nach Angaben des Schweizer Pharmakonzerns in einer Phase-II/III-Studie die Virenlast von im Krankenhaus behandelten Covid-19-Patienten signifikant und erreichte damit das Hauptziel. In mehreren Ländern wie etwa den USA, Großbritannien und Japan ist der Cocktail aus den Arzneien Casirivimab und Imdevimab für den Notfalleinsatz bereits zugelassen.

Kaum mehr Einschränkungen für 3G im Saarland ab Freitag

Mit massiven Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen prescht das Saarland vor: Ab diesem Freitag gelten in dem kleinsten Flächenland der Republik praktisch keine Einschränkungen mehr für geimpfte, getestete oder genesene Personen (3G). Heißt konkret: Sie müssen in Restaurants, Kinos oder Diskotheken keine Maske mehr tragen – generell wird der bisher einzuhaltende Mindestabstand von 1,50 Meter von einem Muss in eine Empfehlung umgewandelt.

Studie: Astrazeneca-Impfstoff zeigt 74-prozentige Wirksamkeit

Der Covid-19-Impfstoff des britischen Pharmaherstellers Astrazeneca erweist in einer groß angelegten US-Studie einen 74-prozentigen Schutz vor einer Erkrankung. Bei Menschen ab einem Alter von 65 steige die Wirksamkeit sogar auf 83,5 Prozent, heißt es in der klinischen Studie des Unternehmens.

"Ich war positiv überrascht", sagt Anna Durbin, Impfstoffforscherin an der Johns Hopkins University und eine der Studienleiterinnen. Der Impfstoff biete auch einen hohen Schutz vor schweren Erkrankungen und Krankenhausaufenthalten. Es traten keine Fälle der seltenen, aber schwerwiegenden Nebenwirkung der Hirnvenen-Thrombose auf, die bislang mit dem Vakzin in Verbindung gebracht wurde.

Unter den mehr als 17.600 Probanden gab es keine Fälle von schweren Verläufen, während unter den 8.500 Freiwilligen der Placebogruppe acht verzeichnet wurden sowie zwei Todesfälle. Bei Studienteilnehmern, die den Impfstoff erhielten, traten keine Todesfälle auf.

Rasanter Anstieg der Corona-Zahlen im australischen Victoria

Der australische Bundesstaat Victoria mit der Metropole Melbourne hat erneut einen massiven Anstieg der Corona-Neuinfektionen verzeichnet. Nachdem bereits am Mittwoch ein Rekordwert von 950 neuen Fällen innerhalb von 24 Stunden gemeldet worden war, kletterte die Zahl am Donnerstag auf 1438. Die Behörden sind alarmiert, zumal sich die Region an der Ostküste bereits seit fast zwei Monaten in einem strikten Lockdown befindet.

Die Regionalregierung glaubt, dass der Anstieg vor allem mit dem jüngsten langen Wochenende in Victoria in Zusammenhang steht, an dem sich viele Bürger trotz der Beschränkungen mit ihren Familien und Freunden getroffen hätten. Regionalpremier Daniel Andrews sagte, die Situation sei "absolut vermeidbar" gewesen. "Wir hatten ganz klar gesagt, dass die Zahlen steigen würden, wenn sich die Leute nicht an die Regeln halten."

Victoria befindet sich bereits zum sechsten Mal im Lockdown. Nachdem aber 80 Prozent der Bevölkerung mittlerweile zumindest eine erste Impfdosis erhalten haben, wurden die Regeln am Mittwoch leicht gelockert. Die Menschen dürfen sich jetzt wieder in einem Radius von 15 statt wie bisher 10 Kilometern von ihren Wohnsitzen bewegen. Zudem sind kontaktfreie Sportarten im Freien, wie etwa Golf, wieder erlaubt.

Lauterbach: Corona während Regierungsbildung nicht vernachlässigen

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat davor gewarnt, die Bekämpfung des Coronavirus in der Phase der Regierungsbildung zu vernachlässigen. Rund um die Bundestagswahl sei das Thema in den Hintergrund gerückt, das dürfe nicht so bleiben, sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wir müssen wieder mehr vorlegen", forderte der SPD-Politiker.

Mit Blick auf den Herbst geht er davon aus, dass es saisonbedingt wieder eine Zunahme der Infektionszahlen geben werde. Denn bei kälterer Witterung breite sich das Virus schneller aus. Er hoffe daher, dass sich Ungeimpften dazu bewegen ließen, sich noch impfen zu lassen, sagte Lauterbach.

Viele Impfzentren schließen – Hausärzte sehen sich gut gerüstet

Die Hausärzte sehen sich mit Blick auf die Schließung vieler Impfzentren gut vorbereitet, weitere Corona-Impfungen sicherzustellen. In der Anfangsphase hätten die Zentren trotz hoher Kosten Sinn gemacht. "Für die ausstehenden Impfungen, zu denen wir dringend weitere Menschen ermuntern müssen, ebenso wie für die nun fälligen Auffrischungsimpfungen sehen wir uns in den Hausarztpraxen allerdings gut gerüstet", sagte der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag). Kassenärzte-Chef Andreas Gassen betonte im RND ebenfalls: "Die Praxen sind gut vorbereitet, auch vor dem Hintergrund, dass der Beratungsaufwand größer geworden ist." In vielen Bundesländern schließen an diesem Donnerstag Impfzentren. Die Arztpraxen waren im April in die Massenimpfungen gegen Corona eingestiegen.

