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Lieblingslieder der SS: Heinos Geschenk blamiert NRW-Heimatministerin


Lieblingslieder der SS
Heinos Geschenk blamiert NRW-Heimatministerin

Von dpa
Aktualisiert am 23.03.2018Lesedauer: 2 Min.
Die Heimatministerin Scharrenbach und Heino: Der Musiker schenkte ein Doppelalbum mit mehreren nationalsozialistischen Liedern.Vergrößern des Bildes
Die Heimatministerin Scharrenbach und Heino: Der Musiker schenkte ein Doppelalbum mit mehreren nationalsozialistischen Liedern. (Quelle: F. Berger/MHKBG/dpa-bilder)

Schlagersänger Heino hat Nordrhein-Westfalens CDU-Heimatministerin mit einem Gastgeschenk in Verlegenheit gebracht: Er schenkte eine CD mit völkischen Liedern.

Ausgerechnet Schlagerbarde Heino hat Nordrhein-Westfalens neuer CDU-Heimatministerin Ina Scharrenbach ein Fettnäpfchen bereitet. Bei ihrem ersten, aufwendig beworbenen NRW-Heimatkongress ließ sich die stets sehr korrekt und etwas streng auftretende CDU-Politikerin von Heino und Frau Hannelore ein vergiftetes Geschenk in die Hände legen: "Die schönsten deutschen Heimat- und Vaterlandslieder".

SS-Lieder auf Schallplatte

Das Problem: Viele der 24 Lieder auf dem Doppelalbum fanden sich wegen der deutschtümelnden und teils martialischen Texte zu Hitlers Zeiten im "Liederbuch der SS". Einige Texte aus dem 1981 veröffentlichten Album lassen erschauern. Etwa "Der Gott, der Eisen wachsen ließ".

Dort heißt es: "Wir wollen heute Mann für Mann mit Blut das Eisen röten, mit Henker- und mit Knechteblut, o süßer Tag der Rache! Das klinget allen Deutschen gut, das ist die große Sache." In dem von der SS als "Treuelied" glorifizierten Stück von 1814 "Wenn alle untreu werden" wird vom "heil'gen Deutschen Reich" geschwärmt.

Heino immer wieder in der Kritik

Die SPD-Landtagsfraktion reagierte empört und wollte am Donnerstag von der Landesregierung wissen, wie Heino überhaupt zu einer Einladung zu dem Kongress am vergangenen Wochenende gekommen sei. Dem Schlagersänger ist in der Vergangenheit immer wieder eine unkritische Haltung zu völkischem Liedgut vorgeworfen worden.

Zu Zeiten der Apartheid hatte er in Südafrika seinen Schlager "Schwarzbraun ist die Haselnuss" zum besten gegeben. Für den damaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten und einstigen NS-Marinerichter Hans Filbinger (CDU) sang er alle drei Strophen des Deutschlandlieds. Das Bundesverdienstkreuz blieb dem 79-Jährigen deswegen versagt.

Heino: "Bin nicht schwarzbraun, ihr Haselnüsse"

Heino hat sich stets gegen Vorwürfe verwahrt, er sei ein musikalischer Rechtsausleger. Immer wieder betonte er, er singe einfach Volkslieder. Seinen Kritikern hielt er vor ein paar Jahren entgegen: "Ich bin nicht schwarzbraun, ihr Haselnüsse!"

Aufgefallen war das nach dem Kongress-Wochenende zuerst der "Westdeutschen Zeitung". Seitdem versucht Scharrenbach sich zu erklären. Ihr Ministerium teilte mit, Heinos Geschenke – insgesamt zwei Schallplatten und vier CDs – seien "bei der Übergabe nicht unter dem Aspekt der politischen Korrektheit überprüft worden". Die Ministerin verwahre sich aber strikt dagegen, "in irgendeiner Weise mit der nationalsozialistischen Ideologie in Verbindung gebracht zu werden".

Verwendete Quellen
  • dpa
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