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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier löst Bundestag auf


Neuwahltermin steht fest
Bundespräsident Steinmeier löst Bundestag auf

Von t-online
Aktualisiert am 27.12.2024 - 11:26 UhrLesedauer: 3 Min.
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Frank-Walter Steinmeier verkündet die Auflösung des Bundestags. (Quelle: reuters)
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Der Weg für Neuwahlen ist frei: Bundespräsident Steinmeier hat den Bundestag aufgelöst und den Neuwahltermin festgelegt.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier löst den Bundestag auf und ebnet den Weg für Neuwahlen. Diese sollen wie bereits zuvor vereinbart am 23. Februar 2025 stattfinden. In schwierigen Zeiten wie jetzt brauche es für Stabilität "eine handlungsfähige Regierung" und "verlässliche Mehrheiten im Parlament", sagte Steinmeier in Berlin zur Begründung.

In seinen Gesprächen mit im Bundestag vertretenen Parteien habe er diese nicht erkennen können. "Deshalb bin ich überzeugt, dass zum Wohle unseres Landes Neuwahlen jetzt der richtige Weg sind", sagte Steinmeier. Das Grundgesetz habe für diese Situation Vorkehrungen getroffen. Der Bundestag arbeite weiter, bis sich ein neuer Bundestag konstituiert habe. "Unsere Demokratie funktioniert, auch in Zeiten des Übergangs."

"Problemlösen muss wieder Kerngeschäft der Politik werden"

Steinmeier wies auf die lange Auseinandersetzung über das Ob und Wie einer Neuwahl und auf den nun bevorstehenden Wahlkampf hin. Anschließend werde es an der Zeit sein, "dass das Problemlösen wieder zum Kerngeschäft von Politik wird".

Dies erwarteten die Menschen, ebenso wie tragfähige Vorschläge für eine gute Zukunft und für ein Land, das sich in schwieriger Zeit behaupten könne. Steinmeier sagte weiter, er glaube, die Menschen verstünden, dass auch schmerzhafte Wahrheiten dazugehörten.

Die nächste Bundesregierung habe große Aufgaben vor sich, sagte Steinmeier. "Deshalb muss es in den kommenden Wochen um die besten Lösungen gehen für Herausforderungen unserer Zeit." Er nannte die wirtschaftlich unsichere Lage, die Unternehmen in Schwierigkeiten bringe und Arbeitsplätze gefährde, die Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine mit ihren Auswirkungen auch in Deutschland, die drängenden Fragen der Steuerung von Zuwanderung und Integration, den Klimawandel sowie das friedliche und sichere Zusammenleben in unserem Land.

"Respekt und Anstand im Wahlkampf"

Die Debatte über die besten Lösungen könne natürlich auch mit Zuspitzungen und Schärfe geführt werden, gerade im Wahlkampf. "Das verträgt unsere freiheitliche Demokratie oder mehr noch, sie braucht den Wettstreit der Ideen", sagte Steinmeier. "Aber ich erwarte, dass dieser Wettstreit mit Respekt und mit Anstand geführt wird – schon allein deshalb, weil nach der Wahl die Kunst des Kompromisses gefragt sein wird, um eine stabile Regierung zu bilden."

Er wandte sich gegen Einflussversuche von außen. Auch dürfe im Wahlkampf Gewalt und nichts, was sie vorbereite, keinen Platz haben. "Verunglimpfung, Einschüchterung, Gewalt – all das ist Gift für die Demokratie. All das beschädigt unsere Demokratie. Wir müssen Gewalt ächten! Das erwarte ich von allen, die sich um Verantwortung bewerben."

Scholz hatte Vertrauensfrage gestellt

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte am 16. Dezember im Bundestag die Vertrauensfrage gestellt, nachdem im November die Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP nach nur rund drei Jahren zerbrochen war. Scholz erhielt für seinen Antrag – wie von ihm beabsichtigt – keine Mehrheit. Er bat daraufhin Steinmeier, den Bundestag aufzulösen, um den Weg für eine Neuwahl freizumachen.

Nach Artikel 68 des Grundgesetzes kann der Bundespräsident auf Vorschlag des Bundeskanzlers innerhalb von 21 Tagen den Bundestag auflösen, wenn dieser die Vertrauensfrage verliert. Artikel 39 schreibt vor, dass die Neuwahl dann innerhalb von 60 Tagen stattfinden muss.

Steinmeier ließ sich mit seiner Entscheidung nur elf und nicht die ihm zur Verfügung stehenden 21 Tage Zeit. Er führte aber nach der Entscheidung des Bundestags über die Vertrauensfrage zunächst Gespräche mit den Vorsitzenden der Fraktionen und Gruppen. So wollte er herausfinden, ob es nicht doch noch einen Weg für eine stabile politische Mehrheit im Bundestag gibt.

Verwendete Quellen
  • Erklärung des Bundespräsidenten
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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