Chef der Krankenhausgesellschaft wirft Impfunwilligen rücksichtsloses Verhalten vor

Der Chef der Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, wirft Impfunwilligen ein rücksichtsloses Verhalten vor und ruft nachdrücklich dazu auf, sich impfen zu lassen. "Wir leben in einer freien und demokratischen Gesellschaft, in der es grundsätzlich auch für jeden ein individuelles Recht auf Krankheit gibt. Dieses Recht auf Krankheit darf aber nicht zur Gefahr für andere werden", schreibt Gaß in einem Aufruf, aus dem das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag) berichten.

90 Prozent der Covid-Patienten auf den Intensivstationen seien nicht geimpft. Nur bei den allerwenigsten gebe es medizinische Gründe, die eine Impfung ausschlössen. "Es ist ein wichtiger Akt der Solidarität und des gesellschaftlichen Zusammenhalts, durch die eigene Impfung die knappen und wertvollen personellen und medizintechnischen Ressourcen in unseren Krankenhäusern für die schwerkranken Patientinnen und Patienten zu schützen, die dringend darauf angewiesen sind."

Chemiefabrik zahlt Mitarbeitern 500 Euro für Impfung

In Schwaben erhalten Mitarbeiter einer Chemiefabrik 500 Euro Prämie, wenn sie sich gegen das Coronavirus impfen lassen. Die Chemische Fabrik Karl Bucher in Waldstetten (Landkreis Günzburg) will mit der Aktion vor allem Mitarbeiter zur Impfung motivieren, die bisher unentschlossen waren.

Da sich die Politik bei einem so sensiblen Thema schwer tue, habe sich das Unternehmen zu dem Angebot entschieden, sagte Geschäftsführer Stefan Bucher. Es reiche nicht, wenn sich die Wirtschaft mit Forderungen an die Politik bemerkbar mache.

Durch den Betrag solle ein hoher Anreiz geschaffen werden, dass sich nicht geimpfte Beschäftigte mit dem Thema fachlich befassen oder auch ärztliche Beratung in Anspruch nehmen, erklärte der Chef des Familienunternehmens, das rund 130 Mitarbeiter hat. "Die Impfprämie sehen wir nicht nur als gute Investition in die Gesundheit unserer Mitarbeiter, sondern auch in eine Risikominimierung zur Aufrechterhaltung der Produktionsfähigkeit." Eine Infektionsquelle innerhalb des Betriebs könne für Tage und Wochen zu stillstehenden Anlagen führen.

Globales Impfziel der WHO wird verfehlt

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie sind die Impfraten in zahlreichen Ländern der Welt noch immer verschwindend gering. Das Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO), bis Ende September in jedem Land mindestens zehn Prozent der Bevölkerung zu impfen, wird verfehlt, wie aktuelle WHO-Zahlen belegen. In einigen Dutzend Ländern, vorwiegend in Afrika, liegt die Impfquote deutlich darunter. Die WHO rief reiche Länder auf, mehr Impfdosen abzugeben.

"Wir brauchen heute eine eisenharte globale Verpflichtung, dass bis Ende des Jahres mindestens 40 Prozent der Bevölkerung in jedem Land geimpft werden", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus vergangene Woche. Bis Mitte nächsten Jahres sollen es 70 Prozent sein.

In der Demokratischen Republik Kongo wurden nach WHO-Angaben erst 0,15 Impfdosen pro 100 Einwohner verabreicht, im Tschad 0,87 und in Madagaskar 1,5. Zum Vergleich: In Deutschland waren es bislang 128,49 Impfdosen pro 100 Einwohner, in Kanada gut 147, in China fast 146. Die meisten Impfstoffe werden in zwei Dosen verabreicht. Neben dem fehlenden Impfstoff sind auch Kapazitätsprobleme für die geringen Impfraten in vielen Ländern verantwortlich.

Schweiz kauft dritten Impfstoff von Johnson & Johnson

Die Schweiz hat einen dritten Corona-Impfstoff gekauft. 150.000 Dosen des Impfstoffs des US-Konzerns Johnson & Johnson sollen noch in dieser Woche geliefert werden. Das Vektor-basierte Vakzin solle primär bei Personen zum Einsatz kommen, die aus medizinischen Gründen nicht mit einem mRNA-Impfstoff geimpft werden können, erklärt die Regierung.

Es steht aber auch für andere Impflinge zur Verfügung. Bislang kommen in der Schweiz lediglich die Impfstoffe von Biontech/Pfizer sowie von Moderna zum Einsatz. In der Schweiz ist die Impfrate geringer als in anderen Ländern, obwohl ausreichend Impfdosen verfügbar sind.

Schweden hebt fast alle Corona-Beschränkungen auf

Nach anderthalb Jahren mit ohnehin vergleichsweise lockeren Maßnahmen sind in Schweden die allermeisten Corona-Beschränkungen aufgehoben worden. Seit Mittwoch gelten in dem skandinavischen EU-Land keine Teilnehmerobergrenzen mehr für allgemeine Zusammenkünfte und Veranstaltungen wie Fußballspiele und Konzerte. Auch größere private Feiern wie Hochzeiten und Geburtstage sind damit wieder ohne Beschränkung der Gästezahl möglich. Die Empfehlung zum Arbeiten aus dem Homeoffice fällt ebenfalls weg. Wer Krankheitssymptome zeigt, sollte aber weiterhin zu Hause bleiben und sich auf das Coronavirus testen lassen.

