Video: Wut im Landtag Linken-Landeschefin wirft Blumen vor Kemmerichs Füße
In Thüringen ist Thomas Kemmerich von der FDP mit Stimmen der AfD und der CDU zum Ministerpräsidenten gewählt worden. Das übrige Parlament ist empört – die Linken-Landeschefin reagiert mit einer eindeutigen Geste.
Aus Protest gegen die Wahl von Thomas Kemmerich zum neuen Ministerpräsidenten von Thüringen hat ihm Linke-Landeschefin Susanne Hennig-Wellsow einen Blumenstrauß vor die Füße geworfen. Was heute im Landtag passiert sei, sei "von langer Hand geplant" gewesen, sagte sie im Erfurter Landtag. Die aufsehenerregende Szene sehen Sie oben in unserem Video.
Mit einem Trick und Zockerei stelle die FDP den Regierungschef. Nun sei "ein Fünf-Prozent-Mensch" Ministerpräsident, der sich mit den Stimmen einer extrem rechten Partei ins Amt habe wählen lassen. Sie schäme sich für Kemmerich.
Auf die Frage, wie die Linke mit dieser Regierung zusammenarbeiten wolle, sagte sie: "Die wird es nicht geben." Trotzdem werde ihre Partei weiterarbeiten, wenn auch noch nicht klar sei, wie. "Wir als Partei Die Linke werden nicht aufgeben, weil wir das Land nicht den Rechten überlassen werden."
"Ramelow hat sich zurückgezogen"
CDU und FDP hätten allerdings den demokratischen Konsens verlassen. Sie hoffe nur, dass sich die Bundesparteien kein Beispiel an ihren Landesverbänden nehmen. Zu Ramelows Gefühlslage sagte sie: "Er hat sich zurückgezogen." Man könne sich vorstellen, wie es ihm nun gehe.
Bei Twitter werden über das Verhalten der Linken-Abgeordneten verschiedene Stimmen laut. Die meisten finden die Aktion mit dem Blumenstrauß nicht angemessen und völlig übertrieben. "Das ist der reinste Kindergarten", heißt es von einem Nutzer. Ein anderer schreibt, es würde sich jetzt deutlich zeigen, dass Linke und Grüne keine Demokraten sind. Dass sei anhand der Reaktion offenkundig. Einige Kommentare sind allerdings auch zustimmend und feiern die Linken-Politikerin für das Signal: "So geht Haltung!", heißt es von einem Twitter-Nutzer.
- Nachrichtenagentur dpa
- Twitter: Debatte #thueringen