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Corona-Ausbruch: Leopoldina-Experten raten zu "hartem Lockdown"


Ab Weihnachten
Leopoldina-Experten raten zu "hartem Lockdown"

Von dpa, afp
Aktualisiert am 08.12.2020Lesedauer: 2 Min.
Ein geschlossenes Geschäft in Köln: Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina will einen umfassenden "harten Lockdown" ab Heiligabend.Vergrößern des Bildes
Ein geschlossenes Geschäft in Köln: Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina will einen umfassenden "harten Lockdown" ab Heiligabend. (Quelle: Oliver Berg/dpa-bilder)

Bund und Länder diskutieren, wie sie damit umgehen sollen, dass die Corona-Infektionen kaum sinken. Die Nationale Akademie der Wissenschaften hat nun Empfehlungen vorgelegt – und die haben es in sich.

Die Schulpflicht sollte bereits ab nächster Woche bis zu den Weihnachtsferien aufgehoben und Kontakte "auf das absolute Mindestmaß reduziert" werden, heißt es in einer Pressemitteilung. "Ab dem 24. Dezember 2020 bis mindestens zum 10. Januar 2021 sollte in ganz Deutschland das öffentliche Leben weitgehend ruhen und ein harter Lockdown gelten." Hierfür sollten alle Geschäfte bis auf die des täglichen Bedarfs geschlossen, die Weihnachtsferien in den Bildungseinrichtungen verlängert und das Homeoffice, wenn möglich, gestattet werden.

Außerdem empfehlen die Wissenschaftler für den Wiederbeginn des Unterrichts ab dem 10. Januar ländereinheitliche Regeln für Wechselunterricht in den weiterführenden Schulen, die ab einem bestimmten Infektionswert greifen sollen. Für alle Jahrgangsstufen sollte ein Mund-Nasen-Schutz im Unterricht verpflichtend sein.

Vorgehen soll "transparent, verständlich und planbar" sein

"Erforderlich ist zudem eine langfristige politische Einigung auf ein klares, mehrstufiges und bundesweit einheitliches System von Regeln, die ab einer bestimmten Anzahl von Fällen pro 100.000 Einwohner greifen. Durch ein einheitliches und nachvollziehbares Vorgehen werden die Maßnahmen für Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen transparent, verständlich und planbar", heißt es weiter.

Die Leopoldina begründet ihre Forderungen mit der hohen Zahl an täglichen Todesfällen und der derzeit enormen Belastung des medizinischen Personals in Krankenhäusern.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Montag in einer Videositzung der Unionsfraktion nach Angaben von Teilnehmern ebenfalls betont, dass man mit den bisherigen Maßnahmen nicht von den hohen Infektionszahlen herunterkomme. Auch Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte härtere Regeln nicht ausgeschlossen. Laut Informationen des "Spiegel" wollen sich die Wissenschaftler am Dienstag noch mit der Kanzlerin beraten.

Ob sich Bundesregierung und Ministerpräsidenten vor Weihnachten dazu erneut zusammenschalten, ist noch unklar. Nicht alle Länder-Regierungschefs halten das für notwendig. Bislang sind neue Beratungen in dem Rahmen für den 4. Januar geplant.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP, dpa
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