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Peinliche Details im Donald-Trump-Prozess: "Hat er Melania betrogen?"


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Peinliche Details im Trump-Prozess
"Was haben wir getan?"


Aktualisiert am 03.05.2024Lesedauer: 4 Min.
Donald Trump am Rande eines Strafverfahrens gegen ihn in New York.Vergrößern des Bildes
Donald Trump am Rande eines Strafverfahrens gegen ihn in New York. (Quelle: Justin Lane/Pool via REUTERS)

Donald Trump steht in New York vor Gericht. In dem Strafverfahren kommen immer mehr peinliche Details ans Licht. Auch was Trumps Eheleben betrifft.

Für Donald Trump wird der Prozess, der zurzeit vor einem New Yorker Gericht gegen ihn verhandelt wird, immer unangenehmer. Der frühere Immobilien-Tycoon und Reality-TV-Star musste auch in dieser Woche wieder vor dem Strafgericht in New York erscheinen, wo über eine mutmaßliche Schweigegeldzahlung an zwei Pornodarstellerinnen verhandelt wird, mit denen Trump ein Verhältnis gehabt haben soll.

Die Zeugenbefragungen, denen der Ex-Präsident mit meist grimmigem Blick beiwohnte, förderten dabei peinliche Details zutage. Nicht zum ersten Mal in diesem Prozess. Insbesondere der Auftritt von Keith Davidson war mit Spannung erwartet worden. Der Anwalt gilt als Schlüsselzeuge der Staatsanwaltschaft. Seine Vernehmung begann bereits am Dienstag, sie zog sich bis zum Donnerstag hin.

Was Davidson berichtete, dürfte beim Vorsitzenden Richter Juan Merchan und bei der Jury mit Interesse verfolgt worden sein. Unter anderem gab der Anwalt, der sowohl die Pornodarstellerin Stephanie Clifford, besser bekannt unter ihrem Künstlernamen Stormy Daniels, als auch das ehemalige Playboy-Model Karen McDougal eine Zeit lang vertrat, zu Protokoll, wie er im Jahr 2016 als Mittelsmann zwischen dem Trump-Lager und der Boulevardzeitung "National Enquirer" einen Schweigedeal für die beiden Frauen verhandelt hatte. Weil diese jeweils Sex mit Trump gehabt haben sollen.

Trump-Prozess: Aufschlussreiche Zeugenaussage

Davidson sprach im Zeugenstand zunächst nur von der "persönlichen Interaktion, die Karen [McDougal] mit Donald Trump pflegte". Auf die Frage des stellvertretenden Bezirksstaatsanwalts Joshua Steinglass, was man denn unter dieser Formulierung genau verstehen dürfe, antwortete Davidson: "Ms. McDougal behauptet, dass sie vor ein paar Jahren eine romantische Beziehung mit Donald Trump gehabt habe". Ob diese sexueller Natur gewesen sei, fragt Steinglass. "Das ist das, was sie zum Ausdruck gebracht hat", bejahte Davidson.

Zwar soll die Affäre bereits 2006 stattgefunden haben, doch den Schweigedeal handelte Davidson erst 2016 aus – in einer für Trump äußerst brisanten Zeit: dem Präsidentschaftswahlkampf. Ziel war es offenbar, zu verhindern, dass Clifford und McDougal ihre Geschichte in amerikanischen Medien ausbreiten und so der Kampagne des Republikaners massiv hätten schaden können. Also bot Davidson der Redaktion des Revolverblatts "National Enquirer" die Rechte an den Geschichten der beiden Frauen an, im Gegenzug sollten sich die Frauen zum Stillschweigen verpflichten.

Das Pikante an dem Deal war jedoch, dass der "National Enquirer" gar kein Interesse hatte, die Skandalgeschichten zu drucken. Sie sollten vielmehr im Giftschrank landen. Ganz im Sinne des Trump-Lagers, für das dessen ehemaliger Anwalt Michael Cohen, der ebenfalls im Prozess als Zeuge geladen ist, die Schweigegeld-Deals verhandelte. Am Ende bekam Clifford 130.000 Dollar, die Trump-Advokat Cohen der Pornodarstellerin überwies.

Anwalt wollte den Preis für den Deal hochtreiben

Der "National Enquirer" gehört zum Medienimperium American Media Incorporated (AMI), dessen Herausgeber David Pecker mit Trump befreundet ist. Das Interesse, das der damalige "National Enquirer"-Chefredakteur Dylan Howard an dem Erwerb der Rechte zeigte, bestand lediglich darin, die Affären unter den Teppich zu kehren. Das war wohl ganz im Sinne des AMI-Bosses Pecker, der seinem Freund Trump einen Gefallen tun wollte.

Trump war laut Prozessbeobachtern während der Aussagen Davidsons sichtlich bemüht, sein Unbehagen zu verbergen. Immer wieder verzog er das Gesicht, ließ sich zu abfälligen Gesten hinreißen oder schien, in seinem Sessel zurückgelehnt, einfach eingeschlafen zu sein. Nicht nur wurde er von Richter Juan Merchan häufig ermahnt, auch hat er vom Gericht schon mehrere Bußgelder auferlegt bekommen, weil er während des Prozesses Zeugen und Geschworene in den sozialen Medien verunglimpft hatte.

Eine weitere Frage, die im Prozess in New York diskutiert wurde, drehte sich um den genauen Zeitpunkt von McDougals Affäre mit Trump. "Hat er Melania betrogen?", liest die Staatsanwaltschaft aus einer SMS vor, die Boulevardjournalist Howard an Davidson schickte. "Weißt Du, ob die Affäre während seiner Ehe mit Melania passierte?", hakte er in einer weiteren SMS nach. "Kann ich wirklich noch nicht sagen, sorry", antwortete ihm Anwalt Davidson. Später räumte Davidson im Zuge der Befragung ein, dass er die Information zurückgehalten habe, um den Preis für den Deal hochzutreiben.

"Was haben wir getan?"

McDougal behauptet, das Verhältnis habe sich 2006 zugetragen, Trump leugnet das. Denn seit 2005 ist er mit Melania verheiratet, und der Ex-Präsident hat bislang immer bestritten, dass es während der Ehe mit Melania passiert sei. Auch Clifford gibt an, ihre Affäre mit Trump habe 2006 stattgefunden. Der Ex-Präsident bestreitet jedoch, mit der Erotikdarstellerin überhaupt ein Verhältnis gehabt zu haben. McDougal erhielt schließlich 150.000 Dollar dafür, dass sie die Rechte an ihrer Geschichte an AMI abtrat.

Am 9. Oktober 2016, also rund vier Wochen vor der US-Wahl, meldete sich Davidson wieder bei Howard, um den Deal mit seiner Klientin abzuschließen. Er verwies auf einen Post bei der Seite "thedirty.com", der sich auf die angebliche Affäre von Clifford mit Trump bezog. Mitten in der entscheidenden Phase des Wahlkampfs. Der Boulevardreporter Howard antwortete dem Anwalt, wenn Stormy Daniels jetzt auspacke, dann sei das für Trump "der letzte Nagel im Sarg".

Als der Außenseiter Trump im November 2016 völlig überraschend die Präsidentschaft gewonnen hatte, schickte Davidson noch am Wahlabend eine SMS an Howard: "Was haben wir getan?", lautete die Nachricht. Howard antwortete nur: "Oh mein Gott!".

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