20-Jähriger in Verdacht Islamist nach tödlicher Messerattacke in Dresden gefasst
Nach einer Messerattacke auf zwei Touristen in Dresden mit einem Toten und einem Verletzten haben die Ermittler nun einen Verdächtigen gefasst. Der Generalbundesanwalt übernimmt den Fall.
Nach einem Angriff in Dresden mit einem Toten hat die Polizei nun einen Verdächtigen gefasst. Ein 20-Jähriger sei am Dienstagabend in Dresden festgenommen worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Es soll sich bei dem Mann um einen islamistischen Gefährder aus Syrien handeln. Die Behörden gehen von einer islamistisch motivierten Tat aus. Deswegen übernahm der Generalbundesanwalt die Ermittlungen.
Zuvor hatte der "Spiegel" berichtet. Demnach sei der Mann seit Jahren als Islamist in Deutschland bekannt. Er saß offenbar bereits zwei Jahre im Gefängnis, wegen Anleitung zu einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat, wie das Magazin weiter berichtet.
Motiv noch unklar
Der Beschuldigte soll am Mittwoch einem Haftrichter vorgeführt werden. Auf die Spur des Mannes kamen die Ermittler nach eigenen Angaben im Zuge der Spurenauswertung des Angriffs. Die Ergebnisse begründeten den Tatverdacht.
Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung soll es sich dabei um DNA-Spuren handeln. Sie befanden sich demnach an dem als Tatwaffe verwendeten Messer, das nach dem Verbrechen vom 4. Oktober von der Polizei am Tatort in der Innenstadt nahe von Sehenswürdigkeiten wie der Frauenkirche und dem Grünen Gewölbe gefunden wurde. Die DNA des Verdächtigen war demnach bereits in den Polizeidatenbanken gespeichert.
Attacke in Innenstadt
Aufgrund der Ermittlungsergebnisse sei sofort eine Fahndung eingeleitet worden, erklärten die Behörden. Dabei sei der Verdächtige dann am Dienstagabend in der Innenstadt unweit des einstigen Tatorts entdeckt und umgehend festgenommen worden. "Mein Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen, die neben dem Verlust heute erfahren mussten, dass die Morde vermutlich politisch motiviert waren", sagte Innenminister Horst Seehofer zu den neuen Erkenntnissen. "Die Tat führt uns erneut die Gefährlichkeit islamistischer Gewalt vor Augen."
Bei der Attacke auf zwei Touristen war ein 55-Jähriger so schwer verletzt worden, dass er im Krankenhaus starb. Ein 53-Jähriger überlebte mit schweren Verletzungen. Die beiden Männer kamen aus Nordrhein-Westfalen und besuchten gemeinsam Dresden. Passanten hatten sie gefunden und die Rettungskräfte alarmiert. Die Polizei richtete eine Sonderkommission ein, um das Verbrechen aufzuklären.
- Nachrichtenagenturen AFP, dpa
- "Spiegel": Messerangriff in Dresden - Verdächtiger ist islamistischer Gefährder