Strafen für Heroin und Kokain US-Bundesstaat Oregon ändert Drogenpolitik radikal

In Oregon ist der Besitz und Konsum kleiner Mengen harter Drogen nicht mehr strafbar. Statt auf Gefängnis setzt der Bundesstaat ab sofort auf Geldstrafen und Hilfsangebote.
Als erster US-Bundesstaat entkriminalisiert Oregon den Besitz und Konsum von harten Drogen wie Heroin, Methamphetamin oder Kokain für den Eigenbedarf. Das neue Gesetz trat Anfang der Woche in Kraft. Wer von der Polizei mit Drogen erwischt wird, müsse nun nicht mehr mit einer Gefängnisstrafe rechnen, sondern lediglich eine Geldstrafe bezahlen. Diese sei mit der Höhe eines Strafzettels vergleichbar, berichtet der amerikanische Fernsehsender CNN. Gleichzeitig solle der Zugang zu Hilfsangeboten verbessert werden.
Das neue Gesetz geht auf eine Initiative der "Drug Policy Alliance" zurück, einer gemeinnützigen Organisation, die sich für die Legalisierung von Drogen einsetzt. Im November hatte sich die Mehrheit der Wähler in Oregon in einer Volksabstimmung für das Gesetz ausgesprochen.
Oregon Vorreiter bei progressiver Drogenpolitik
In einer Pressemitteilung der "Drug Policy Alliance" heißt es, das neue Gesetz solle vor Strafverfolgung und Kriminalisierung schützen und Betroffenen stattdessen Zugang zu Hilfsangeboten geben. Die Kosten für zusätzlichen Hilfsangebote sollen unter anderem durch die legalisierte Marihuana-Industrie eingenommen werden.
Der Bundesstaat an der Westküste der USA ist bekannt für seine progressive Drogenpolitik. 1973 war Oregon der erste Bundesstaat, der den Besitz kleiner Mengen Marihuana entkriminalisierte.
- CNN: Oregon's law decriminalizing small amounts of heroin and other street drugs officially goes into effect
- Drug Policy Alliance: Drug Decriminalization in Oregon Officially Begins Today