Begründet hatten die schwedische Regierung und die Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten die Lockerungen mit der erfolgreich verlaufenden Impfkampagne. Bislang haben in Schweden mehr als 83 Prozent der Menschen im Alter von über 16 Jahren mindestens eine Corona-Impfdosis erhalten, über 76 Prozent auch schon ihre zweite. Zuvor haben auch schon Dänemark und Norwegen die allermeisten Beschränkungen innerhalb ihrer Länder beendet.

Söder kündigt Ende der Maskenpflicht am Platz in Schulen an

Schülerinnen und Schüler in Bayern sollen in Kürze am Platz keine Masken mehr tragen müssen. Das kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch nach Teilnehmerangaben in einer CSU-Fraktionssitzung im Landtag in München an. Demnach soll dies in der Kabinettssitzung an diesem Donnerstag beschlossen werden. Ab wann genau die Maskenpflicht am Platz entfallen soll, blieb aber zunächst offen. Diese hatte seit dem Start des neuen Schuljahres wieder gegolten, um nach den Sommerferien die Corona-Gefahr an den Schulen einzudämmen – bis auf weiteres, hatte es geheißen, ein konkretes Enddatum war bisher nicht genannt worden.

Virologe Drosten: Corona-Herbstwelle deutet sich mancherorts an

Der Virologe Christian Drosten hält die derzeitige Beruhigung der bundesweiten Corona-Infektionszahlen für ein vorübergehendes Phänomen. Es sei bereits zu sehen, dass in ostdeutschen Bundesländern die Inzidenz offenbar unabhängig vom Ferienende wieder Fahrt aufnehme. Mehr dazu lesen Sie hier.

Australien: Victoria meldet Rekord an Corona-Neuinfektionen

Trotz eines seit fast zwei Monaten geltenden Lockdowns steigen die Corona-Zahlen im australischen Bundesstaat Victoria weiter. Die Behörden in der Region mit der Millionenmetropole Melbourne meldeten am Mittwoch 950 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden – so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Gleichzeitig wurden die Anfang August verhängten Maßnahmen leicht gelockert. Die Menschen dürfen sich jetzt wieder in einem Radius von 15 statt wie bisher 10 Kilometern von ihren Wohnsitzen bewegen. Zudem sind kontaktfreie Sportarten im Freien, wie etwa Golf, wieder erlaubt.

Der Bundesstaat befindet sich bereits zum sechsten Mal im Lockdown. Schlimmer als Victoria war bisher nur der benachbarte Bundesstaat New South Wales mit der Stadt Sydney betroffen. Hier wurden zeitweise weit mehr als 1.000 Neuinfektionen pro Tag verzeichnet. Jedoch sinken die Zahlen dort leicht: Die Regionalregierung meldete am Mittwoch 863 neue Fälle.

Die Impfkampagne, die zunächst schleppend angelaufen war, schreitet derweil voran: Mittlerweile ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung vollständig geimpft.

United Airlines kündigt etwa 600 Impfverweigerern

Die US-Fluggesellschaft United Airlines entlässt fast 600 Mitarbeiter, die sich nicht gegen Covid-19 impfen lassen wollen und keine gesundheitliche oder religiöse Ausnahmegenehmigung haben. "Dies war eine unglaublich schwierige Entscheidung, aber die Sicherheit unseres Teams hatte für uns immer oberste Priorität", teilten Unternehmenschef Scott Kirby und Präsident Brett Hart den Mitarbeitern zu der Entscheidung mit. Die betroffenen Beschäftigten könnten ihren Arbeitsplatz noch retten, wenn sie sich vor dem offiziellen Kündigungsgespräch impfen lassen.

Kinderärzte: Über Impfpflicht für Lehr- und Pflegekräfte nachdenken

Der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, hat eine Corona-Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen ins Gespräch gebracht. "Wenn viele Beschäftigte in Kitas, Schulen und Kliniken Impfungen weiter verweigern, sollte der Gesetzgeber ernsthaft über eine Impfpflicht in diesen sensiblen Bereichen nachdenken", sagte Fischbach der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Wer mit vulnerablen Gruppen zu tun hat und die eigene Immunisierung ablehnt, hat seinen Verstand ausgeschaltet."

Neben der Politik sieht der Verbandschef auch Betriebsärzte von Kliniken in der Verantwortung. "Sie müssen aufklären und das medizinische Personal an seine Pflicht erinnern, kranken Menschen zu helfen und sie vor Ansteckungen zu schützen, so Fischbach. Wer sich dem verweigere, der müsse Konsequenzen spüren, "die wehtun". Er verwies darauf, dass Krankenhäuser oder Pflegeheime Impfverweigerer entlassen könnten. "Wenn es nach Monaten des Impfstoffüberschusses noch Ausbrüche in Pflegeheimen gibt, muss man die Zügel anziehen, und da darf Fachkräftemangel kein Gegenargument sein", sagte er.

Thüringen: CDU und Grüne fordern 2G-Optionsmodell auch für Gastronomie

Nach Ansicht der Landtagsfraktionen von CDU und Grünen sollten auch in Thüringer Restaurants, Cafés und Bars bestimmte Corona-Beschränkungen wegfallen, wenn dort künftig nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt haben. Auch solche Unternehmen müssten die Möglichkeit erhalten, das sogenannte 2G-Optionsmodell zu nutzen, sagte der CDU-Landtagsabgeordnete Thadäus König während einer Sitzung des Gesundheitsausschusses des Landtages am Dienstag in Erfurt.

