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Hessen-Wahl – Wählerwanderung: SPD wird von den Grünen aufgefressen


Wählerwanderung
Die SPD wird von den Grünen aufgefressen – und allen anderen auch


Aktualisiert am 29.10.2018Lesedauer: 2 Min.
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Rednerpult für die Wahlparty der SPD: Die Sozialdemokraten sind einer der beiden großen Verlierer der Hessen-Wahl.Vergrößern des Bildes
Rednerpult für die Wahlparty der SPD: Die Sozialdemokraten sind einer der beiden großen Verlierer der Hessen-Wahl. (Quelle: Arne Dedert/dpa)

Viele Wähler in Hessen haben 2018 ihr Kreuz bei einer anderen Partei gemacht als noch 2013. Die Grünen gewinnen aus fast allen politischen Lagern hinzu. Während die SPD an alle Parteien verliert.

CDU und SPD sind die großen Verlierer des Wahlabends. Laut aktueller Hochrechnung kommen die Christdemokraten lediglich auf gut 27 Prozent, die Sozialdemokraten auf knapp 20 Prozent. Der Verlust der beiden sogenannten Volksparteien ist der Gewinn der Grünen, der eigentlichen Sieger mit ebenfalls knapp 20 Prozent: CDU und SPD haben zahlreiche Wähler an die Grünen verloren.

101.000 ehemalige SPD-Wähler machten demnach laut vorläufigen Angaben des Umfrageinstituts Infratest dimap im Auftrag der ARD diesmal ihr Kreuz bei den Grünen. Ähnlich erging es demnach der CDU, die 92.000 Wähler an sie verlor, die 2013 noch für die Christdemokraten gestimmt hatten.

Die SPD verliert in alle Richtungen

Die Sozialdemokraten, die im Vergleich zur Landtagswahl von 2013 laut letztem Stand etwa elf Prozent einbüßten, haben Stimmen an alle politischen Lager verloren. Rund 24.000 an die Linkspartei, 23.000 an die FDP und 38.000 an die AfD. Etwa 68.000 ehemalige SPD-Anhänger entschieden sich, diesmal nicht zu wählen. Und letzten Endes machten 27.000 Wähler 2018 ihr Kreuz bei der CDU anstelle der SPD.

Neben diesen Stimmgewinnen von der SPD haben die Christdemokraten allerdings auch an alle übrigen politischen Parteien Wähler verloren. 94.000 an die AfD, 38.000 an die FDP, 5.000 an die Linkspartei und 58.000 Menschen an die Nichtwähler.

Die AfD gewinnt Stimmen aus allen Lagern

Neben den großen Stimmzuwächsen von ehemaligen SPD- und CDU-Wählern errangen die Grünen hingegen auch Zuwächse bei anderen Lagern. So wählten 3.000 einstige FDP-Wähler die Grünen. Allerdings büßten die Grünen auch einige Stimmen ein im Vergleich zur Wahl von 2013. Rund 3.000 ihrer ehemaligen Wähler gaben diesmal der AfD ihre Stimme.

Während die SPD die einzige Partei ist, die an sämtliche politischen Lager Stimmen verloren hat, hat die AfD als einzige Partei aus allen Wählerschichten Zugewinne erhalten. Neben den großen Zuwanderungen von CDU (94.000) und SPD (38.000), dem kleineren Zugewinn von den Grünen (3.000) entschieden sich auch rund 17.000 einstige FDP-Wähler, 15.000 Linkspartei-Anhänger sowie 21.000 ehemalige Nichtwähler zusätzlich zu 45.000 Menschen, die zuvor Kleinparteien gewählt hatten, für die AfD.

CDU und SPD büßen Rückhalt bei den Jungen ein

Bei CDU und SPD steht es besonders um ihr Ansehen bei jungen Wählern schlecht. Ebenfalls laut Infratest dimap haben nur 15 Prozent der Wähler aus der Gruppe der unter Fünfundzwanzigjährigen ihr Kreuz bei den Sozialdemokraten gemacht, bei der CDU sind es mit 17 Prozent wenig mehr. Die Grünen erreichten in dieser Wählergruppe mit 25 Prozent hingegen den Spitzenwert.

Bei den über Sechzigjährigen ist hingegen die CDU mit 36 Prozent der Stimmen die erfolgreichste Partei, gefolgt von der SPD mit 26 Prozent. Mit 14 Prozent erzielen aber auch die Grünen in dieser Gruppe ein weit höheres Ergebnis als FDP mit sechs Prozent oder Linkspartei mit 5 Prozent. Die AfD erreicht hier zehn Prozent.

Verwendete Quellen
  • Infratest dimap/ARD
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