Diskussion um CO2-Emissionen Regierung rechtfertigt USA-Flüge von Ministern
Kanzlerin Merkel ist in die USA geflogen – 23 Minuten später hob die Verteidigungsministerin mit einer zweiten Maschine ab. Für die Flüge ernteten sie scharfe Kritik. Nun erklärt sich die Regierung.
Die Bundesregierung reagiert auf die Kritik an den separaten Flügen mehrerer Kabinettsmitglieder in die USA. Nach eigenen Angaben gleicht die Regierung ihre dienstlichen Flüge und Autofahrten komplett durch Investitionen in Klimaschutzprojekte aus. Ein Sprecher des Umweltministeriums sagte, für Dienstreisen von Angehörigen von 121 Ministerien und Bundesbehörden im Jahr 2017 seien für rund 1,7 Millionen Euro Emissionsgutschriften in Höhe von etwas mehr als 300.000 Tonnen CO2 (Kohlendioxid) erworben worden.
Für die Kompensation im Jahr 2018 seien rund zwei Millionen Euro vorgesehen. Unterstützt wurden damit laut Umweltbundesamt unter anderem der Bau von Biogasanlagen in Nepal und der Einbau effizienter Kochöfen in ländlichen Gebieten Sambias.
Unterschiedliche Orte und Termine
Am Sonntag hatte die Luftwaffe Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) zusammen mit einer Delegation zum UN-Klimagipfel nach New York geflogen. Direkt danach hob Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) mit einer Delegation ab in Richtung Washington, um ihren US-Kollegen Mark Esper zu treffen. Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) flog mit einer Linienmaschine nach New York. Am Dienstag bringt die Flugbereitschaft dann Außenminister Heiko Maas (SPD) zur UN-Generalversammlung nach New York.
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"Wir haben versucht, die Flüge zu optimieren", sagte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums. Aufgrund der unterschiedlichen Orte, Delegationen und Termine sei dann aber doch entschieden worden, dass Kramp-Karrenbauer separat fliegen werde.
- Nachrichtenagentur dpa