Die Grünen fordern in einem Positionspapier Vergleichbares. Die Betreiber hätten damit eine langfristige Planbarkeit und müssten keinen erneuten Lockdown fürchten, heißt es in dem Papier.

Bislang ist geplant, dass das 2G-Optionsmodell nicht für die Gastronomie gelten soll – sondern nur für die Veranstaltungsbranche.

Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) erklärte allerdings, derzeit laufe noch die Ressortabstimmung zu der neuen Corona-Verordnung, mit der ein solches Modell eingeführt werden soll.

Sanofi stellt Entwicklung von eigenem Impfstoff ein

Der französische Pharmakonzern Sanofi stellt die Entwicklung seines Covid-Impfstoffs auf Basis der mRNA-Technologie ein. "Wir brauchen keine neuen Covid-Impfstoffe mit mRNA-Technologie mehr", sagte Thomas Triomphem, Vizechef der Impfsparte von Sanofi, am Dienstag der AFP. Das Unternehmen wolle die Technik aber nutzen, um Impfstoffe für künftige Pandemien zu entwickeln.

Sanofi setzt unterdessen die Entwicklung eines proteinbasierten Covid-Impfstoffes fort. Die Ergebnisse der dritten und letzten Testphase des Präparats, das Sanofi gemeinsam mit dem britischen Hersteller GSK entwickelt hat, werden nach Angaben des Unternehmens Ende des Jahres erwartet. An dem Test nehmen 35.000 Menschen teil, unter anderem in den USA. Die mRNA-Technologie hingegen könne künftig eine große Rolle spielen, etwa bei der Behandlung von Krebs und seltenen Krankheiten, hatte kürzlich Sanofi-Chef Paul Hudson betont.

Japan hebt Notstand auf

Japan wird den Corona-Notstand zum Monatsende aufheben. Das kündigte der scheidende Ministerpräsident Yoshihide Suga am Dienstag an. Nach dem planmäßigen Ende der Maßnahmen am 30. September steht erstmals seit Anfang April keine Region des Inselreiches mehr unter Notstand oder Quasi-Notstand. Die Zahl der Neuinfektionen sowie der Patienten mit schweren Symptomen habe dramatisch abgenommen, sagte Suga im Parlament.

Die Restriktionen werden stufenweise gelockert. Der Notstand in Tokio sowie 18 weiteren Präfekturen sieht im Wesentlichen vor, dass Restaurants keinen Alkohol ausschenken und früher schließen. Fortan ist Alkohol wieder erlaubt, die Restaurants sind aber aufgerufen, einen weiteren Monat lang früher zu schließen. Japan hatte den inzwischen fünften Notstand immer wieder verlängert und ausgeweitet. Einen Lockdown mit harten Ausgangssperren wie in anderen Ländern hat Japan seit Beginn der Pandemie jedoch nie verhängt.

USA: Wer mit Sputnik geimpft ist, darf nicht einreisen

Ab Anfang November sollen vollständig geimpfte Nicht-US-Bürger wieder in die USA einreisen dürfen. Wie das amerikanische Nachrichtenmedium "Washington Post" berichtete, gelten dabei allerdings Ausnahmen: Menschen, die mit dem russischen Impfstoff Sputnik V geimpft sind, soll die Einreise weiterhin verwehrt bleiben.

Die Universitätsprofessorin Judyth Twigg sieht in dieser Entscheidung den Versuch der USA, den weltweiten Kampf gegen Covid-19 zu politisieren. In klinischen Studien sei die Wirksamkeit von Sputnik V hinreichend bewiesen worden.

Zunächst stand auch zur Debatte, ob Menschen, die mit Astrazeneca gegen das Coronavirus geimpft sind, die Einreise in die USA verwehrt bleibt. In einem Bericht der "New York Times" versichert aber Thomas Skinner, Sprecher der Centers for Disease Control and Prevention, dass Astrazeneca-Geimpfte in den USA ebenfalls als vollständig geimpft gelten.

Thailand auf tiefstem Stand seit Mitte Juli

Thailand bekommt seine bisher schwerste Corona-Welle immer besser in den Griff. Am Dienstag meldeten die Behörden in Bangkok rund 9.400 Neuinfektionen – so wenige wie seit Mitte Juli nicht mehr. Die höchste jemals in dem südostasiatischen Land verzeichnete Zahl waren 23.400 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden am 13. August. Bislang ist jedoch nur etwa ein Viertel der rund 70 Millionen Einwohner vollständig geimpft.

Wegen strikter Maßnahmen sinken die Zahlen aber seit Wochen stetig, sodass die Regierung zum Wochenbeginn weitere Lockerungen des Lockdowns ab dem 1. Oktober angekündigt hat. Dann dürfen Museen, Fitnessstudios, Spas und Kinos wieder öffnen. Zudem werden die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen um eine Stunde verkürzt. Auch für Reisende gibt es gute Nachrichten: Vollständig Geimpfte müssen nach der Ankunft in Thailand nur noch sieben statt wie bisher 14 Tage in Hotel-Quarantäne.

