Bericht des Bamf Migranten aus Türkei und Iran oft mit höherer Bildung
Immer mehr türkische und iranische Migranten haben in ihrer Heimat eine Hochschule besucht, bevor sie nach Deutschland gekommen sind. Nun sollen sie entsprechend ins Bildungssystem integriert werden.
Aus der Türkei und dem Iran kommen immer mehr Asylbewerber mit einer höheren Bildung nach Deutschland. Das geht laut "Welt am Sonntag" aus einem Bericht des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) zu den "Potenzialen von Asylantragsstellern" hervor. Demnach erklärten 2018 insgesamt 59,3 Prozent der Asylbewerber aus der Türkei, dass sie zuvor eine Hochschule besucht hätten. Im Jahr 2017 lag der Anteil noch bei 46 Prozent.
Eine ähnliche Entwicklung gibt es demnach bei Antragsstellern aus dem Iran. Hatten 2017 noch 42,6 Prozent aller iranischen Antragssteller angegeben, im Heimatland eine Hochschule besucht zu haben, waren es dem Bericht zufolge 2018 bereits 47,5 Prozent. Die aktuelle Statistik bezieht sich auf Selbstauskünfte von 65.000 volljährigen Antragsstellern im Jahr 2018.
Flüchtlinge ins deutsche Bildungssystem integrieren
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) bezeichnete es als "eine Herausforderung", Flüchtlinge ihren Qualifikationen entsprechend in das deutsche Bildungssystem zu integrieren. Das gelte besonders für hoch qualifizierte Flüchtlinge, sagte sie dem Blatt. Durch verschiedene Maßnahmen konnten nach ihren Angaben bereits über 20.000 Geflüchtete ein reguläres Hochschulstudium aufnehmen.
- Mittelmeer: Mehr als 300 Bootsflüchtlinge auf der Suche nach einem Hafen
- Vorwürfe der Crew: Migranten an Set für italienischen Film misshandelt?
- Ein Jahr nach entscheidendem Gipfel: Die EU-Asylverschärfung ist gescheitert
Asylsuchende aus vielen anderen Staaten haben dem Bericht zufolge eine weit schlechtere Bildung. Aus dem Hauptherkunftsland Syrien hätten lediglich 17 Prozent die Hochschule absolviert, aus dem Irak nur 14,2 Prozent. Im Durchschnitt sehr gering ist demnach auch der Bildungsstand bei Bewerbern aus Nigeria und Afghanistan.
- Nachrichtenagentur dpa