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Manuela Schwesig zu Krebs und Corona: "Kapitänin geht als Letzte von Bord"


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Über Krebs und Corona-Krise
Schwesig: "Die Kapitänin geht als Letzte von Bord"


Aktualisiert am 27.05.2020Lesedauer: 2 Min.
Manuela Schwesig: Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin will zukünftig für mehr gegenseitigen Respekt in der Politik eintreten.Vergrößern des Bildes
Manuela Schwesig: Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin will zukünftig für mehr gegenseitigen Respekt in der Politik eintreten. (Quelle: dpa)

Die Corona-Krise ist für Manuela Schwesig eine doppelte Belastung. Als Ministerpräsidentin kämpft sie für Mecklenburg-Vorpommern, privat gegen den Krebs. Man werde demütig vor dem Leben, sagt sie nun.

Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, sagt, die vergangenen Monate hätten ihre "ganze Kraft gefordert". Im September 2019 hatte die 46-Jährige eine Brustkrebserkrankung öffentlich gemacht. Gleich zwei Bedrohungen hätten sich so gegen sie gewendet, sagte sie der Wochenzeitung "Die Zeit" in einem Interview: "Die Bedrohung durch Corona für das Land, für die Bevölkerung. Und die Bedrohung durch die eigene Krankheit für mich."

Als das Coronavirus Deutschland in die Zange nahm, hatte sie gerade mit dem letzten Drittel ihrer Krebstherapie begonnen. "Die schlimmste Zeit lag zum Glück hinter mir", sagte Schwesig. Die Zeit der Therapie habe sich für sie wie ein Marathon angefühlt. "Man wird demütig vor dem Leben."

Schwesig: Land am Laufen halten und mehr gegenseitige Wertschätzung

Dennoch habe sie beschlossen, ihr Amt als Landeschefin von Mecklenburg-Vorpommern zu behalten. "Wenn wir jetzt von Ärzten, Schwestern und Verkäufern erwarten, dass sie an vorderster Front gegen die Pandemie kämpfen oder dass sie den Laden am Laufen halten – dann gilt das erst recht für mich als Ministerpräsidentin." Auch wenn das Risiko durch ihre Erkrankung für sie besonders hoch gewesen sei, habe sie sich entschieden: "Die Kapitänin geht als Letzte von Bord. Irgendwie habe ich gedacht, das schaffst du jetzt auch noch."

Schwesig sagte dem Blatt außerdem, dass sie zukünftig auch im politischen Betrieb stärker auf gegenseitige Wertschätzung achten möchte."Wenn man sich begegnet im politischen Betrieb, dann geht es oft um Probleme, dann ist wenig Zeit, einander zu fragen: Wie geht es dir?" Als sie wegen ihrer Krebstherapie ein Treffen der Ministerpräsidenten der Länder verpasste, erhielt sie im Anschluss eine Karte, die alle unterschieben hatten. "So was kommt im politischen Alltag sonst nicht vor", sagt die SPD-Politikerin in der "Zeit".

Generell habe sie viel öffentlichen Zuspruch erhalten, was sie sehr berührt habe. "Ich habe gelernt, dass die Gesellschaft oft viel menschlicher ist, als wir meinen", sagte Schwesig weiter.

Verwendete Quellen
  • Vorabmeldung der "Zeit": Manuela Schwesig – Krebserkrankung macht „demütig vor dem Leben“
  • Eigene Recherche
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