Indien verzeichnet niedrigsten Corona-Wert seit März

Indien verzeichnet mit 18.795 Corona-Neuinfektionen den niedrigsten Wert seit Anfang März. Zudem meldet das Gesundheitsministerium 179 Todesfälle binnen 24 Stunden im Zusammenhang mit dem Virus. Das ist die niedrigste Zahl seit Mitte März. Insgesamt haben sich in Indien seit Beginn der Pandemie rund 33,7 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Mehr als 447.000 Menschen sind in Verbindung mit einer Infektion gestorben. Indien verzeichnet nach offiziellen Daten weltweit die zweitmeisten Infektionen nach den USA und die drittmeisten Corona-Todesfälle nach den USA und Brasilien.

Biden bekommt vor laufender Kamera Auffrischungsimpfung

US-Präsident Joe Biden hat seine dritte Corona-Impfung bekommen. "Ich weiß, ich sehe nicht so aus, aber ich bin über 65 Jahre alt", scherzte der 78-Jährige am Montag im Weißen Haus, während er sich vor laufender Kamera impfen ließ. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte Corona-Auffrischungsimpfungen mit dem Mittel von Biontech/Pfizer für ältere Menschen und Risikogruppen in der vergangenen Woche genehmigt. Die zweite Impfung muss mindestens sechs Monate her sein. Biden ließ sich auch die ersten beiden Impfungen öffentlich verabreichen.

Auch seine 70 Jahre alte Ehefrau Jill werde die dritte Spritze bekommen, sagte Biden. "Ich möchte klarstellen, dass Auffrischungsimpfungen wichtig sind, aber das Wichtigste ist, dass mehr Menschen geimpft werden", sagte Biden weiter. Die Impfkampagne in den USA hat in den vergangenen Monaten deutlich an Fahrt verloren. Bislang sind dort 55,3 Prozent der Bevölkerung von rund 330 Millionen Menschen vollständig gegen das Coronavirus geimpft.

Minister Müller: "Reiche Länder haben Impfstoffe vom Weltmarkt weggekauft"

Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat vor einer zunehmenden Benachteiligung armer Länder bei der Beschaffung von Corona-Impfstoffen gewarnt. "Reiche Länder haben zusätzliche Impfstoffe vom Weltmarkt weggekauft, um Drittimpfungen zu ermöglichen, während über 90 Prozent der Afrikaner noch nicht einmal die erste Impfung hatten", sagte Müller der Funke Mediengruppe. Eine weitere Benachteiligung der ärmeren Länder müsse unbedingt verhindert werden.

Müller bekräftigte: "Wir dürfen nicht in eine Situation geraten, in der die reichen Staaten den Markt leerkaufen und Impfstoffe horten, während für die armen Länder nichts übrig bleibt." Das Ziel der internationalen Impfstoff-Initiative Covax, bis Ende des Jahres zwei Milliarden Impfstoffdosen für Menschen in armen Ländern zur Verfügung zu stellen, sei nicht mehr zu erreichen, beklagte Müller. Bisher seien nur über 300 Millionen Impfdosen durch Covax verteilt worden. Die Impfstoff-Lieferungen für Afrika würden bis Ende des Jahres voraussichtlich um 25 Prozent geringer ausfallen als erwartet. Das liege vor allem an mangelndem Nachschub.

Die Impfstoff-Spenden der reichen Länder müssten jetzt schnell erfolgen, forderte Müller. Die EU-Staaten hätten 248 Millionen Dosen zugesagt, bisher aber nur 20 Millionen Dosen abgegeben. "Weltweit gibt es 100 Millionen Dosen, die kurz vor dem Verfallsdatum stehen und schnell verimpft werden müssen", mahnte der Minister. Müller nahm auch die Impfstoff-Hersteller in die Pflicht und forderte sie auf, ihre Lieferpolitik zu ändern. "Es wäre absolut nicht hinnehmbar, wenn Impfstoffe extra knapp gehalten werden. Oder vertraglich zugesagten Dosen an Covax hinten angestellt würden, um stattdessen an reichere Länder zu liefern", warnte er. Die Hersteller sollten "endlich Covax in den Lieferungen vorziehen".

Bericht: Schutzmasken im Auto bald Pflicht

Die Mitnahme von Schutzmasken im Auto soll nach einem Zeitungsbericht zur Pflicht werden. Wie die Düsseldorfer "Rheinische Post" (Samstag) berichtet, sollen Fahrzeugführer auch nach der Corona-Pandemie künftig zwei Mund-Nase-Bedeckungen dabeihaben müssen. Dies habe eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums der Zeitung bestätigt.

Demnach sollen die Masken dem vorgeschriebenen Inhalt des Verbandkastens in Pkw, Lkw und Bussen hinzugefügt werden. Es sei beabsichtigt, die Vorgabe mit der nächsten Änderung der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung umzusetzen – greifen solle sie voraussichtlich im nächsten Jahr. Wer den Verbandkasten dann nicht um zwei Masken ergänzt, muss dem Bericht zufolge mit einem Bußgeld rechnen. Bisher sind fünf Euro fällig, wenn die Erste-Hilfe-Ausrüstung unvollständig ist.

Frankreich will 120 Millionen Dosen für arme Länder spenden

Frankreich will doppelt so viele Corona-Impfdosen an ärmere Länder spenden wie bisher geplant. Insgesamt werde sein Land 120 Millionen Dosen zur Verfügung stellen, kündigte der französische Präsident Emmanuel Macron am Samstag bei dem weltweiten Musikfestival Global Citizen Live an. Er bezeichnete es als "Ungerechtigkeit", dass die Impfkampagne auf anderen Kontinenten deutlich langsamer laufe als in Europa. "Wir müssen schneller und entschlossener vorgehen", betonte Macron in seiner Videobotschaft.

