Zweikampf um die Präsidentschaft Die größten Pannen in bisherigen TV-Duellen zum Ansehen
Scheinwerfer an: Im TV-Duell in den USA können die Kandidaten noch einmal richtig punkten. Doch oftmals unterliefen den Kontrahenten auch dicke Patzer – nicht selten waren sie mitunter wahlentscheidend.
Zwei US-Präsidentschaftskandidaten vor laufender Kamera: Diesmal mit dem republikanischen Amtsinhaber Donald Trump und dem Herausforderer der Demokraten, Joe Biden. Das mit Spannung erwartete TV-Duell genau fünf Wochen vor der Wahl in den USA kann womöglich schon die Vorentscheidung in den Präsidentschaftswahlen liefern.
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Wer sich im TV-Studio gut verkauft, der punktet vor einem Millionenpublikum – und vor allem bei noch unentschlossenen Wählern. Dabei geht es nicht nur um den Inhalt. Ein Blick in die Geschichte zeigt, wie in vergangenen TV-Duellen selbst kleine Patzer große Wirkung hatten – und sich der vermeintliche Favorit auf die Präsidentschaft ins Abseits geredet hat. Ein Überblick:
Kennedy vs. Nixon: Ohne Make-Up, dafür mit sehr viel Schweiß
Die erste live übertragene TV-Debatte fand 1960 zwischen dem Demokraten John F. Kennedy und dem RepublikanerRichard Nixon statt. Nixon erholte sich noch von den Folgen einer Knieverletzung, war daher etwas angeschlagen. Die Liveübertragung war eine Premiere – und somit auch für die beiden Politiker völliges Neuland. Medienberichten zufolge soll Nixon das Fernseh-Make-up verweigert haben.
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Die Folge: Schweißausbrüche in der Show. Auch wenn das auf den Schwarz-Weiß-Aufnahmen nicht sofort ins Auge sticht, stahl der smarte Kennedy ihm auch dadurch die Show. Bei der Wahl siegte er dann auch.
Carter vs. Ford: Kein Ton und ein unbedachter Satz
1976 hieß es abwarten. Während der TV-Übertragung fiel der Ton aus. Die Kandidaten Gerald Ford (Republikaner) und Jimmy Carter (Demokraten) warteten rund eine halbe Stunde vor laufender Kamera darauf, dass es weitergeht.
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Die Aussage, die Sowjetunion dominiere nicht den Ostblock, wurde dem Republikaner in Zeiten des Kalten Krieges dann zum Verhängnis. Carter gewann die Wahl.
Reagan vs. Mondale: Mit nur einem Spruch den Kandidaten versenkt
Mit 73 Jahren traf Präsident Ronald Reagan 1984 auf seinen damals 56-jährigen Kontrahenten Walter Mondale. Angesprochen auf sein Alter reagierte der Republikaner Reagen: "Ich werde Altersfragen in dieser Kampagne nicht thematisieren. Ich werde die Jugend und Unerfahrenheit meines Gegners nicht politisch ausschlachten." Und tat es damit natürlich doch.
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Das Publikum hatte einiges zum Lachen. Reagan wurde wiedergewählt.
Clinton vs. Perot vs. Bush: Wie spät ist es?
Ein Blick auf die Zeit mit Folgen: Bei der Debatte 1992 mit seinen Herausforderern Bill Clinton und Ross Perot schaute George H. W. Bush auf seine Armbanduhr. Eine Frage aus dem Publikum konnte er dann nur schlecht beantworten.
Ob er das Ende der Debatte herbeisehnte? Die Zeit im Weißen Haus jedenfalls war für den Republikaner Bush nach der Wahl abgelaufen.
Romney vs. Obama: Wenn der Nahe Osten zu fern ist
Durch Syrien habe der Iran Anschluss ans Meer. Mit dieser These stellte Mitt Romney seine geografischen Kenntnisse 2012 nicht gerade unter Beweis.
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Bei der Debatte gegen den damaligen Präsidenten Barack Obama hatte der Republikaner wohl vergessen, dass der Iran zwar an zwei Meere grenzt, nicht aber an Syrien. Obama wurde wiedergewählt.
Clinton vs. Trump: Wenn die Etikette keine Rolle mehr spielt
Zankereien lieferten sich Hillary Clinton und Donald Trump 2016. Die Demokratin: "Ich habe das Gefühl, dass ich am Ende des heutigen Abends für alles verantwortlich gemacht werde, was jemals passierte." Trump: "Warum nicht?" Clinton reagierte: "Beteiligen Sie sich ruhig mit noch mehr verrückten Aussagen an der Debatte."
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Es war nicht das einzige Mal, das Trump in den Debatte unangenehm auffiel. Bei Clintons Redebeiträgen baute sich der TV-affine Trump immer wieder hinter ihr auf, brachte sie so aus dem Konzept, wie sie später selbst zugab. Am Ende gewann Trump die Wahl.
- Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Recherche