"Könnte Vorteile bringen" OECD-Studie stützt SPD-Rentenforderung
Die SPD plädiert dafür, auch Beamte in die Rentenkasse einzahlen zu lassen. Ein internationaler Vergleich durch die OECD gibt den Sozialdemokraten recht.
Noch ein Streit-Thema auf dem Weg zu einer Neuauflage für eine neue Große Koalition aus CDU, CSU und SPD. Die renommierte OECD stellte am Dienstag ihren jährlichen Rentenbericht vor. Auf dem Prüfstand stand das Rentensystem von 85 Staaten. In nur vier Ländern gibt es eine eigene Pensionskasse für Beamte wie Richter, Polizisten und Lehrer.
Die OECD rügt das um bis zu 20 Punkte höhere Pensionsniveau der Beamten. "Ein integrierter Rentenrahmen, der alle Erwerbstätigen in gleicher Weise erfasst, könnte verschiedenste Vorteile mit sich bringen", notieren die OECD-Experten. Ein Punkt für die SPD, die seit langem fordert auch Beamte in die Rentenkassen miteinzubeziehen.
Überwiegend befasste sich die OECD-Studie in diesem Jahr mit den Folgen der alternden Bevölkerung und der Finanzkrise auf die Rentenkassen. Vor allem mahnte die OECD eine steuerliche Entlastung privater Vorsorgemodelle an und eine bessere Aufklärung der Verbraucher über die Anlagemodelle ihrer privaten Altersvorsorge.
Große Geschlechterunterschiede
Auch Lob kam von der OECD: Demnach legte Deutschland bei der Beschäftigung Ältererer im internationalen Vergleich in den vergangenen Jahren am meisten zu. Deutschland steigerte die Beschäftigungsrate bei den 55- bis 64-Jährigen seit 2000 um mehr als 30 Prozentpunkte.
Bei den 55- bis 59-Jährigen sind in Deutschland etwa 80 Prozent in Beschäftigung, bei den 60- bis 64-Jährigen noch rund 56 Prozent. Während sich diese Werte über OECD-Durchschnitt bewegen, liegt Deutschland bei den 65- bis 69-Jährigen etwa zwei Prozentpunkte unter dem OECD-Schnitt von gut 20 Prozent.
An anderer Stelle ist Deutschland im OECD-Vergleich dagegen Schlusslicht: Frauen hinken Männern bei den Alterseinkünften hierzulande am stärksten hinterher. Auch für Niedrigverdiener im Alter habe Deutschland vergleichsweise wenig getan, so die Industrieländer-Organisation.