Am Mittwoch hatten bereits die USA angekündigt, weitere 500 Millionen Impfdosen für ärmere Länder bereitzustellen. Damit erhöhte die US-Regierung ihre Zusagen für Impfstoff-Spenden auf insgesamt 1,1 Milliarden Dosen.

Niederländische Staatssekretärin im Streit um Corona-Kurs entlassen

Im Streit um den Corona-Kurs der Niederlande hat Premierminister Mark Rutte am Samstag Wirtschaftsstaatssekretärin Mona Keijzer fristlos entlassen. Der ungewöhnliche Schritt folgt auf Kritik von Keijzer an der Einführung eines Corona-Passes in den Niederlanden, die sie im Interview mit der Zeitung "De Telegraaf" (Samstag) geäußert hatte. Wie Rutte nach einer Mitteilung der Regierung sagte, vertrügen die Äußerungen der Staatssekretärin sich nicht mit den kürzlichen Beschlüssen des Ministerrats.

Zwar wurde in den Niederlanden am Samstag die 1,5 Meter-Abstandsregel zum Schutz vor einer Corona-Infektion abgeschafft. An die Stelle tritt aber ein heftig umstrittener Corona-Pass. Fortan muss jeder ab einem Alter von 13 Jahren vor dem Besuch von Gaststätten, Kultur- oder Sportveranstaltungen nachweisen, dass er geimpft, getestet oder genesen ist. Keijzer hatte dem "Telegraaf" gesagt: "Wenn wir in einer Gesellschaft gelandet sind, in der man voreinander Angst haben muss, es sei denn, dass man einen Nachweis vorlegt, dann muss man sich (...) fragen: Wollen wir diese Richtung wählen?"

Stiko-Chef unzufrieden mit Verlauf der Impfkampagne

Der Chef der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, ist unzufrieden mit dem Verlauf der Impfkampagne gegen das Coronavirus in Deutschland. Dem Bayerischen Rundfunk sagte Mertens am Samstag, aus seiner Sicht sei es betrüblich, dass sich gerade die entscheidende Altersgruppe der 18- bis 59-Jährigen im Augenblick nicht so impfen lasse, wie die Stiko das gerne sehen würde. Es sei noch einiges an Überzeugungsarbeit zu leisten.

"Es ist klar aus allen mathematischen Modellierungen, dass diese Altersgruppe auch entscheidend sein wird für den Verlauf dieser vierten Welle und letztlich auch für den weiteren Verlauf der Pandemie in Deutschland", sagte Mertens. Ziel müsse sein, den Menschen verständlich zu machen, dass die Impfung entscheidend ist für die gesamte Bevölkerung. Die Impfquote liegt in der Altersgruppe der 18- bis 59-Jährigen nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bei 69,2 Prozent.

Niederländer demonstrieren gegen Corona-Pass

In den Niederlanden protestieren Hunderte gegen die Einführung eines "Corona-Passes". Sie ziehen in Den Haag, dem Regierungssitz, durch die Straßen und halten Schilder mit Aufschriften wie "Medizinische Apartheit. Stoppt Impfpässe" in die Höhe. In den Niederlanden ist seit Samstag ein Corona-Pass mit dem Nachweis über eine Impfung oder ein negativer Test Voraussetzung für einen Besuch im Restaurant, Bars, Theater oder anderen Veranstaltungsorten. Im Gegenzug wurden Abstandsregeln und Maskenpflicht weitgehend aufgehoben. In öffentlichen Verkehrsmitteln muss weiterhin eine Maske getragen werden, in Schulen aber nicht mehr. 72 Prozent der Bevölkerung haben zumindest eine Impfdosis erhalten.

Stiko empfiehlt keine Booster-Impfung für Senioren

Die Ständige Impfkommission (Stiko) spricht sich in ihrer aktuellen Empfehlung bislang nicht für generelle Auffrischungsimpfungen bei Senioren aus – obwohl ältere Menschen diese in Deutschland bereits bekommen können. Empfohlen wird eine Booster-Dosis mit einem mRNA-Impfstoff aber für Menschen mit Immunschwäche, heißt es in dem am Freitag vom Robert Koch-Institut veröffentlichten Papier. Die Stiko arbeite derzeit die Studienlage für eine Auffrischimpfung anderer Bevölkerungsgruppen auf. Eine Entscheidung soll es in den kommenden Wochen geben.

Die Stiko ist mit ihrer Empfehlung damit zurückhaltender als die Gesundheitsministerkonferenz. Diese hatte Anfang August beschlossen, dass ein Booster ab 60 Jahren wahrgenommen werden könne – frühestens sechs Monate nach der vollständigen Impfung und nach "individueller Abwägung, ärztlicher Beratung und Entscheidung".

Seit einigen Wochen ist dieser Booster unter anderem für alte und immungeschwächte Menschen bundesweit zu haben – auch ohne Stiko-Empfehlung. Damit soll ihr Immunsystem nochmals gegen Sars-CoV-2-Viren gestärkt werden. Mehr als eine halbe Million Bundesbürger haben dieses Angebot bislang bereits angenommen.

