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Ukraine-Krieg: Anschlag auf Militärparade? Selenskyj macht Andeutungen


Newsblog zum Ukraine-Krieg
Attacke auf Militärparade? Selenskyj macht Andeutungen

Von t-online
Aktualisiert am 30.04.2025 - 03:54 UhrLesedauer: 13 Min.
Wolodymyr Selenskyj während einer Pressekonferenz nach dem Gipfel der sogenannten "Koalition der Willigen".Vergrößern des Bildes
Wolodymyr Selenskyj während einer Pressekonferenz nach dem Gipfel der sogenannten "Koalition der Willigen". (Quelle: Aurelien Morissard/dpa)
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Selenskyj fordert mehr Druck auf "Moskaus Schmerzpunkte" – und macht Andeutungen. Russland greift Charkiw an. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Ukraine: Tote und Verletzte bei russischem Drohnenangriff

Russische Drohnenschwärme haben die ukrainischen Städte Charkiw und Dnipro angegriffen. Dabei wurde mindestens ein Mensch getötet und mindestens 38 wurden verletzt. In Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine im Nordosten, wurden bei dem Massenangriff 38 Menschen verletzt, darunter zwei Kinder, wie Regionalgouverneur Oleh Syniehubov mitteilt. Charkiws Bürgermeister Ihor Terechow spricht von 39 Verletzten.

"Es gab 16 Angriffe auf Charkiw", schreibt Terechow im Nachrichtendienst Telegram. "Ein Hochhaus wurde getroffen sowie Privathäuser, eine medizinische Einrichtung und zivile Infrastruktur." In Dnipro, im Südosten der Ukraine, lösen Drohnen Brände aus und töten einen Menschen, wie Serhij Lysak, Gouverneur der Region Dnipropetrowsk, mitteilt. "Es gibt mehrere Brände in der Stadt", schreibt Lysak auf Telegram. "Privathäuser wurden beschädigt."

Medien: Tote Journalistin wurde in russischer Haft gefoltert

Die in russischer Gefangenschaft gestorbene ukrainische Journalistin Wiktorija Roschtschyna ist laut Medienberichten gefoltert worden. Roschtschynas Leiche sei im Februar mit Anzeichen von Folter und fehlenden Organen an die Ukraine übergeben worden, berichteten mehrere Medien, darunter der "Spiegel", die "Washington Post" und die "Ukrainska Prawda", am Dienstag unter Berufung auf ukrainische Ermittler. Mehr dazu lesen Sie hier.

Selenskyj für mehr Druck auf "Moskaus Schmerzpunkte"

Die Ukraine bereitet nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj mit internationalen Partnern weitere Sanktionen gegen Russland vor. Diese zielten auf Handel und Rüstungsindustrie des Angreiferlandes sowie auf "russische Einflussnetzwerke". Dies geschehe in Abstimmung mit den europäischen Ländern und den USA, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache, ohne Details zu nennen. "Wir wählen die Schmerzpunkte in Russland aus, die Moskau am ehesten dazu bewegen, sich auf Diplomatie einzulassen", sagte er in Kiew.

Erneut forderte er, Russland solle sich auf eine umfassende Waffenruhe ohne Vorbedingungen einlassen, nicht nur auf eine begrenzte Feuerpause über drei Tage des Weltkriegsgedenkens im Mai. Selenskyj unterstellte, damit gehe es Moskau nur darum, die geplante Militärparade zum russischen Tag des Sieges am 9. Mai vor ukrainischen Drohnenangriffen zu bewahren.

"Jetzt sind sie besorgt, dass ihre Parade infrage gestellt ist – und das zu Recht", sagte der ukrainische Präsident und deutete damit indirekt an, dass die Ukraine eine Attacke auf die russische Hauptstadt unternehmen könnte. Russland solle sich stattdessen Sorgen machen, weil der Krieg immer noch andauere, so der ukrainische Präsident.

Putin lässt Bezeichnung Flughafen Stalingrad zu

Der russische Präsident Wladimir Putin hat dem Flughafen von Wolgograd als Zusatzbezeichnung wieder den früheren Namen der Stadt verliehen: Stalingrad. Damit solle an den Sieg des sowjetischen Volkes im Zweiten Weltkrieg erinnert werden, hieß es in dem Erlass, den Putin nach einem Besuch in Wolgograd unterzeichnete.

Russland bereitet sich in diesen Tagen auf große Feiern zum 80. Jahrestag des Kriegsendes 1945 vor. Gemeinsam mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko erinnerte Putin in Wolgograd an die Schlacht von Stalingrad gegen die deutsche Wehrmacht und verbündete Einheiten im Winter 1942/43.

Die Umbenennung des Flughafens sei eine Bitte von Weltkriegsveteranen wie von Teilnehmern am Krieg gegen die Ukraine, sagte Gouverneur Andrej Botscharow. "Deren Wort ist für mich Gesetz. So machen wir das", erwiderte Putin der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge.

Viele Verletzte durch russischen Drohnenangriff auf Charkiw

Durch einen russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Großstadt Charkiw sind nach Behördenangaben mindestens 20 Menschen verletzt worden. "In der Stadt sind Explosionen zu hören", schrieb Bürgermeister Ihor Terechow am Abend auf Telegram. Mehrere Stadtteile seien von den Angriffen betroffen. Eine Kampfdrohne iranischer Bauart sei neben einem Krankenhaus eingeschlagen.

Charkiw, vor dem Krieg eine Millionenstadt, liegt im Osten der Ukraine dicht an der russischen Grenze. Die Stadt ist deshalb besonders häufig von russischen Luftangriffen betroffen. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe griffen Drohnen auch die Städte Dnipro und Krywyj Rih sowie das Gebiet Cherson an. In Dnipro wurde nach Angaben von Gebietsgouverneur Serhij Lyssak mindestens ein Mensch getötet. Es gebe mehrere Brände in der Stadt.

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Verletzte in der russisch besetzten Stadt Horliwka

Die russische Besatzungsverwaltung des Gebietes Donezk meldete 16 Verletzte nach einem angeblichen ukrainischen Artillerieangriff auf die Stadt Horliwka. Demnach habe die ukrainische Armee den wichtigen Eisenbahnknotenpunkt mit Raketenartillerie geschossen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig bestätigen.

Dienstag, 29. April

Ukraine: Vier Menschen wegen mangelhafter Munition festgenommen

Weil sie die ukrainische Armee mit mangelhafter Munition beliefert haben sollen, sind in der Ukraine vier Menschen festgenommen worden. Der Leiter eines Rüstungsbetriebs in der Region Dnipropetrowsk und sein Stellvertreter seien festgenommen worden, erklärte der ukrainische Geheimdienst SBU am Dienstag. Zwei Beamte des Verteidigungsministeriums wurden demnach ebenfalls in Gewahrsam genommen. Die Munition sei aus minderwertigem Material hergestellt worden.

Den Verdächtigen drohen nach offiziellen Angaben Haftstrafen in Höhe von bis zu 15 Jahren. Ende vergangenen Jahres hatten ukrainische Soldaten in ukrainischen Medien von Problemen mit mangelhafter Munition berichtet. Geschosse explodierten nicht, blieben in Mörsern stecken oder verfehlten ihr Ziel, hieß es damals in einem Bericht des ukrainischen TV-Senders 1+1.


Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
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