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NRW-Gesundheitsminister verspricht: "Tönnies wird völlig anders arbeiten"


Corona-Schutzmaßnahmen
NRW-Gesundheitsminister stellt Bedingungen für Tönnies-Neustart

Von afp
Aktualisiert am 16.07.2020Lesedauer: 2 Min.
Mehr als 1.500 Mitarbeiter der Tönnies-Fabrik mussten über zwei Wochen in Quarantäne bleiben.Vergrößern des Bildes
Mehr als 1.500 Mitarbeiter der Tönnies-Fabrik mussten über zwei Wochen in Quarantäne bleiben. (Quelle: Xinhua/imago-images-bilder)
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Nach dem Corona-Ausbruch in der Tönnies-Fleischfabrik verspricht der NRW-Gesundheitsminister verbesserte Arbeitsbedingungen. Greenpeace sorgte steigt dem Milliardär derweil buchstäblich aufs Dach.

Anlässlich der Wiederaufnahme des Schlachtbetriebs in der Fleischfabrik Tönnies hat der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) umfassende Maßnahmen gegen eine erneute Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zugesagt. Die Umweltorganisation Greenpeace demonstrierte gegen die Wiederaufnahme mit einer aufsehenerregenden Aktion.

Der Arbeitsschutz wird anwesend sein

"Tönnies wird völlig anders arbeiten", sagte Laumann am Donnerstag im ZDF-"Morgenmagazin". So seien staatliche Hygiene-Experten in dem Betrieb in Rheda-Wiedenbrück präsent und das Werk habe eine neue Lüftung bekommen.

"Ich habe auch entschieden, dass die Öffnung von Tönnies grundsätzlich auch von Beamten des Arbeitsschutzes begleitet wird", hob Laumann hervor. So solle dafür gesorgt werden, "dass auch die Abstände eingehalten werden, dass da, wo man Abstände nicht einhalten kann, Masken getragen werden".

Zwei Mal pro Wochen testen lassen

Die Arbeiter bei Tönnies und bei allen anderen Schlachthöfen in Nordrhein-Westfalen mit mehr als hundert Mitarbeitern müssen sich zwei Mal pro Woche auf das neuartige Coronavirus testen lassen. Diese Testungen müssten von den Schlachthöfen selbst bezahlt werden, sagte Laumann. Der Minister arbeitet nach eigenen Angaben außerdem an einer neuen Gebührenordnung, damit behördliche Kontrollen etwa in Unterkünften der Tönnies-Mitarbeiter nicht allein vom Steuerzahler gezahlt würden.

Am Hauptstandort des Fleischkonzerns in Rheda-Wiedenbrück hatte es Mitte Juni einen massiven Corona-Ausbruch gegeben. Der Betrieb wurde vorübergehend geschlossen und ein erneuter Lockdown für die Kreise Gütersloh und Warendorf angeordnet. Parallel dazu befeuerte der Ausbruch auch die Debatte über die Zustände in der Fleischbranche.

Greenpeace landet mit Gleitschirmen auf Werkshalle

Die Umweltorganisation Greenpeace zeigte ihre Abneigung gegen die Fleischindustrie und ihre Zustände mit einer besonderen Demonstration am Donnerstag: Am Morgen landeten – nach Beobachtungen eines dpa-Reporters – Aktivisten mit motorisierten Gleitschirmen auf dem Dach einer Werkshalle.

Neben dem sich drehenden Firmenlogo von Tönnies an der Firmenzentrale in Rheda-Wiedenbrück entrollten sie ein Banner mit dem Schriftzug "Schluss mit dem Schweinesystem". Tönnies hatte am Donnerstagmorgen nach rund vierwöchiger Corona-Zwangspause an seinem Stammsitz wieder den Schlachtbetrieb aufnehmen dürfen.

"Keinen Cent an Herrn Tönnies bezahlen"

Laumann bekräftigte im ZDF, es sei "völlig klar", dass Werksverträge in der Schlachtindustrie verboten werden müssten. Die Betriebe müssten ihre Mitarbeiter fest einstellen und nicht als Zeitarbeiter. Zum Antrag von Tönnies auf staatliche Zahlungen wegen des Betriebsausfalls während der Corona-Pandemie sagte Laumann, dass Nordrhein-Westfalen "freiwillig keinen Cent an Herrn Tönnies bezahlen" werde.

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Der nordrhein-westfälische Minister äußerte sich auch zur Debatte über Ausreisesperren für Kreise mit erhöhten Coronavirus-Infektionszahlen. Er sei der Meinung, "dass das nicht funktioniert", sagte Laumann. "So viel Polizei kann man gar nicht aufbieten, um einen ganzen Landkreis abzusperren."

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Dienstag dafür geworben, dass Landkreise künftig bei akuten Corona-Ausbrüchen die Reisefreiheit der Bürger beschränken können. Dies sei ein "Vorschlag, den man diskutieren sollte und für den ich werben würde", sagte sie. Dazu laufen bereits Gespräche zwischen Bund und Ländern.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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