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Siegen: Frau verletzt sechs Menschen auf Busfahrt zum Stadtfest – drei davon lebensgefährlich


Auf Busfahrt zum Stadtfest in Siegen
Frau verletzt sechs Menschen mit Messer – Lebensgefahr

Von t-online, dpa, mak, das

Aktualisiert am 31.08.2024Lesedauer: 3 Min.
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Einsatzkräfte am Tatort: Eine Frau hat in einem Bus mit einem Messer auf andere Fahrgäste eingestochen. (Quelle: dpa)

In einem Linienbus in Siegen attackierte eine Frau mehrere Passagiere mit einem Messer. Sechs Menschen wurden verletzt, drei von ihnen schweben in Lebensgefahr.

Eine Frau hat in einem Bus in Siegen am Freitagabend sechs Menschen mit einem Messer verletzt, drei davon lebensgefährlich. Der Bus der Linie R22 war von Neunkirchen auf dem Weg zum Stadtfest nach Siegen, so die Polizei Dortmund.

Von den sechs Verletzten seien bereits in der Nacht zwei aus dem Krankenhaus entlassen worden. Eine Frau habe sich zudem selbst entlassen, sagte ein Polizeisprecher. Zum genauen Zustand der Verletzten konnte sich die Polizei am Samstagmorgen zunächst nicht äußern. Sie sollen nach Polizeiangaben zwischen 16 und 30 Jahren alt sein und alle aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein stammen.

Während der Tat befanden sich mindestens 40 Fahrgäste im Fahrzeug. Der Vorfall ereignete sich laut Pressemitteilung gegen 19.40 Uhr – und genau eine Woche nach einem Messerangriff in Solingen. Auf dem dortigen Stadtfest hatte Issa al-Hassan, ein syrischer Geflüchteter, drei Menschen mit einem Messer getötet und acht weitere zum Teil schwer verletzt. Ermittler gehen von einem islamistischen Anschlag aus.

Angreiferin befindet sich in Polizeigewahrsam

Nach aktuellem Stand geht die Polizei bei dem Angriff in Siegen nicht von einem Terroranschlag aus, es gebe "null Hinweise" auf einen solchen, sagte ein Polizeisprecher t-online. Auch für ein religiöses Tatmotiv gebe es keine Hinweise. Die 32-jährige Frau wurde demnach widerstandslos festgenommen, weitere Gefahr besteht laut den Ermittlern nicht. Bei der Frau handelt es sich laut dem Polizeisprecher um eine deutsche Staatsbürgerin. Aktuell befindet sie sich in Polizeigewahrsam.


  • Wie reagieren auf die Messerattacke in Solingen? CDU-Mann fordert Obergrenze und Abschiebungen nach Syrien hier im Podcast:
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Laut "Siegener Zeitung" gebe es konkrete Hinweise darauf, dass die Frau unter Einfluss von Alkohol oder Betäubungsmitteln gestanden habe. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung und der Nachrichtenagentur dpa gibt es Hinweise auf eine psychische Erkrankung der Frau.

Auf Anfrage von t-online konnte die Polizei das nicht bestätigen, am Samstagmorgen soll der "psychische Gesamteindruck" überprüft werden, sagte der Polizeisprecher weiter. Sowohl "Siegener Zeitung" als auch der "Spiegel" berichten, dass die Frau wegen Betäubungsmitteldelikten polizeibekannt sei.

Landrat zeigt sich "schockiert"

"Wir bitten die Bürgerinnen und Bürger darum, in sozialen Netzwerken oder auf anderen Kanälen keine Falschmeldungen zu verbreiten", schreibt die Polizei Dortmund. Dies beziehe sich insbesondere auf Spekulationen, es handele sich um einen Terroranschlag.

In einer Halle wurden in der Nacht laut Polizei 36 Fahrgäste betreut. Sowohl Notfallseelsorger als auch Feuerwehr und Polizei seien vor Ort. Die Menschen, die zum Zeitpunkt des Angriffes in dem Bus waren, würden vernommen. Es seien zudem Angehörige in der Halle. Nach Angaben der Polizei waren über 40 Erwachsene in dem Bus, dazu zwei oder drei Kinder, die von der Mutter abgeholt worden seien.

Landrat Andreas Müller traf laut der Zeitung am Tatort in Siegen-Eiserfeld ein. Im Gespräch mit der "Siegener Zeitung" zeigte er sich "schockiert" über die Ereignisse – besonders da es Personen getroffen habe, die unterwegs zum Feiern gewesen seien, heißt es. "Diese Tat hat bei uns allen absolute Fassungslosigkeit ausgelöst", sagte der Siegener Bürgermeister Steffen Mues laut einer Mitteilung.

Fest soll fortgesetzt werden

Auch die Bundestagsabgeordnete für Siegen-Wittgenstein, Laura Kraft, wünschte den Verletzten auf der Plattform X eine "schnelle Genesung und den Angehörigen sowie Betroffenen ganz viel Kraft in diesen Stunden." Dieser Vorfall werfe einen "Schatten auf die Feierlichkeiten" in Siegen.

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Das Stadtfest soll trotzdem am Samstag weitergehen. Die Veranstalter stützen sich bei ihrer Entscheidung nach Angaben der Stadt auf die "polizeilichen Erkenntnisse der Lage". Laut Polizei besteht aktuell keine weitere Gefahr. Es werde am Samstag um 11.00 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst auf dem Schlossplatz weitergehen, hieß es in einer Mitteilung in der Nacht.

Stephan Boch, Sprecher der Verkehrsbetriebe Westfalen-Süd, sagte der "Siegener Zeitung", dass der im Shuttlebus eingesetzte Fahrer "geistesgegenwärtig reagiert" habe. Nach dem ersten Tumult im Fahrzeug habe er den Bus sofort zum Stehen gebracht und die Türen geöffnet. So hätten die Fahrgäste schnell fliehen können, heißt es. "Solche Szenarien trainieren wir mit unseren Fahrern", sagte Boch der Zeitung. Der erfahrene Busfahrer habe womöglich noch Schlimmeres verhindern können, heißt es weiter.

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