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Immer noch Anträge auf Anerkennung von DDR-Abschlüssen


30 Jahre nach der Wende
Noch immer kämpfen Menschen um Anerkennung ihrer DDR-Abschlüsse

Von dpa
Aktualisiert am 16.08.2019Lesedauer: 2 Min.
Lenin-Denkmal in Schwerin: Noch immer gehen Anträge auf Anerkennungen von DDR-Abschlüssen ein.Vergrößern des Bildes
Lenin-Denkmal in Schwerin: Noch immer gehen Anträge auf Anerkennungen von DDR-Abschlüssen ein. (Quelle: Frank Hormann/imago-images-bilder)

Seit 1990 haben allein in Thüringen 90.000 Menschen beantragt, dass ihre Bildungs- und Berufsabschlüsse aus der DDR anerkannt werden. Noch immer gehen dort Anträge ein.

Fast 30 Jahre nach der Wiedervereinigung beantragen in Thüringen noch immer Absolventen von DDR-Hoch-, Fach- und Ingenieurschulen die Anerkennung ihrer Abschlüsse. Pro Woche gingen derzeit durchschnittlich bis zu fünf derartige Anträge ein, sagte eine Sprecherin des Wissenschaftsministeriums.

Bewilligungen unklar

Dabei geht es darum, Abschlüsse von DDR-Ausbildungsstätten auf heutigem Thüringer Gebiet als gleichwertig mit West-Abschlüssen anzuerkennen. Seit 1990 haben dies in Thüringen laut Ministerium etwa 90.000 Menschen beantragt. Wie viele Anträge letztlich bewilligt wurden, konnte das Ministerium zunächst nicht angeben.

Die Anträge kommen demnach hauptsächlich von Absolventen der Fach- und Ingenieurschulen, deren Qualifikationsniveau also zwischen Facharbeiter- und Hochschulausbildung liegt. Sie benötigten den Nachweis entweder für Jobbewerbungen oder auch zur Anerkennung von Rentenansprüchen, hieß es. Die Anerkennung von in der DDR erworbenen schulischen, beruflichen und akademischen Abschlüssen ist im deutsch-deutschen Einigungsvertrag geregelt.

Abschlüsse vergleichbar

Ein direktes Pendant zu den DDR-Studiengängen an Ingenieur- und Fachschulen in Westdeutschland gab es laut Ministerium oft nicht. Viele dieser Abschlüsse seien jedoch mit denen vergleichbar, die im Westen an Fachhochschulen erworben wurden. Die Absolventen können deshalb die Nachdiplomierung beantragen. Dabei müssen sie mindestens drei Jahre einschlägige Berufserfahrung nachweisen, um den Diplomgrad mit dem Zusatz Fachhochschule zuerkannt zu bekommen.


In Thüringen gab es in der DDR neben mehreren auch heute noch bestehenden Hochschulen einige Fach- und Ingenieurschulen, die in dieser Form nicht mehr existieren. Dazu gehörten zum Beispiel die Ingenieurschulen für Bauwesen in Gotha, für Baustofftechnologie in Apolda und für Veterinärmedizin in Beichlingen. Pädagogische Fachschulen zur Ausbildung etwa als Lehrer für die 1. bis 4. Klassen bestanden in Weimar und Nordhausen. In Weimar wurden auch Staatswissenschaftler an einer Fachschule ausgebildet.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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