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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Leser zu den neuen Corona-Maßnahmen "50 Euro für das Nichttragen von Masken halte ich für zu gering"
Am Donnerstagabend hat die Bundesregierung neue Corona-Regeln bekannt gegeben. Das sagen t-online.de-Leser aus verschiedenen Regionen über die Maßnahmen von Bund und Ländern.
Bund und Länder haben am Donnerstag über neue Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie beraten. Bundesweite Regelungen sollten getroffen werden. Doch nicht in allen Punkten konnte sich die Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen der Länder einigen.
Bei der geplanten Begrenzung von Privatfeiern auf 25 Personen konnte keine Einigung gefunden werden. Die Bürger werden lediglich dazu aufgefordert, im Einzelfall kritisch abzuwägen. Auf ein Mindestbußgeld von 50 Euro für Maskenverweigerer konnten sich allerdings fast alle Bundesländer – bis auf Sachsen-Anhalt – einigen. Die genauen Beschlüsse können Sie hier nachlesen.
Die Situation in der Corona- Pandemie sieht in den Bundesländern recht unterschiedlich aus. Während beispielsweise Sachsen-Anhalt und Sachsen nur geringe Infektionszahlen melden, gibt es in Nordrhein-Westfalen und Bayern diverse Landkreise mit hohen Infektionszahlen. Entsprechend sehen auch die Menschen aus den einzelnen Bundesländern die Corona-Maßnahmen in Bezug auf die Region, in der sie Leben, recht verschieden.
Diese Maßnahmen halten die Leser in ihrem Landkreis für sinnvoll und so beurteilen sie die neuen Beschlüsse:
t-online.de-Leser Thomas Schippert (58) aus dem Landkreis Starnberg, Bayern
"Ausgehend von meinem persönlichen Beobachtungen hier im Großraum München bezüglich der Einhaltung der Hygienevorschriften nehme ich mit großer Sorge wahr, dass – anders als zu Beginn der Pandemie – mittlerweile sehr sorglos mit diesen umgegangen wird. Vor allem das mangelnde Tragen von Masken, aber auch die fehlende Abstandswahrung, sind für mich Zeuge der Verdrossenheit mit den Vorschriften.
Meiner Meinung nach ist dem nicht zeitnah argumentativ entgegenzuwirken und damit bleiben nur entsprechende Strafen. 50 Euro für das Nichttragen von Masken halte ich für zu gering. 100 Euro wären gerechtfertigt. Eventuell wäre sogar eine Tagessatz-Regelung denkbar und damit eine Koppelung an die Einkommensverhältnisse. Wenn selbstgefertigte, gefälschte Atteste vorgezeigt werden, ist das ein Betrugsvergehen und sollte entsprechend strafrechtlich verfolgt werden. Auch private Veranstaltungen mit mehr als 25 Personen müssten wesentlich höher bestraft werden."
t-online.de-Leserin Marita Scholte (57) aus dem Landkreis Bautzen, Sachsen
"In unserem Landkreis gab es sehr wenig Corona-Infizierte. Anfangs hat sich auch hier eine gewisse Panik und Angst vor einer Ansteckung verbreitet. Relativ schnell ist aber die Angst vor einer Ansteckung der Angst vor den Bußgeldern gewichen. Der neue Beschluss der Bundesregierung trägt sicherlich auch nicht zur Entspannung bei und fördert eher den Unmut der Leute. Man weiß ja gar nicht mehr was man glauben soll. Laufend neue, unterschiedliche Meldungen von Virologen, Experten und solchen, die Experten sein wollen. Die Meldungen reichen sinngemäß von ,wir werden alle sterben' bis hin zu ,alles nicht so schlimm'.
Für uns persönlich hätte die 25 Personen-Regelung das finanzielle Desaster bedeutet, da wir während des Lockdown eh schon keine Einnahmen hatten. Die vielgepriesene staatliche Unterstützung bekommen wir nicht. Aus unserer Erfahrung (wir vermieten Räume für Feierlichkeiten) wollen die Leute feiern und zwar mit Verwandten, Freunden und Bekannten und ihre Feier genießen, ohne Auflagen und Vorschriften und vor allem ohne Angst vor Kontrollen und Bußgeldern. Wer Angst vor Ansteckung hat, bleibt eben zu Hause. Diesen Satz höre ich immer wieder.
Wenn über die Gefährlichkeit des Virus Einigkeit besteht, dann sollten Maßnahmen nur regional getroffen werden. Meine persönliche Meinung ist allerdings, das ich mich nicht vor allen Viren und sonstigen Krankheiten schützen kann, diese Immunität muss der Körper selbst entwickeln."
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