US-Bedienstete müssen bis Dezember Impfung vorweisen

Wie das Weiße Haus in Washington mitteilt, sind Millionen von Staatsbediensteten und Mitarbeitern von US-Unternehmen mit Regierungsaufträgen verpflichtet, sich bis zum 8. Dezember gegen das Coronavirus impfen zu lassen. US-Präsident Joe Biden unterzeichnete Anfang September dazu bereits ein entsprechendes Gesetz, nun gibt das Weiße Haus die formelle Anweisung bekannt. Die US-Regierung will auch eine entsprechende Klausel in zukünftige Arbeitsverträge aufnehmen, die Impfungen vorschreibt.

Biden ruft Berechtigte zu Auffrischungsimpfungen auf

Nach der Zulassung von Corona-Auffrischungsimpfungen für bestimmte Bevölkerungsgruppen in den USA hat Präsident Joe Biden dringend dazu aufgerufen, das Angebot zu nutzen. Biden appellierte am Freitag bei einer Ansprache im Weißen Haus an die Berechtigten, sich eine dritte Impfung geben zu lassen, sobald sie an der Reihe seien. Es sei eine Tragödie, dass noch immer Menschen sterben müssten, weil sie ungeimpft seien. "Bitte lassen Sie das nicht Ihre Tragödie werden", mahnte der Präsident.

Oberverwaltungsgericht: Maskenpflicht im Wahllokal ist rechtens

Auch Kritiker der staatlichen Corona-Maßnahmen müssen bei der Bundestagswahl an diesem Sonntag im Wahllokal eine Maske tragen. Das hat das Oberverwaltungsgericht (OVG) für das Land Nordrhein-Westfalen am Freitag klargestellt. Das Gericht in Münster wies den Eilantrag eines Mannes aus Ennigerloh im Kreis Warendorf ab.

Der Antragsteller sieht durch die Maske sein allgemeines Wohlbefinden und seine Konzentration beeinträchtigt. Außerdem wollte er mit dem Verweigern der Maske seine kritische Haltung gegenüber den staatlichen Corona-Maßnahmen ausdrücken, heißt es in einer Mitteilung des OVG. Die Maskenpflicht verletze ihn in seinem Wahlrecht, so der Mann. Dieser Sicht folgte das Gericht nicht. Der Beschluss ist unanfechtbar.

Die in der Coronaschutzverordnung des Landes NRW festgeschriebene Maskenpflicht im Wahllokal bei der Bundestagswahl sei eine verhältnismäßige Schutzmaßnahme zur Verhinderung von Corona-Infektionen, so das Gericht. Die auf wenige Minuten begrenzte Maskenpflicht hindere keinen Wahlberechtigten an der Stimmabgabe. Ausnahmen seien nur aus medizinischen Gründen möglich

Nach Corona-Infektionen in New York: Bolsonaro hinterfragt Quarantäne

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hat die ihm auferlegte Quarantäne nach dem positiven Corona-Test seines Gesundheitsministers während einer Dienstreise in New York infrage gestellt. Er habe deswegen bei der Gesundheitsüberwachungsbehörde Anvisa nachgefragt, sagte Bolsonaro in einer Übertragung in sozialen Medien am Donnerstagabend (Ortszeit).

Bolsonaro befindet sich nach der Rückkehr aus den USA laut brasilianischen Medienberichten derzeit für fünf Tage in Isolation im Regierungspalast in der Hauptstadt Brasília. Danach wolle er einen neuen Test machen. Die Anvisa, die etwa Corona-Impfstoffe in Brasilien zulässt, hatte Bolsonaro und Mitgliedern der brasilianischen Delegation, die Kontakt mit Gesundheitsminister Marcelo Queiroga hatte, 14 Tage Quarantäne empfohlen.

Queiroga gab am Dienstag bekannt, dass er positiv auf das Coronavirus getestet worden sei und in New York in Quarantäne bleibe. Er hatte mit Bolsonaro an der Generaldebatte der Vereinten Nationen teilgenommen und sich dabei auch im UN-Hauptquartier am East River aufgehalten. Zuvor war bereits ein weiteres Mitglied der Delegation positiv getestet worden. Zudem twitterte Queiroga in den Tagen in New York Fotos unter anderem mit Bolsonaro, dessen Frau Michele und Vertretern von Investmentfonds. Er hatte auch ein Treffen mit dem britischen Premierminister Boris Johnson, der wiederum US-Präsident Joe Biden traf. Die britische Nachrichtenagentur PA meldete am Donnerstagabend, dass Johnson negativ getestet worden sei.

Bericht: Ausnahmen bei Lohnfortzahlung für Beamte

Die Bundesländer und die Bundesregierung hatten sich darauf verständigt, Ungeimpften die Lohnfortzahlung zu streichen, sollten diese in Corona-Quarantäne geschickt werden und deswegen nicht arbeiten können. Doch das soll offenbar nicht für jeden Arbeitnehmer gelten. Wie die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" ("WAZ") berichtete, sollen Beamte von den neuen Regeln ausgenommen sein.

Im öffentlichen Dienst könne dies zu einer Spaltung der Belegschaft führen. Denn während Ungeimpfte in einem Angestelltenverhältnis von den Lohnausfällen betroffen sind, blieben demnach verbeamtete Beschäftigte verschont. "Das ist eine Ungleichbehandlung, die den Betriebsfrieden in Rathäusern oder Schulen ganz erheblich stören kann", sagte Roland Staude, Chef des Beamtenbundes Nordrhein-Westfalen der "WAZ".

