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Die Oberschicht: Reich sein oder sehr reich sein


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Oberschicht in Deutschland
Sicher, dass Sie nicht auch reich sind?

Von Helena Serbent

19.11.2018Lesedauer: 3 Min.
Sieht sich trotz Millionenjahresgehalt im Mittelstand: Friedrich MerzVergrößern des Bildes
Sieht sich trotz Millionenjahresgehalt im Mittelstand: Friedrich Merz (Quelle: Mauersberger/imago-images-bilder)
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Wie viel Geld macht reich und ab wann gehört ein Bürger zur Oberschicht? Ein Blick in die deutschen Verdienste verrät: Man braucht kein Millionengehalt um dazuzugehören.

Friedrich Merz sagt, er verdiene eine Million Euro pro Jahr. Damit rechnet er sich zur gehobenen Mittelschicht. Doch wo beginnt Reichtum in Deutschland und wie ist Merz’ Einkommen einzuordnen? Die deutschen Durchschnittsverdienste geben Auskunft.

Im Jahr 2017 betrug der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst für vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer 3.771 Euro. Wenn eine Person weniger als 60 Prozent davon zur Verfügung hat, gilt sie als armutsgefährdet. Das betrifft 19 Prozent der deutschen Bevölkerung. Als reich gilt dagegen, wer 200 Prozent des mittleren Bruttoeinkommens, auch bekannt als Medianlohn, zur Verfügung hat.

Friedrich Merz: Reich, aber nicht so reich?

Die Reichtumsgrenze liegt, nach den Werten des Verdienstberichtes des Statistischen Bundesamtes 2017, bei 6.844 Euro brutto im Monat. Das entspräche einem Jahresgehalt von 82.608 Euro brutto. Friedrich Merz verdient nach eigenen Angaben etwa das zwölffache. Damit gehört er zu den Spitzenverdienern und der oberen sozialen Schicht in Deutschland, die nur knapp 7,5 Prozent der Bevölkerung ausmachen.


Das sieht der Mann, der gerne CDU-Chef werden würde und seit März 2016 Aufsichtsratschef und Lobbyist für den deutschen Ableger des weltweit größten Vermögensverwalters BlackRock ist, anders: "Für mich ist die gesellschaftliche Mitte nicht eine rein ökonomische Größe. Ich habe von meinen Eltern die Werte mitbekommen, die die Mittelschicht prägen: darunter Fleiß, Disziplin, Anstand, Respekt und das Wissen, dass man der Gesellschaft etwas zurückgibt, wenn man es sich leisten kann", sagte er im Interview mit der "Bild am Sonntag". "Wenn ich 'Oberklasse' oder 'Oberschicht' höre, denke ich an Menschen, die viel Geld oder eine Firma geerbt haben und damit ihr Leben genießen. Das ist bei mir nicht der Fall."

Reicher ist, wer reich geboren wird

Die Menschen, die wohl auch in den Augen von Friedrich Merz reich sind, belegen Platz Eins und Zwei der reichsten Deutschen. Ein Blick auf diese Liste verrät, dass es zumindest nicht schaden kann, reich geboren zu werden, um reich zu sein: Stefan Quandt und Susanne Klatten, die Erben von BMW, Atlanta und Delton, führen die Liste mit 34 Milliarden Euro Privatvermögen an. Darauf folgt die Familie Reimann, Gründer der JAB Holding mit 33 Milliarden Euro.


Auf Platz Fünf kann im weitesten Sinne von Selfmade-Männern oder zumindest deren Erben gesprochen werden: Lidl-Chef Dieter Schwarz mit einem Vermögen von 25 Milliarden Euro, gefolgt von den Aldi-Familien Nord mit 21,8 Milliarden und Süd mit 17,5 Milliarden. Diese Familien profitieren von einer Unternehmensgründung.

Reich werden durch optimale Jobwahl

Ein Spitzengehalt kann man in Deutschland aber auch nach einem Medizinstudium erzielen. Der Oberarzt-Beruf belegt Platz Eins der bestbezahlten Jobs hierzulande, es folgt auf Platz Zwei der Facharzt. Danach kommt die Finanzbranche mit Fondsmanagement, Corporate Finance Management und Key-Account-Management. Aber selbst mit diesen Jobs kommt man nicht in die Nähe des Vermögens der reichsten Deutschen.

Auch das Einkommen von Friedrich Merz erreicht man mit einem der Top-Berufe in Deutschland nicht so leicht: Oberärzte verdienen im Durchschnitt 121.207 Euro im Jahr. Sollte er CDU-Vorsitzender (ohne ein weiteres Amt) in Vollzeit werden, könnte sich das vielleicht ändern: Der Posten ist bislang ehrenamtlich und dementsprechend unbezahlt.

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