Amoklauf mit neun Opfern Ermittler sehen Mobbing als Motiv für Münchner Täter
Das Motiv für den Münchner Amoklauf vom vergangenen Juli mit neun Opfern ist den Ermittlern zufolge Mobbing gewesen. Der Amokschütze David S. sei "über Jahre hinweg" von seinen Mitschülern gemobbt worden, erklärten die Ermittler am Freitag in ihrem Abschlussbericht zu der Tat.
Insbesondere habe er einen Hass auf Angehörige südosteuropäischer Bevölkerungsgruppen entwickelt - viele der Opfer stammten aus diesem Kreis.
Trotz Fremdenhass keine politischen Motive
Oberstaatsanwalt Hans Kornprobst sagte, trotz des Fremdenhasses sei "nicht davon auszugehen, dass S. die Tat selbst aus politischen Gründen verübte". Er habe zwar eine Bevölkerungsgruppe treffen wollen, die seinem Feindbild entsprochen habe. Es hätten sich aber keine Hinweise ergeben, dass er die Opfer gezielt augewählt habe, sagte Kornprobst.
S. habe als Einzeltäter gehandelt. Dritte seien weder in die Tatpläne eingeweiht noch an der Ausführung beteiligt gewesen. Der Täter nahm sich nach dem Amoklauf selbst das Leben.