Norwegen hebt Corona-Einschränkungen auf

Norwegen beendet seine Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Die Restriktionen würden am Samstagnachmittag aufgehoben, kündigte Ministerpräsidentin Erna Solberg am Freitag an. "Es ist 561 Tage her, dass wir die härtesten Maßnahmen in Norwegen in Friedenszeiten eingeführt haben. (...) Jetzt ist die Zeit gekommen, zu einem normalen Alltag zurückzukehren." Mehrere Maßnahmen waren bereits gelockert worden, nun fällt auch das Abstandsgebot weg. Restaurants können damit wieder ihre volle Kapazitäten ausschöpfen, ebenso wie Nachtclubs, Sportarenen und andere Veranstaltungshäuser. "Kurz gesagt: Wir können jetzt wieder normal leben", sagte Solberg. Zugleich betonte sie, dass die Pandemie noch nicht vorbei sei. "Menschen werden immer noch erkranken und darum ist es notwendig, dass sich alle impfen lassen." Wer sich infiziere, müsse nach wie vor in Isolation, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Norwegen folgt damit einer wachsenden Zahl an Ländern, die bereits ihre Einschränkungen aufgehoben haben, etwa Dänemark und Großbritannien. Auch Reisebeschränkungen sollen gelockert werden. Zudem will die Regierung nicht mehr vor Reisen außerhalb Europas warnen. Für Menschen, die aus Ländern mit hohen Infektionsraten nach Dänemark einreisen, sollen allerdings einige Restriktionen in Kraft bleiben.

67 Prozent der Bevölkerung Norwegens sind nach Angaben des der Gesundheitsbehörden vollständig geimpft. Etwa 76 Prozent haben mindestens eine Impfdosis erhalten

So denken die Deutschen über ein Ende der Corona-Auflagen

Die meisten Deutschen sind gegen ein rasches Ende aller Corona-Auflagen. Bei einer Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur wandten sich 61 Prozent der Befragten gegen eine sofortige Aufhebung aller Beschränkungen. 33 Prozent wären hingegen dafür.

Dänemark hatte vor kurzem bei einer Impfquote von 83 Prozent alle Corona-Beschränkungen aufgehoben. "In Deutschland waren zuletzt rund 62 Prozent der Menschen vollständig geimpft", lautete die Frage. "Sollten in Deutschland jetzt alle Beschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie aufgehoben werden?" 33 Prozent lehnten dies kategorisch ab, 28 Prozent antworteten mit "eher nein". 19 Prozent sind entschieden für eine Aufhebung, 14 Prozent wählten "eher ja". Die stärkste Ablehnung eines sofortigen Endes aller Beschränkungen gab es bei alten Menschen.

Saar-Regierung plant weitere Lockerungen der Maßnahmen

Die saarländische Landesregierung plant ab dem 1. Oktober weitere Lockerungen von Corona-Maßnahmen in verschiedenen Bereichen. "Wir wollen unser Saarland-Modell für die Phase der dank hoher Impfquote und erfolgreicher Teststrategie abklingenden Pandemie mutig weiterentwickeln", teilte Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) am Freitag mit. Der Ministerrat werde die neue Verordnung voraussichtlich am Dienstag (28. September) beschließen. Anschließend werde über Details informiert.

Hans sagte weiter: "Unser Ziel ist es, für mehr Klarheit und eine Vereinfachung der Regeln zu sorgen und eine Perspektive für Veranstaltungsbranche, Gastronomie, Clubs, Kultur und Hotellerie zu ermöglichen. So viel Beschränkung wie nötig – so viel Freiheit wie möglich: Das ist und bleibt unser Leitmotiv." Zuvor hatte die "Saarbrücker Zeitung" über die Pläne der Regierung berichtet.

WHO empfiehlt erstmals vorbeugende Therapie bei Covid-Risikopatienten

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt erstmals ein Medikament als Vorbeugung gegen eine schwere Covid-19-Erkrankung bei infizierten Risikopatienten. Sie verweist auf Studien, wonach die Antikörper-Kombination aus Casirivimab und Imdevimab von der US-Firma Regeneron und dem Schweizer Unternehmen Roche deren Überlebenschancen verbessern kann. Die WHO veröffentlichte ihre neue Empfehlung am Freitag im "British Medical Journal". In Deutschland wird diese Antikörper-Kombination bereits in speziellen Fällen für Corona-Patienten eingesetzt.

Die WHO empfiehlt nun die Gabe der Mittel bei Corona-Patienten mit Vorerkrankungen, die deshalb Gefahr laufen, schwer an Covid-19 zu erkranken und dann auf Intensivstationen behandelt werden müssten. Ebenso sollen bereits schwer Erkrankte damit behandelt werden, die keine Antikörper gegen Covid-19 haben. Herausforderung seien die hohen Kosten und die knappe Produktion, so die WHO. Deshalb werde mit Roche über niedrigere Preise, eine mögliche Schenkung und eine faire Verteilung in aller Welt verhandelt. Die WHO setzte sich dafür ein, dass auch anderen Herstellern die Produktion ermöglicht wird, damit billigere Varianten der Mittel auf den Markt kommen.

Ältere Corona-Nachrichten finden Sie hier, in dem vorherigen t-online-Newsblog.

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