Die reichsten Deutschen
Klaus Michael Kühne beschließt mit Platz zehn die Liste der reichsten Deutschen. Der Transport von Gütern wurde ihm in die Wiege gelegt. Der Enkel des Unternehmensgründers August Kühne und Sohn des Speditionskaufmanns Alfred Kühne trat 1958 in das Logistikunternehmen ein. Bereits mit 26 Jahren war er persönlich haftender Gesellschafter und Teilhaber des Speditionsunternehmens. Seit 1966 leitet er das Logistikunternehmen Kühne + Nagel, verwandelte es in eine Aktiengesellschaft, der Börsengang folgte 1994, und verlegte den Firmensitz in die Schweiz. Mittlerweile ist er dort Präsident des Verwaltungsrats. Der Fußballfan ist Aktionär der HSV Fußball AG. Im Weltranking belegt er den Platz 101.
Seit 1990 arbeitet Georg Schaeffler in unterschiedlichen Bereichen im Unternehmen seiner Eltern Georg Schaeffler und Maria-Elisabeth Schaeffler. Nach dem Tod seines Vaters begann er ein Studium der Rechtswissenschaften und war danach in den Jahren 2000 bis 2006 als Wirtschaftsanwalt in den USA tätig. Seitdem engagiert Schaeffler sich wieder stärker in der Schaeffler-Unternehmensgruppe, an der er als Gesellschafter mit 80 Prozent beteiligt ist. Schaeffler leitet den Aufsichtsrat des Automobilzulieferers, der seit Oktober 2015 an der Frankfurter Börse notiert ist. Er ist aktuell im Ranking der reichsten Deutschen auf Platz neun zu finden und in der Welt auf Platz 96.
Auf dem achten Platz folgt Dietmar Hopp, Gründungskollege von Hasso Plattner bei SAP. Auch er studierte Nachrichtentechnik in Mannheim und begann seine Karriere bei IBM. Er war später lange Jahre Vorstandsvorsitzender und danach Vorsitzender des Aufsichtsrates von SAP. Nach seinem Rückzug im Jahr 2005 ist Hopp vornehmlich als Investor tätig. Hopp gründete 1995 eine gemeinnützige Stiftung in seinem Namen, in die er zwei Drittel seines Aktienvermögens einbrachte. Die Stiftung gehört zu den größten Privatstiftungen Europas. Ziel sei die Umsetzung gemeinnütziger Projekte. Vielen ist Hopp als Mäzen des Fußballvereins TSG 1899 Hoffenheim bekannt. Im Forbes-Weltranking ist er auf Platz 96 zu finden.
Zusammen mit vier Kollegen gründete Hasso Plattner 1972 das Softwareunternehmen SAP, das zur führenden Softwareschmiede Europas aufstieg. Seit Mai 2003 ist Plattner Vorsitzender des SAP-Aufsichtsrates Der studierte Nachrichtentechniker machte sich zudem als Mäzen einen Namen. 2017 wurde er zum Ehrenbürger Potsdams ernannt. Er ist einer der größten Privaten Förderer der Wissenschaft neben Deutschland auch in den USA, Südafrika und in der Heimatstadt seiner Eltern in Rumänien. Der siebente der Forbes-Deutschlandliste belegt aktuell Platz 94 im Forbes-Weltranking.
Heinz Herrmann Thiele ist Hauptaktionär der Vossloh AG und sowohl Aufsichtsratsvorsitzender als auch Hauptaktionär der Knorr-Bremse AG. Sein Einstieg beim weltweit führenden Hersteller von Zug- und Lkw-Bremssystemen begann im Jahr 1969 als Sachbearbeiter. 20 Jahre später übernahm Thiele den Bremsenhersteller als Alleineigentümer und wandelte das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft um. Während er im deutschen Forbes-Ranking Platz 6 belegt, ist er im Weltranking auf Platz 91 zu finden.
Auf dem fünften Platz folgt Theo Albrecht jr., der älteste Sohn von Aldi-Gründer Theo Albrecht. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 2019 übernahm der studierte Wirtschaftswissenschaftler die Geschäfte für Aldi Nord. In der Weltrangliste der Reichen findet sich Theo Albrecht jr. auf Platz 61 wieder.
Stefan Quandt entstammt wie seine Schwester Susanne Klatten der Familiendynastie Quandt. Der Wirtschaftsingenieur ist mit mehr als ein Viertel der Aktien ebenfalls Großaktionär von BMW und belegt Platz vier im Ranking der reichsten Deutschen. Der stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der BMW AG ist unter anderem Aufsichtsratsmitglied der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und alleiniger Anteilseigner der Logwin AG und der Heilmittel Heel. Zudem gehört er den Kuratorien der Johanna-Quandt-Stiftung und der BMW Stiftung Herbert Quandt an. Im Weltranking ist er auf Platz 60 zu finden.
Susanne Klatten belegt Platz drei im Forbes-Ranking. Damit ist sie zugleich die reichste Frau Deutschlands. Zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Bruder, Stefan Quandt, hat sie im 1982 das Vermögen des Vaters Herbert Quandt geerbt. Sie besitzt 20,7 Prozent der BMW-Aktien und ist zugleich Mitglied im Aufsichtsrat des Autokonzerns. Weitere Beteiligungen bestehen am Chemiekonzern Altana AG (zu 100 Prozent) und in geringerer Beteiligung der Nordex SE und der SGL Carbon. Auf dem Forbes-Weltranking belegt sie Platz 46.
Auf dem zweiten Platz des Forbes-Ranking folgt der Gründer der Handelskonzerne Lidl und Kaufland. Nach der Übernahme von 30 Lidl-Märkten in 1977 baute Dieter Schwarz den Discounter und die Handelskette Kaufland zu Europas größtem Handelskonzern aus. Seit der Jahrtausendwende hat er sich aus dem operativen Geschäft zurückgezogen, soll aber weiterhin bei wichtigen Fragen das letzte Wort haben. In der Welt rangiert Schwarz auf Platz 36 der Reichen-Rangliste.
Sie führen das Forbes-Ranking im Jahr 2019 an: Beate Heister und Karl Albrecht jr. Sie sind die Kinder des 2014 verstorbenen Aldi Süd-Gründers Karl Albrecht. Die Erben Tausender Discounter-Filialen führen die Geschäfte nicht selbst. Das Vermögen von Aldi Süd wird von der Siepmann-Stiftung kontrolliert, die Vater Karl Abrecht 1973 gründete. Auf dem Forbes-Weltranglisten-Ranking belegen sie Platz 23.